Das siebte Gebot: Schutz für die Ehe

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Das siebte Gebot

Schutz für die Ehe

Gott schuf Männer und Frauen, um ein gemeinsames Leben zu führen, weil sie sich gegenseitig brauchen. Aus diesem Grund schuf Gott auch die Ehe bei der Schöpfung der ersten beiden Menschen. Gottes Gesetze — besonders das siebte Gebot — etablieren die Ehe als Grundlage der Familie, die wiederum die wichtigste Grundlage der Gesellschaft ist.

Gott sagte unseren Ureltern: „Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und sie werden sein ein Fleisch“ (1. Mose 2,24). Gottes Unterweisung stellte klar, was zukünftige Generationen über die Ehe und Sex wissen sollten.

Wenn Kinder erwachsen werden und in der Lage sind, die Verantwortung für eine Familie zu tragen, ist es natürlich und richtig, daß sie einen Partner, den sie lieben und respektieren, heiraten und eine eigene Familie gründen — ohne die unmittelbare Nähe der Eltern. Erst dann sollten sie „ein Fleisch“ sein durch die physische Bindung im Geschlechtsverkehr. Jesus bestätigte: Gottes Absicht für die Ehe war von Anfang an eine von Treue gekennzeichnete, lebenslange Beziehung (Matthäus 19,3-6).

Ein Segen mit Risiken

Gott sah die Ehe und die sexuelle Beziehung — in dieser Reihenfolge — als großen Segen für die Menschheit vor. Ihr Potential für Gutes ist grenzenlos. Die gleichen Bedürfnisse, die einen Mann und eine Frau in einer liebevollen, natürlichen Beziehung — als göttlichen Segen — zusammenführen, können aber auch Risiken bergen.

Wenn die natürlichen Bedürfnisse, die uns zum anderen Geschlecht hinziehen, nicht ausschließlich in eine liebevolle Ehebeziehung gelenkt werden, kann die Versuchung, außerehelichen Sex zu erleben, unsere Selbstbeherrschung leicht außer Kraft setzen. Diese Schwäche ist der Mittelpunkt des siebten Gebotes: „Du sollst nicht ehebrechen“ (2. Mose 20,14).

Ehebruch ist die Verletzung des Ehebundes, durch eine willkürliche geschlechtliche Beziehung zu einem anderen Menschen als dem eigenen Ehepartner. Gottes Wort erlaubt solche Beziehungen nur im Rahmen einer gültigen Ehe. Daher umfaßt das siebte Gebot im Prinzip alle Arten sexueller Unzucht. Außerhalb der Ehe sollte keine sexuelle Beziehung existieren. Das ist die Botschaft des siebten Gebotes.

In vielen Teilen unserer Welt wird die sexuelle Freizügigkeit freilich nicht mehr als bedeutendes gesellschaftliches Übel betrachtet. Gott hingegen verurteilt alle Arten der sexuellen Unzucht (Offenbarung 21,8). Dazu gehören sexuelle Beziehungen vor der Ehe, die Gott „Unzucht“ nennt, auch wenn sie von der heutigen Jugend in unserer „modernen“ Welt als Selbstverständlichkeit betrachtet werden. Darüber hinaus ist Homosexualität eine biblisch verbotene sexuelle Beziehung, die Gott „widernatürlich“ nennt (Römer 1,26) und mit der der Mensch seinen Schöpfer zutiefst beleidigt, indem er die von ihm vorgesehene geschlechtliche Beziehung einer Frau und eines Mannes verneint.

Gott schreibt unser Sexualverhalten vor

Gott gab uns das siebte Gebot, um das Sexualverhalten zu definieren, das Glück und Stabilität schafft. In diesem Zeitalter ist Gottes Sichtweise dringend notwendig.

Gott schuf Sex. Er war seine Idee. Im Gegensatz zu früheren Vorstellungen ist es sein Wunsch, daß wir eine beglückende und stabile sexuelle Beziehung in der Ehe erleben. Im Umfeld der Ehe ermöglicht uns unsere sexuelle Ausdrucksfähigkeit das Mitteilen von Zärtlichkeit, Zuwendung, Wertschätzung und Liebe gegenüber unserem Ehepartner. Diese Zusatzdimension in der Ehe stärkt die eheliche Bindung und fördert die gemeinschaftliche Zuversicht.

Die Freude und Zuversicht, die die Ehe mit sich bringen kann, hat positive Auswirkungen auf unsere anderen zwischenmenschlichen Beziehungen, besonders mit unseren Kindern. Deshalb ist es für Gott so wichtig, die Ehe zu schützen. In seinem Wort sagt er uns: „Genieße das Leben mit deinem Weibe, das du liebhast, solange du das eitle Leben hast, das dir Gott unter der Sonne gegeben hat; denn das ist dein Teil am Leben und bei deiner Mühe, mit der du dich mühst unter der Sonne“ (Prediger 9,9).

Gott warnt uns vor Ehebruch: „Mein Sohn, warum willst du dich an der Fremden ergötzen und herzest eine andere? Denn eines jeden Wege liegen offen vor dem HERRN, und er hat acht auf aller Menschen Gänge. Den Gottlosen werden seine Missetaten fangen, und er wird mit den Stricken seiner Sünde gebunden“ (Sprüche 5,20-22).

Die Konsequenzen des Ehebruchs sind derart ernst, daß Gott uns in den Sprüchen sogar ein zweites Mal davor warnt: „Kann auch jemand ein Feuer unterm Gewand tragen, ohne daß seine Kleider brennen? Oder könnte jemand auf Kohlen gehen, ohne daß seine Füße verbrannt würden? So geht es dem, der zu seines Nächsten Frau geht; es bleibt keiner ungestraft, der sie berührt … Schläge und Schande treffen ihn, und seine Schmach ist nicht zu tilgen“ (Sprüche 6,27-29. 33).

Sind diese Warnungen nur unaufgeklärter, altmodischer Puritanismus? Glauben Sie dieser Vorstellung nicht! Statt dessen sollten wir an die weltweite Verwirrung denken, die durch Sex außerhalb der Ehe entstanden ist.

Sexsünden und ihre Konsequenzen

Der gesellschaftliche und persönliche Schaden, der durch die sexuelle Freizügigkeit verursacht wird, ist derart weit verbreitet, daß wir nicht in der Lage sind, seinen vollen Umfang in menschlichem Leiden zu erfassen. Die meisten Menschen lehnen eine Auseinandersetzung mit den überwältigenden Konsequenzen ab.

Zwei populäre Sichtweisen herrschen vor. Auf der einen Seite pochen etliche Menschen auf ihr „Recht“, nach eigenem Gutdünken zu handeln: „Niemand kann mir vorschreiben, was ich in meinem persönlichen Leben zu tun und zu lassen habe.“ Andererseits meinen etliche, daß niemand verletzt wird: „Es spielt keine Rolle, was ich tue, solange niemand verletzt wird.“ Diese Argumente dienen als Rechtfertigung für jegliches Sexualverhalten.

Beide Sichtweisen lassen eine grundlegende Realität außer acht: Menschen werden doch verletzt — schwer verletzt. Unzucht ist destruktiv. In den Sprüchen lesen wir: „Wer aber Ehebruch treibt mit der Frau seines Nächsten, ist ohne Verstand. Nur wer sich selber vernichten will, der mag das tun“ (Sprüche 6,32; Elberfelder Bibel). Des Ehebruchs erstes Opfer ist der Ehebrecher selbst, der seinem eigenem Verstand und Charakter einen großen Schaden zufügt.

Was sind die katastrophalen Auswirkungen der sexuellen Revolution? Die explosionsartige Zunahme an Geschlechtskrankheiten ist eine internationale Schande, und sie gehören vielerorts zu den häufigsten Ansteckungskrankheiten. Die Immunschwäche AIDS allein hat erschreckend viele Menschenleben gefordert und großes Leiden verursacht. Sie gehört zu den größten tödlich verlaufenden Epidemien der Geschichte.

Die Behandlung dieser Krankheit und deren Erforschung ist kostspielig. Ironischerweise ist dies alles weitgehend vermeidbar, da diese Krankheiten fast ausschließlich durch sexuelle Freizügigkeit oder perverse sexuelle Praktiken übertragen werden.

Die Kosten zerrütteter Familien

Heute gilt die Vorstellung, daß Sex nur in der Ehe bzw. mit dem eigenen Ehepartner zu erleben ist, als altmodisch. Dadurch entsteht ein wahrer Teufelskreis, denn mit dieser Perspektive sind etliche Verheiratete einem Seitensprung nicht unter allen Umständen abgeneigt. Außerdem wird das Zusammenleben ohne Trauschein immer mehr akzeptiert, womit gleichzeitig die Akzeptanz „vorübergehender“ eheähnlicher Beziehungen gefördert wird. Leider leben wir in einer „Wegwerf “-Gesellschaft, in der zwischenmenschliche Beziehungen gelegentlich wie Sperrmüll oder Einwegverpackungen behandelt werden.

Wer sind aber die großen Verlierer in einer Gesellschaft, die zwischenmenschliche Beziehungen und eheliche Treue auf der Überholspur zurückläßt? Zu den immensen Kosten der sexuellen Revolution gehören auch zerrüttete Familien. Dabei sind die großen Verlierer solcher Ehen die Kinder, die später oft Probleme in den eigenen Ehen haben. Viele alleinerziehende Eltern, durch Scheidung von ihrem ehemaligen Partner getrennt, haben finanzielle Schwierigkeiten. Die Ursache für deren finanzielle Engpässe hat in vielen Fällen auch mit den Kosten der Scheidung zu tun. Anwalts- und Gerichtskosten, die Aufteilung von gemeinsamem Eigentum wie Haus, Auto, Möbel usw. kann einen Existenzschaden hinterlassen, der erst nach Jahren — wenn überhaupt — aufgeholt werden kann.

Noch schlimmer ist die Konkurrenz um die Kinder, die eine Begleiterscheinung bei vielen Scheidungsprozessen ist. Verwirrte und verstörte Kinder sind das Resultat, wenn Eltern um Besuchsrechte, Fürsorgerecht usw. streiten und ihre Kinder praktisch gezwungen werden, zwischen ihren Eltern zu wählen. Es ist längst kein Geheimnis mehr, daß die persönliche Entwicklung solcher Kinder — ihre schulische Leistung, ihre Gesellschaftsfähigkeit usw. — durch die Umstände der Scheidung schweren Schaden leidet. man immer eine Gelegenheit finden, sexuelle Phantasien auszuleben. Wir sollten daher Jesu Warnung beherzigen, daß Ehebruch im Herzen — in unseren Gedanken — beginnt.

Unsere Unterhaltungsindustrie in der angeblich christlichen westlichen Welt verherrlicht außereheliche Beziehungen. Film und Fernsehen, zwei Massenmedien, legen gewohnheitsmäßig bei ihren Produktionen immer mehr die Betonung auf Sex — und Gewalt —, um sich hohe Zuschauer- bzw. Besucherquoten zu sichern. Die Darstellung von sexueller Begierde und außerehelichen Beziehungen auf dem Bildschirm und der Leinwand liefert vielen Menschen unzähligen Sexszenen — Phantasien „frei Haus“, sozusagen.

Bewältigung von Sexsünden

Aufgrund der sexuellen Freizügigkeit gibt es heute nur wenige Menschen, die Gottes Weg ohne die Belastung einer sündhaften sexuellen Vergangenheit einschlagen wollen. Damit unsere Beziehung zu Gott unbelastet sein kann, ist es wichtig für uns zu verstehen, wie Gott unsere Vergangenheit sieht.

Wir müssen verstehen, daß Gott gnädig ist. Er hat keine Freude daran, uns für unsere früheren Sünden zu bestrafen. Viel lieber hilft er uns, unseren früheren Wandel aufzugeben. Er möchte uns ewiges Leben in seinem Reich schenken (Lukas 12,32). Wenn wir bereuen und ihm gehorchen wollen — und anfangen, sein königliches Gesetz der Liebe zu halten, freut er sich (Hesekiel 33,11; Jakobus 2,8).

Als die Ehebrecherin auf frischer Tat ertappt und vor Jesus gebracht wurde, hieß er ihre Sünde nicht gut, aber er verurteilte sie auch nicht. Er sagte einfach nur: „… geh hin und sündige hinfort nicht mehr“ (Johannes 8,11).

David sagt uns: „Barmherzig und gnädig ist der HERR, geduldig und von großer Güte“ (Psalm 103,8). Auch der Apostel Johannes betonte Gottes Bereitschaft zur Vergebung: „Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit“ (1. Johannes 1,9).

Wie können wir einen neuen Weg einschlagen? „Wie wird ein junger Mann seinen Weg unsträflich gehen? Wenn er sich hält an deine Worte. Ich suche dich von ganzem Herzen; laß mich nicht abirren von deinen Geboten. Ich behalte dein Wort in meinem Herzen, damit ich nicht wider dich sündige“ (Psalm 119,9-11). Diese Ermahnung ist für alle Menschen hilfreich, ganz gleich welchen Alters.

Für Gott reicht es nicht aus, wenn uns unsere sündhafte Vergangenheit leid tut. Ihm ist es sehr wichtig, daß wir uns ernsthaft mit seinem Wort befassen, um nach seinen Vorstellungen und Verhaltensregeln zu leben. Gott löscht dann unsere sündhafte Vergangenheit aus: „Wenn eure Sünde auch blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden, und wenn sie rot ist wie Scharlach, soll sie doch wie Wolle werden“ (Jesaja 1,18).

Stabilität in der Ehe

Ein Zusammengehörigkeitsgefühl ist eine der großen Segnungen, die eine stabile und von Liebe gekennzeichnete Ehe mit sich bringt. Gott wußte dies, als er uns Menschen erschuf: „Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei“ (1. Mose 2,18); „So ist’s ja besser zu zweien als allein; denn sie haben guten Lohn für ihre Mühe. Fällt einer von ihnen, so hilft ihm sein Gesell auf. Weh dem, der allein ist, wenn er fällt! Dann ist kein anderer da, der ihm aufhilft“ (Prediger 4,9-10).

Die meisten Menschen brauchen die Unterstützung und Gesellschaft eines Ehepartners. Wir brauchen diese besondere Person, mit der wir Höhen und Tiefen, Erfolge und Mißerfolge des Lebens teilen können. Keiner schafft so eine Beziehung außer einem liebevollen Ehepartner, dem wir durch den Bund fürs Leben verpflichtet sind.

Unsere heutige Gesellschaft leidet unter der verlorengegangenen Perspektive für die Ehe, die Gott von Anfang an beabsichtigte. Verheiratet zu sein ist freilich keine Voraussetzung für ein Leben, das Gott wohlgefällig ist. Die Ehe kann aber ein besonderer Segen für diejenigen sein, die sich Gottes Perspektive für die Ehe zu Herzen nehmen und ihren Ehepartner dementsprechend behandeln. Die meisten Menschen brauchen und wünschen sich diesen Segen auch für ihr Leben.

Um zur Absicht Gottes für die Ehe zurückzukommen, müssen wir der Ehe als göttlicher Einrichtung die Ehre entgegenbringen, die ihr gebührt. Dazu gehört die treue Befolgung des siebten Gebotes: „Du sollst nicht ehebrechen.“