Die Toten, die Jesus Christus nie kannten

Sie sind hier

Die Toten, die Jesus Christus nie kannten

Der Tod unterscheidet nicht. Ob Gerechte oder Sünder, alle müssen sterben. Jesus bezog sich auf zwei gut bekannte tragische Vorfälle seiner Zeit, um die Willkür des Todes zu untermalen und um daraus eine Lehre zu ziehen.

„Es kamen aber zu der Zeit einige, die berichteten ihm von den Galiläern, deren Blut Pilatus mit ihren Opfern vermischt hatte. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Meint ihr, dass diese Galiläer mehr gesündigt haben als alle andern Galiläer, weil sie das erlitten haben? Ich sage euch: Nein; sondern wenn ihr nicht Buße tut [bereut], werdet ihr alle auch so umkommen. Oder meint ihr, dass die achtzehn, auf die der Turm in Siloah fiel und erschlug sie, schuldiger gewesen sind als alle andern Menschen, die in Jerusalem wohnen? Ich sage euch: Nein; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle auch so umkommen“ (Lukas 13,1-5).

Die Details sind unklar. An scheinend waren einige Juden bei einer religiösen Feier am Tempel in Jerusalem von den Römern brutal niedergemetzelt worden. Im anderen Fall stürzte ein Turm ein und erschlug einige. Beide Beispiele handeln vom zufälligen Tod unschuldiger Menschen. Jesus stellte fest, dass diese Opfer nicht schlimmere Menschen waren als andere. Sie hatten sich nur zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort aufgehalten.

Heute sind wir oft Zeugen ähnlicher Unfälle. Wir sind besonders dann betroffen, wenn Kinder an Krankheiten oder durch Verbrechen bzw. Unfälle sterben. Wir sind entsetzt, erschüttert, wenn ein Flugzeug abstürzt, ein Haus abbrennt oder eine Bombe ein Einkaufszentrum, Geschäft oder eine Schu le verwüstet. Die Opfer solcher Tragödien waren zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort; Gott hatte sie nicht speziell zur Bestrafung ausgesondert. Salomo sprach davon, dass wir alle der Ungewissheit des Zufalls unterliegen (Prediger 9,11-12).

Sind Leben und Tod willkürlich?

In den vorherigen Kapiteln besprachen wir, dass Gott einen großen Zweck mit unserer vorübergehenden physischen Existenz verfolgt: Sie bereitet uns auf das ewige, geistliche Leben vor, das Gott uns schenken will. Wer in diesem Leben an Jesus Christus glaubt und diesen Glauben durch seine Lebensführung zeigt, wird die Gabe des ewigen Lebens in einer Auferstehung erhalten, die bei der Rückkehr Jesu zur Erde stattfinden wird.

In dem Beispiel, das wir gerade anführten, unterstrich Jesus (Lukas 13,3-5), dass Leben und Tod letztendlich keinem Ziel dienen, es sei denn, wir bereuen und trachten nach dem Reich Gottes. Wie sieht es aber mit all denen aus, die lebten, ihr Bestes taten und starben, ohne die Gelegenheit zu haben, diese Entscheidung für Gott zu treffen und entsprechend zu leben?

War ihr Leben deshalb nur ein Zufall, ohne Sinn? Gibt es weder Hoffnung noch Verheißung für sie? Werden nicht auch sie eine gleichberechtigte Gelegenheit bekommen, die Gabe des ewigen Lebens zu erhalten?

Viele Bibelstellen bezeugen die ernsthafte Absicht Gottes hinsichtlich seiner Verheißungen. Petrus sagt, dass es Gottes Wille ist, dass jeder eines Tages bereut: „Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten; sondern er hat Geduld mit euch und will nicht, dass jemand ver - loren werde, sondern dass jedermann zur Buße [Reue] finde“ (2. Petrus 3,9). Diese Bibelstelle versichert uns, dass Gott nicht versagen wird. Sie deutet auch an, dass manche denken, Gott sei gleichgültig und unbeständig.

Heute sind nicht alle zum Heil berufen

Gelegentlich waren die Jünger Jesu wegen seiner Lehrmethoden verwirrt und frustriert. Sie fragten ihn, warum er zu anderen Leuten in Gleichnissen sprach, statt offener zu sprechen. Er beantwortete ihre Frage: „Euch ist’s gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu verstehen, diesen aber ist’s nicht gegeben“ (Matthäus 13,11).

Dann zitierte Jesus eine Prophezeiung aus Jesaja, die voraussagte, dass die Menschen einen verschlossenen Sinn haben würden, unfähig, seine Lehren anzunehmen oder zu verstehen, wer er war. Seinen Jüngern sagte er jedoch: „Aber selig sind eure Augen, dass sie sehen, und eure Ohren, dass sie hören“ (Vers 16). Wir erkennen also einen Unterschied zwischen den Jüngern, die zu diesem Zeitpunkt zumindest einiges an Verständnis und Glauben hatten, und der Masse der Menschen, die beides nicht hatten.

Die Menschen zu Jesu Lebzeiten rätselten oft, wer er war. War er nur ein Rabbiner? War er der prophezeite Elia oder Johannes der Täufer? War er ein falscher Messias, oder war er der einzig wahre Messias? Eines Tages fragte Jesus seine Jünger, wer er nach ihrer Meinung wäre: „Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn! Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon, Jonas Sohn; denn Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel“ (Matthäus 16,15-17).

Gott muss das Verständnis schenken

Jesus lehrte seine Jünger, dass Gott geistliche Erkenntnis schenken muss. Keiner kann zu Jesus kommen, es sei denn, dass Gott der Vater ihn „zieht“ bzw. beruft (Johannes 6,44).

Ursprünglich arbeitete Gott mit der Nation Israel und etablierte durch den Alten Bund eine Beziehung zu den Israeliten. Die Nation Israel verstieß jedoch fortwährend gegen diesen Bund, und schließlich verwarfen die Juden Christus selbst. Weil sein eigenes Volk ihn verwarf, wurden die Verheißungen des von Jesus ver kündeten Neuen Bundes nun den Völkern aller Nationen zugänglich ge macht.

Dessen eingedenk schrieb Paulus an die gläubigen Juden (ein Teil des Volkes Israel) und die Heidenchristen in seinem Brief an die Gemeinde zu Rom. In Römer 11, Vers 8 bezog sich Paulus auf Jesaja 29, Vers 10: „Gott hat ihnen [Israel] einen Geist der Betäu bung gegeben, Augen, dass sie nicht sehen, und Ohren, dass sie nicht hören, bis auf den heutigen Tag.“

Paulus erklärte, dass sogar die Mehrheit des Volkes Israel geistlich verblendet war (Römer 11,7). In Epheser 4, Verse 17-18 zeigte Paulus, dass auch die Heiden von dieser fast universellen Blindheit befallen waren.

Paulus führte noch ein anderes Beispiel aus dem Alten Testament an (Römer 11,2-4). Der Prophet Elia war überzeugt, er wäre der einzig lebende Mann, der nicht zur Anbetung des falschen Gottes Baal verführt worden war. Aber Gott offenbarte dem Elia, dass er auch andere bewahrt hatte, die ihm treu geblieben waren. Daraus zog Paulus eine wichtige Lehre: „So geht es auch jetzt zu dieser Zeit, dass einige übrig geblieben sind nach der Wahl der Gnade“ (Vers 5).

Diejenigen, die „übrig geblieben sind“, sind nur eine kleine Gruppe, ein Überbleibsel. Die von Paulus erwähnte „Wahl“ bezieht sich nur auf einen kleinen Teil der Menschheit. Also hat Gott klar gezeigt, dass er in diesem Zeit alter nur wenige zum Heil beruft. Jesus kommentiert dieses Vorhaben: „Geht hinein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind’s, die auf ihm hineingehen. Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind’s, die ihn finden!“ (Matthäus 7,13-14).

Dass nur wenige Menschen in diesem Zeitalter den Weg zum ewigen Leben finden bedeutet jedoch nicht, dass Gott die meisten Menschen von seinen Verheißungen ausschließen will. Letztendlich wird Gott seine Verheißungen allen Men schen zugänglich machen: „Ich will euch, liebe Brüder, dieses Geheimnis nicht verhehlen, damit ihr euch nicht selbst für klug haltet: Verstockung ist einem Teil Israels widerfahren, so lange bis die Fülle der Heiden zum Heil gelangt ist; und so wird ganz Israel gerettet werden, wie geschrieben steht: Es wird kommen aus Zion der Erlöser, der abwenden wird alle Gottlosigkeit von Jakob“ (Römer 11,25-26). Alles, was Gott tut, hat einen guten, sinnvollen Zweck. Israel und die Heiden sollten sich gegenseitig anreizen zum Guten – die Verstockung soll zur gegebenen Zeit aufgehoben werden: „Denn Gott hat alle eingeschlossen in den Ungehorsam, damit er sich aller erbarme“ (Römer 11,32).

Paulus erkannte an, dass diese Methode auf den ersten Blick unlogisch erscheinen mag. Doch in seiner Weisheit weiß Gott genau, was er tut. Es ist nicht unsere Aufgabe, Gott hinsichtlich der Verwirklichung seines Planes mit den Menschen zu „beraten“: „O welch eine Tiefe des Reichtums, beides, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unbegreiflich sind seine Gerichte und unerforschlich seine Wege! Denn wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer ist sein Ratgeber gewesen? Oder wer hat ihm etwas zuvor gegeben, dass Gott es ihm vergelten müsste? Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit!“ (Römer 11,33-36).

Das kommende Gericht

Gott erschuf das Leben. Deshalb ist er auch befugt, das Leben zu nehmen und wieder zu schenken. Er hat die Macht, in einem kommenden Zeitalter für jeden eine Heilsgelegenheit zu schaffen. Überlegen wir nochmals die Bibelstelle, die am Ende des letzten Kapitels zitiert wurde: „Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und ihnen wurde das Gericht übergeben. Und ich sah die Seelen derer, die enthauptet waren um des Zeugnisses von Jesus und um des Wortes Gottes willen, und die nicht angebetet hatten das Tier und sein Bild und die sein Zeichen nicht angenommen hatten an ihre Stirn und auf ihre Hand; diese wurden lebendig und regierten mit Christus tausend Jahre. Die andern Toten aber wurden nicht wieder lebendig, bis die tausend Jahre vollendet wurden. Dies ist die erste Auferstehung“ (Offenbarung 20,4-5).

An dieser Stelle beschreibt Johannes die gleiche Auferstehung, auf die sich Paulus in 1. Korinther 15 und 1. Thessalonicher 4 bezog, indem er sie die „erste“ Auferstehung nannte. Da sie die erste und nicht einfach die Auferstehung genannt wird, muss es zumindest eine weitere Auferstehung geben. Außerdem stellt er fest, dass die anderen Toten erst nach tausend Jahren wieder leben werden. Betrachten wir nun, was diejenigen, die an der ersten Auferstehung teilhaben, während dieser eintausend Jahre – auch das Millennium (lateinisch für „Tau send“) genannt – tun werden.

Physische Wiederherstellung nach Christi Rückkehr

Daniel 7 beinhaltet eine prophetische Übersicht der Menschheits ge schichte. In Kurzfassung beschreibt Daniel vier aufeinanderfolgende Welt reiche (Babylon, Persien, Griechenland und Rom), die von der Zeit Daniels an den Nahen Osten beherrschen würden. Jene Weltreiche wurden durch einen Löwen, Bären, Panther und ein „furchtbares und schreckliches“ Tier dargestellt.

Zum Schluss wird Christus zurückkehren, um Gottes ewig währendes Reich aufzurichten, das nie abgesetzt wird: „Ich sah in diesem Gesicht in der Nacht, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels wie eines Menschen Sohn und gelangte zu dem, der uralt war, und wurde vor ihn gebracht. Der gab ihm Macht, Ehre und Reich, dass ihm alle Völker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen dienen sollten. Seine Macht ist ewig und vergeht nicht, und sein Reich hat kein Ende“ (Daniel 7,13-14). Im weiteren Verlauf der Prophezeiung heißt es dann: „Diese vier großen Tiere sind vier Königreiche, die auf Erden kommen werden. Aber die Heiligen des Höchsten werden das Reich empfangen und werden’s immer und ewig besitzen“ (Verse 17-18).

Christus schafft Erneuerung

Jesus Christus wird mit Macht und Autorität zur Erde zurückkehren. Er wird Gottes Reich aufrichten. Die „Heiligen des Höchsten“ – die bei seiner Rückkehr Auferstandenen – werden mit Jesus auf Erden regieren. Unterstützt von diesen Menschen, die ewiges Leben bei seiner Rückkehr erhalten haben, wird Christus die Erde mit der Erkenntnis Gottes füllen, „wie Wasser das Meer bedeckt“ (Jesaja 11,9).

Die Apostel lehrten, dass Jesus zurückkehren und die Nation Israel wieder aufrichten wird. Zu jener Zeit wird Jesus auch die Gabe des Heils – das ewige Leben – allen Menschen anbieten. Der Apostel Jakobus stellte in diesem Sinne fest: „Und dazu stimmen die Worte der Propheten, wie geschrieben steht: Danach will ich mich wieder zu ihnen wenden und will die zerfallene Hütte Davids wieder bauen, und ihre Trümmer will ich wieder aufbauen und will sie aufrichten, damit die Menschen, die übrig geblieben sind, nach dem Herrn fragen, dazu alle Heiden, über die mein Name genannt ist, spricht der Herr, der tut, was von alters her bekannt ist“ (Apostelgeschichte 15,16-18).

Jakobus zitierte den alttestamentlichen Propheten Amos, der die Lage be - schreibt, wenn Jesus die Nation Israel wieder aufrichtet („die zerfallene Hütte Davids“). Der nachfolgende Abschnitt ist aus dem ursprünglichen Zusammenhang bei Amos und be schreibt die physische Wiederherstellung der Welt nach der Rückkehr Jesu:

„Zur selben Zeit will ich die zerfallene Hütte Davids wieder aufrichten und ihre Risse vermauern und, was abgebrochen ist, wieder aufrichten und will sie bauen, wie sie vorzeiten gewesen ist, damit sie in Besitz nehmen, was übrig ist von Edom, und alle Heiden, über die mein Name genannt ist, spricht der HERR, der solches tut. Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, dass man zugleich ackern und ernten, zugleich keltern und säen wird. Und die Berge werden von süßem Wein triefen, und alle Hügel werden frucht bar sein. Denn ich will die Gefangenschaft meines Volks Israel wenden, dass sie die verwüsteten Städte wieder aufbauen und bewohnen sollen, dass sie Weinberge pflanzen und Wein davon trinken, Gärten anlegen und Früchte daraus essen. Denn ich will sie in ihr Land pflanzen, dass sie nicht mehr aus ihrem Land ausgerottet werden, das ich ihnen gegeben habe, spricht der HERR, dein Gott“ (Amos 9,11-15).

In poetischer Sprache beschreibt Amos den Wohlstand und den Frieden, den die Nation Israel nach der Rückkehr Christi genießen wird.

Geistliche Erneuerung nach der Rückkehr Christi

Bestimmt sind physische Segnungen attraktiv und wohltuend. Gottes Vor - haben umfasst jedoch viel mehr als nur das Physische. Alles Physische ist zeitlich befristet, einschließlich des physischen Wohlstands und des physischen Lebens im Millennium. Gott bietet uns viel mehr als nur ein bequemes physisches Leben.

Der Prophet Jeremia sagte nicht nur eine Zeit der physischen Erneuerung voraus (Jeremia 31,1-4), sondern auch eine Zeit der geistlichen Erneuerung, die Jesus Christus nach seiner Rückkehr vollbringen wird: „Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen, nicht wie der Bund gewesen ist, den ich mit ihren Vätern schloss, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus Ägyptenland zu führen, ein Bund, den sie nicht gehalten haben, ob ich gleich ihr Herr war, spricht der HERR; sondern das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel schließen will nach dieser Zeit, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein“ (Verse 31-33).

Denken wir dabei an Jakobus’ Worte in Apostelgeschichte 15, wo er Gottes Verheißung für die Nation Israel erwähnte, dass Gott „ihre Trümmer . . . wieder aufbauen [will] und [er] will sie aufrichten, damit die Menschen, die übrig geblieben sind, nach dem Herrn fragen“ (Verse 16-17). Von Israel und Juda ausgehend, wird diese physische und geistliche Erneuerung allmählich die ganze Welt erfassen. Gottes Plan sieht den Einsatz der leiblichen und geist lichen Nachkommen Abrahams vor, um seine Verheißungen der ganzen Menschheit zugänglich zu machen (Galater 3,26-29).

Die geistliche Erneuerung ist Jesu Christi wichtigstes Werk zu Beginn des Millenniums; er wird dann allen Menschen die Gabe des Heils anbieten. Dann werden die Zeiten vorbei sein, in denen die Menschen von unzureichender menschlicher Politik verwirrt werden, denn Jesus selbst wird über alle Nationen herrschen (Offenbarung 19,10; Daniel 7).

Es wird keine religiöse Verwirrung mehr auf der Erde geben, denn Gott wird allen Menschen den Sinn für seine Wahrheit öffnen und sie Jesus Christus zuführen (Hesekiel 36,26-27; Jesaja 11,9; Joel 2,27). Jerusalem wird das Bildungszentrum dieser neuen Weltordnung sein (Jesaja 2,2-4).

Bei der Verwirklichung des Vorhabens Christi werden diejenigen eine wichtige Rolle spielen, die an der ersten Auferstehung teilhaben. Nach ihrer Auferstehung bei der Rückkehr Christi werden sie mit ihm auf der Erde herrschen und ihm helfen, die ganze Menschheit in der Wahrheit Gottes zu unterweisen (Offenbarung 5,10; 20,6).

Diejenigen, die Gott nie wirklich kannten

Bisher haben wir gesehen, dass das Heil einigen Menschen schon vor der Rückkehr Jesu angeboten wird. Außer dem haben wir gesehen, dass Jesus nach seiner Rückkehr das Heil allen in der Zeit des Millenniums lebenden Men schen anbieten wird.

Was geschieht aber mit all den Menschen, die in der Zeit vor der Rückkehr Christi nicht zum Heil berufen wurden und gestorben sind? Diese Gruppe stellt die Mehrheit aller Menschen dar, die jemals gelebt haben. Was ist ihr Schicksal?

Johannes sagte, dass diejenigen, die bei Christi Rückkehr nicht auferstehen („die andern Toten“), nach dem Millennium wieder leben werden: „Die andern Toten aber wurden nicht wieder lebendig, bis die tausend Jahre vollendet wurden“ (Offenbarung 20,5).

Im gleichen Kapitel gibt es eine Beschreibung dieser Auferstehung: „Und ich sah einen großen, weißen Thron und den, der darauf saß; vor seinem Angesicht flohen die Erde und der Himmel, und es wurde keine Stätte für sie gefunden. Und ich sah die Toten, groß und klein, stehen vor dem Thron, und Bücher wurden aufgetan. Und ein andres Buch wurde aufgetan, welches ist das Buch des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben steht, nach ihren Werken. Und das Meer gab die Toten heraus, die darin waren, und der Tod und sein Reich [das Grab] gaben die Toten heraus, die darin waren; und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken“ (Offenbarung 20,11-13).

Jesus sprach von einer kommenden Zeit des Gerichts, wenn alle Menschen seine Lehren verstehen werden. Er beschrieb eine Zeit, zu der Menschen aus allen Generationen gleichzeitig wieder leben und gerichtet werden: „Da fing er an, die Städte zu schelten, in denen die meisten seiner Taten geschehen waren; denn sie hatten nicht Buße getan: Wehe dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wären solche Taten in Tyrus und Sidon geschehen, wie sie bei euch geschehen sind, sie hätten längst in Sack und Asche Buße getan. Doch ich sage euch: Es wird Tyrus und Sidon erträglicher ergehen am Tage des Ge richts als euch. Und du, Kapernaum, wirst du bis zum Himmel erhoben werden? Du wirst bis in die Hölle hinuntergestoßen werden. Denn wenn in Sodom die Taten geschehen wären, die in dir geschehen sind, es stünde noch heutigen Tages. Doch ich sage euch: Es wird dem Land der Sodomer erträglicher ergehen am Tage des Gerichts als dir“ (Matthäus 11,20-24).

In ähnlichen Beispielen bezog sich Jesus auf die zu seinen Lebzeiten schon lange toten Bewohner Ninives, die Königin des Südens aus Salomos Zeit und sogar auf die antiken Städte Sodom und Gomorra, die den Gipfel der Bosheit darstellten (Matthäus 10,14-15; 12,41-42). Jesus duldet keine Perversion oder Boshaftigkeit, aber offensichtlich war sein Wir ken mit diesen Menschen noch nicht abgeschlossen.

Die Menschen aus diesen Generationen lebten und starben, ohne die Gelegenheit gehabt zu haben, Gott und seinen Plan kennenzulernen und die Gabe des ewigen Lebens durch Jesus Christus zu erhalten. Zu der von Jesus beschriebenen Zeit werden die Menschen aus verschiedenen Zeitaltern zur gleichen Zeit wieder leben. Zusammen werden sie die Wahrheit über Christus und den Sinn des Lebens erfahren. Die Menschen aus anderen Generationen werden darüber staunen, dass die Menschen aus Jesu Generation ihn verwarfen.

Eine prophezeite Auferstehung

Durch den Propheten Hesekiel erfahren wir, dass diejenigen, die an dieser Auferstehung teilhaben, zu einem physischen Leben auferweckt werden. In Hesekiel 37 beschreibt Hesekiel eine Vision dieses zukünftigen Ereignisses – eine Auferstehung im Tal der verdorrten Totengebeine (Verse 1-7).

Hesekiel sah, wie sich die Totengebeine wieder aneinander fügten, dann mit Fleisch überzogen wurden und schließlich als große Schar auferstandener Menschen dastanden (Verse 8-10). Der Zusammenhang offenbart, dass diese Menschen wieder zu physischem, sterblichem Leben auferweckt werden. Ihre Leiber sind aus Fleisch, Haut und Knochen. Sie müssen atmen, um leben zu können (1. Mose 2,7; 3. Mose 17,14). Gott bringt sie aus ihren Gräbern hervor, um ihnen seinen Geist zu geben (Verse 12-14).

Am Ende des Millenniums (der ersten tausend Jahre der ewigen Herrschaft Jesu) werden alle, die bei den vorangegangenen Stufen im Plan Gottes unbeteiligt waren, durch eine Auferstehung vor Gott stehen. Zum ersten Mal in ihrem Leben werden sie Gottes Wort richtig verstehen, die Lehren der Bibel. Gott wird ihnen die Gelegenheit geben, ewiges Leben zu erhalten („Und ein andres Buch wurde aufgetan, welches ist das Buch des Lebens“, Offenbarung 20,12; vgl. hierzu Philipper 4,3). Wie jede vorangegangene Generation des Millenniums werden sie nach ihren Werken gerichtet.

Die Grundlage des Gerichts

Was bedeutet es, gerichtet zu werden? Werden die Menschen, die zum Gericht auferstehen, sofort belohnt oder verurteilt werden nach dem, was sie in ihrem Leben vor der Auferstehung getan haben?

Gericht bedeutet mehr als nur Urteilsverkündung. Gottes Gericht ist ein Prozess, der über eine bestimmte Zeit spanne stattfindet und schließlich zu einer endgültigen Entscheidung führt. Das Prinzip des Gerichts wird in anderen Bibelstellen veranschaulicht. Bei seiner Rückkehr wird Jesus die Auferstandenen nach ihren Werken belohnen (Matthäus 16,27). Diese Werke sind die positiven Handlungen, die einer über Jahre entstandenen Geisteshaltung entspringen.

Menschen aus vergangenen Generationen, die schon die Gabe des ewigen Lebens erhalten haben, wurden nach ihren Werken gerichtet. Viele Bibelstellen beschreiben die Früchte (Ergebnisse), die sich Gott in unserem Leben wünscht (Römer 12; Kolosser 3-4; Epheser 4-6; Jakobus 2,20-24; Offenbarung 22,14).

Bei seinem Gericht geht es Gott vor allem um unsere Herzen, unsere innersten Ge danken und unsere Beweggründe. Er schaut auf das Herz, um zu sehen, wie wir wirklich sind (1. Samuel 16,7). Gott erwartet von uns, dass wir Jesus Christus in all unseren Gedanken und Handlungen nachahmen (Philipper 2,5; 1. Petrus 2,21).

Eine Christus ähnliche Person ist echt. Ihre Handlungen nach außen hin – Verhaltensweisen und Werke – sind ein Spiegelbild des Herzens bzw. der inwendigen Person. Wir alle werden nach unseren Gewohnheiten gerichtet, denn diese zeugen von dem Menschen, zu dem wir geworden sind (2. Korinther 5,10). Unsere Lebensführung – wie wir andere Menschen behandeln und uns gegenüber dem Gesetz Gottes verhalten – zeugt von unserem Glauben und zeigt, ob wir in Übereinstimmung mit den Wegen Gottes leben oder nicht.

Das Gericht gründet sich auf Entscheidungen und Handlungen

Gott wird den Menschen, die nach den tausend Jahren auferstehen, genügend Zeit geben, um durch ihre Entscheidungen und Handlungen zu beweisen, dass sie wirklich an Jesus Christus als ihren Erlöser glauben und bereit sind, ihre Lebens führung seinen Vorstellungen zu unterstellen, ihren Willen dem Willen Christi unterzuordnen. Jesus sagte, dass die Menschen, die die Gabe des ewigen Lebens erhalten – die „in das Himmelreich kommen“ –, diejenigen sind, die „den Willen meines Vaters im Himmel [tun]“ (Matthäus 7,21).

Denjenigen, die an dieser zweiten Auferstehung teilhaben, wird der Sinn zum Verständnis von Gottes Plan geöffnet. Sie werden die Gelegenheit haben zu entscheiden, ob sie den Willen des Vaters tun werden oder nicht. Nachdem ihnen die Augen geistlich geöffnet und ihnen diese Wahrheit offenbart wurde, werden sie nach ihren Werken gerichtet, nach ihrer Reaktion auf dieses neue Verständnis.

Sie werden die gleiche Verantwortung tragen, die andere vor ihnen bei den vorangegangenen Abschnitten in Gottes Plan getragen haben. Sie werden die Gelegenheit bekommen, Glauben an Jesus Christus zu entwickeln und ihren Glauben und ihre Hingabe durch ihre Lebensführung unter Beweis zu stellen.

Nach Werken gerichtet zu werden bedeutet nicht, dass man sich das ewige Leben verdient. Es bedeutet einfach, dass eine Person durch ihre Lebensführung ihren Glauben an Jesus Christus und ihre Bereitschaft, den Willen Gottes zu tun (Matthäus 7,21), zeigt. Eine Person, die nach diesem Vorsatz lebt, wird in ihrem Leben die positiven Resultate dieser Entscheidung und Lebensweise hervorbringen (Galater 5,22-23; Jakobus 2,14-26).

Gottes Plan ist entsprechend seiner Verheißung ein vollständiger und vollkommener Plan. Dieser Plan sieht vor, dass Gott schließlich allen Menschen, die je gelebt haben, das ewige Leben anbieten wird (2. Petrus 3,9).

Was ist das Gericht?

Wie wir bereits gesehen haben, sprach Jesus von mehr als einer Auferstehung, als er sagte: „Denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden, und werden hervorgehen, die Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Böses getan haben, zur Auferstehung des Gerichts“ (Johannes 5,28-29). Die normale Bedeutung des griechischen Wortes für „Gericht“, krisis, weist eher auf einen Bewertungs prozess als auf eine Urteilsverkündung hin. Nach Vine’s Complete Dictionary of Old and New Testament Words bedeutet krisis „den Vorgang des Untersuchens, die Unterscheidung bzw. Unterteilung ... ein Beurteilen, die Beurteilung einer Person oder einer Sache“ (W. E. Vine, Thomas Nelson Publishers, Nashville, 1985, Seite 119). Das Wort krisis ist zu unterscheiden von dem Wort krima, das „die Urteilsverkündung, das Urteil, eine Verurteilung, eine aus einer Untersuchung resultierende Entscheidung“ bedeutet (ebenda).

Bisher haben wir gesehen, dass diejenigen, die in diesem Leben berufen werden und diesem Ruf im Glauben folgen, ewiges Leben erhalten werden; sie sind von dieser hier besprochenen späteren Zeit des Gerichts nicht betroffen (Johannes 5,24). Ihre Zeit des Gerichts findet jetzt statt, nicht später (1. Petrus 4,17).

Gottes Plan sieht vor, dass alle Menschen schließlich gerichtet werden, „denn Gott wird alle Werke vor Gericht bringen, alles, was verborgen ist, es sei gut oder böse“ (Prediger 12,14). Dieses Gericht findet auch bei der „Auferstehung zum Gericht“ statt, von der Christus sprach.

Wann findet die Auferstehung zum Gericht statt?

Offenbarung 20, Verse 11-13 be schreibt eine Zeit, nachdem „die tausend Jahre vollendet wurden“ (Vers 5 und 7). Satan wird entfernt sein, damit er die Menschheit nicht mehr beeinflussen kann (Vers 10); dann werden die Toten wieder zu physischem Leben auferweckt und gerichtet (Verse 12-13). Das griechische Wort für „gerichtet“ in diesem Abschnitt ist krino mit der Bedeutung „trennen, auswählen, wählen“ (Vine’s, Seite 336).

Die „Toten, groß und klein“, die vor ihrem Schöpfer stehen, sind diejenigen, die gestorben waren, ohne den wahren Gott oder sein Vorhaben für ihr Leben gekannt zu haben. Die Bücher (biblia im Griechischen, von dem unser Wort „Bibel“ abgeleitet ist) sind die Heilige Schrift, die Quelle der Erkennt nis, die zum ewigen Leben führt. Bei dieser Auferstehung erhalten alle Menschen physisches Leben und werden vom Grab (griechisch: hades) und dem Meer (vgl. dazu Vers 13) heraufgeholt und erhalten endlich eine Gelegenheit, Gottes Plan in seinem vollen Umfang zu verstehen.

Diese Auferstehung bedeutet keine zweite Chance, das Heil zu erlangen. Für die Menschen, die bei dieser Auferstehung wieder leben, ist es die erste Gelegenheit, Gott wirklich kennenzulernen. Dabei werden sie „gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben steht, nach ihren Werken“ (Vers 12). Für dieses Gericht wird ein bestimmter Zeitraum notwendig sein, in dem die zu physischem Leben Auf erstandenen Gottes Weg kennenlernen und darin wachsen können. Durch ihre Annahme und ihr treues Festhalten an diesem Lebensweg werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass ihre Namen in das Buch des Lebens eingetragen werden können (Vers 15).

Bei diesem Gericht werden alle Menschen eine faire und gleiche Gelegenheit bekommen, ihre Sünden zu bereuen und Jesu Sühneopfer zur Vergebung ihrer Sünden in Anspruch zu nehmen, damit sie die Gabe des ewigen Lebens erhalten können. Dennoch deutet die Heilige Schrift an, dass einige durch ihre freiwillig getroffene Entscheidung die wunderbare Gabe des ewigen Lebens ablehnen werden.

Johannes beschreibt ihr Schicksal: „Und der Tod und sein Reich wurden geworfen in den feurigen Pfuhl. Das ist der zweite Tod: der feurige Pfuhl. Und wenn jemand nicht gefunden wurde geschrieben in dem Buch des Lebens, der wurde geworfen in den feurigen Pfuhl“ (Offenbarung 20,14-15).

Wer sind diejenigen, deren Namen im Buch des Lebens nicht gefunden werden? Bei der Entfaltung seines Planes wird Gott bis zu diesem Zeit punkt allen Menschen die Gelegenheit gegeben haben, die Gabe des ewigen Lebens anzunehmen und zu erhalten, dargestellt in diesem Abschnitt durch das Buch des Lebens. Diejenigen also, deren Namen nicht im Buch des Lebens stehen, werden durch ihre eigenen Entscheidungen und Handlungen selbst bestimmt haben, vom ewigen Leben ausgeschlossen zu werden. Gott wird niemanden dazu zwingen, ewiges Leben anzunehmen.

Ein Mensch, der im vol len Bewusstsein, was er hiermit tut, absichtlich und vorsätzlich entscheidet, nicht zu bereuen, um an Gottes Heils plan teilzuhaben, wird durch diese Entscheidung gerichtet und deshalb den ewigen Tod erleiden. Der endgültige Tod solcher Menschen ist ein Ausdruck der Gnade Gottes, denn für diese Menschen würde ein Weiterleben nur fortwährendes Unglück und Leiden bedeuten – eine ewige Qual, unter Gottes Regierung leben zu müssen.

Werden die Reuelosen ewig gequält?

Wir haben gesehen, dass der Mensch nach Aussage der Bibel sterblich ist. Der Tod ist mit einem tiefen Schlaf vergleichbar, wie ein Zustand der völligen Bewusstlosigkeit. Gott gab uns Menschen physisches, vorübergehendes Leben u. a. deshalb, damit unser Leben gnädig, aber doch auf Dauer beendet werden kann, wenn wir die endgültige, unwiderrufliche Entscheidung treffen, die Bedingungen für den Erhalt der Gabe des ewigen Lebens nicht anzunehmen.

Viele Menschen glauben an ein tatsächliches, ewig brennendes Höllenfeuer oder an einen Zustand der geistigen Pein, in dem böse Menschen in aller Ewigkeit gequält werden. Die klaren und einfachen Lehren der Bibel sagen jedoch nichts Derartiges aus. In einer gut bekannten Bibelstelle sagt uns der Apostel Paulus: „Denn der Sünde Sold ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn“ (Römer 6,23). Ewiges Leben ist eine Gabe, die Gott den Menschen schenkt, die ewig Teil seiner Familie sein werden. Denjenigen, die Gottes Angebot des ewigen Lebens in seinem Reich ablehnen, ist der Tod ohne Hoffnung auf eine Auferstehung vorbehalten. Solche Menschen werden nicht ewig in Qualen weiterleben. Da sie Gottes Gabe ablehnen, werden sie einfach aufhören zu existieren.

Die Reuelosen werden bestraft

Wir haben bereits gesehen, dass alle Menschen sterben werden (Hebräer 9,27). Der Tod ist Teil des natürlichen Lebenszyklus. Diejenigen, die während ihres Lebens den Zweck des Lebens erfüllt haben, werden von den Toten auferweckt werden, um die Gabe des ewigen Lebens zu erhalten. Wer während seines physischen Lebens keine Gelegenheit hatte, den wahren Gott und seinen Plan kennenzulernen, wird durch eine Auferstehung zu physischem Leben auferweckt, um gerichtet zu werden und dadurch seine Gelegenheit zu bekommen, ewiges Leben zu erlangen. Diejenigen, die das Opfer Jesu Christi und das ewige Leben bewusst und unwiderruflich ablehnen, werden zu ihrer endgültigen Vernichtung in den Feuersee geworfen (Offenbarung 20,15).

Als Jesus die Pharisäer warnte, sagte er voraus, dass einige zu dieser letzten Gruppe gehören würden: „Ihr Schlangen, ihr Otternbrut! Wie wollt ihr der höllischen Verdammnis entrinnen?“ (Matthäus 23,33). Jesus sagte nicht, dass die reuelosen Sünder ewig gequält werden. Stattdessen sagte er, dass die Verdammnis ewig ist, mit der die Endgültigkeit des ewigen Todes gemeint ist, in dem es absolut kein Bewusstsein gibt und von dem es keine Auferstehung mehr geben wird (Matthäus 25,41-46; Offenbarung 20,14).

Vielleicht denken Sie jetzt, dass das Schicksal der Reuelosen grausam ist. Aber schließlich ist Gott der Schöpfer des Lebens. Ihm gebührt daher die Macht und das Recht, das Leben der Menschen zu beenden, die den von Gott bestimmten Sinn des von ihm erschaffenen Lebens auf Dauer ablehnen.

Durch die vergangenen Zeitalter hindurch haben einige Menschen die Gelegenheit bekommen, durch Jesus Christus ewiges Leben zu erhalten. Die überwiegende Mehrheit hingegen ist noch nicht berufen worden, den wahren Gott und seinen Plan für die Bestimmung des menschlichen Lebens ken nen zulernen.

Die Heilige Schrift zeugt ausführlich von Gottes großem Plan und seinem Wunsch, seinen Kindern ewiges Leben zu schenken und sie dabei vor dem Versagen zu bewahren (Judas 21-24; Römer 8,31-32; 2. Timotheus 4,18; Lukas 12,32). Alle Menschen werden die Gelegenheit bekommen, an Jesus Christus zu glauben und so durch ihn ewiges Leben zu erhalten. Ihre An nahme dieser unschätzbaren Gabe stellen sie in diesem Leben durch ihre Denk- und Handlungsweise unter Beweis. Nur diejenigen, die Gott wissentlich, vorsätzlich und unwiderruflich trotzen und das Opfer Jesu Christi ablehnen, werden ewiges Leben nicht erhalten (Hebräer 6,4-6; 10,28-31; Offenbarung 21,8).

Selbst der endgültige Tod der unverbesserlichen Bösen im feurigen Pfuhl (Maleachi 3,19-21) ist der göttliche Vollzug eines gerechten und gnädigen Urteils. Den Bösen zu erlauben, in reueloser Rebellion ewig weiterzuleben, würde ihnen selbst und anderen nur großes Leid und Schaden bereiten. Aus diesem Grund wird Gott ihnen kein ewiges Leben schenken, noch wird er sie in aller Ewigkeit quälen. Seele (Leben, Verstand und Bewusstsein) und Leib werden gänzlich vernichtet werden (Matthäus 10,28).

Zusammenfassung

Nach seiner Rückkehr wird Jesus Christus allen Menschen das Heil an bieten. Alle Menschen, die während seiner tausendjährigen Herrschaft leben, werden dann die Gelegenheit haben, die Gabe des ewigen Lebens, die durch Christus möglich wird, anzunehmen.

Zum Schluss des Millenniums findet die physische Auferstehung all der Menschen statt, die während ihres Lebens nicht zum Heil berufen waren. Dann werden auch sie die Gelegenheit haben, die Gabe des ewigen Lebens zu erhalten und nach ihren gerechten Werken gerichtet zu werden. Gott wird jedoch in seiner Gnade diejenigen vernichten, die die Entscheidung treffen, ihm zu trotzen, indem sie wissentlich, vorsätzlich und unwiderruflich Jesu Christi Opfer und die Befolgung der göttlichen Lebensweise ablehnen.