Das erste Gebot: Was ist unsere höchste Priorität?

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Das erste Gebot

Was ist unsere höchste Priorität?

„Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“ (2. Mose 20,2-3).

Als Jesus nach dem größten Gebot gefragt wurde, antwortete er mit dem Gebot, das die überragende Wichtigkeit unserer persönlichen Beziehung zu Gott betont: „… Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt“ (Matthäus 22,37; siehe bitte dazu auch 5. Mose 6,5).

Die Gründung, Entwicklung und Erhaltung einer persönlichen Beziehung zum wahren lebendigen Gott ist die höchste Priorität, die es in unserem Leben geben kann. Das ist der Kern des ersten der Zehn Gebote: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“ (2. Mose 20,3).

Das, was unser Leben über alles andere bestimmt und unsere Ideale definiert, ist auch das, was wir anbeten. Viele Dinge können an der Stelle der Anbetung des wahren Gottes in unseren Herzen und Sinnen stehen. Die Verehrung dieser Dinge schließt jegliche Möglichkeit aus, daß wir eine echte Beziehung zu Gott gründen und erhalten.

Die Grundlage unserer Beziehung zu Gott

Bezüglich der Grundlage unserer Beziehung zu Gott drückt sich die Bibel klar aus: Er ist unser Schöpfer und Lebensspender! Somit ist er über alles Erschaffene weit erhaben. 

Der Prophet Jesaja tadelte die alten Israeliten für ihr mangelndes Verständnis der Wichtigkeit des Vertrauens und der Verehrung ihres Schöpfers: „Hebet eure Augen in die Höhe und seht! Wer hat dies geschaffen? Er führt ihr Heer vollzählig heraus und ruft sie alle mit Namen; seine Macht und starke Kraft ist so groß, daß nicht eins von ihnen fehlt. Warum sprichst du denn, Jakob, und du, Israel, sagst: Mein Weg ist dem HERRN verborgen, und mein Recht geht vor meinem Gott vorüber? Weißt du nicht? Hast du nicht gehört? Der HERR, der ewige Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde noch matt, sein Verstand ist unausforschlich“ (Jesaja 40,26-28).

Alles, was wir sind und was wir besitzen, kommt schließlich von einer Quelle — dem Schöpfergott. Paulus ermahnt uns, daß wir „nicht stolz seien, auch nicht hoffen auf den unsicheren Reichtum, sondern auf Gott, der uns alles reichlich darbietet, es zu genießen“ (1. Timotheus 6,17).

Die einzige Hoffnung auf eine sichere Zukunft hat mit der Beziehung zu unserem Schöpfer zu tun. Die Bibel bekräftigt die wirkliche Existenz unseres lebendigen Schöpfers — des einzig wahren Gottes: „Aber der HERR ist der wahrhaftige Gott, der lebendige Gott, der ewige König …“ (Jeremia 10,10).

Er schuf uns den Planeten Erde als wunderbares Zuhause. Er gestaltete ihn derart, daß er unser materielles Wohlergehen und Überleben garantiert. Er möchte, daß wir seine Gaben an uns genießen und schätzen.

Gleichzeitig möchte er, daß wir keinen Teil seiner Schöpfung als Ursprung unseres Lebens und Quelle unserer Segnungen verehren. Nur der Schöpfer und niemals die Schöpfung ist dieser Verehrung würdig.

Die Anbetung der Natur

Die menschliche Anbetung der Natur war die Grundlage einer falschen Religion nach der anderen. Die alten Israeliten waren den Einflüssen ihrer Nachbarn mit ihren falschen Göttern ausgesetzt. Eerdmans Handbook to the Bible erklärt die Basis der dem alten Israel zeitlich und geographisch nahegelegenen Religionen: „Die großen götzendienerischen Kulturen Ägyptens und Mesopotamiens lehnten sich eng an ihre physische Umgebung an. Im Mittelpunkt ihrer Religion, wie der ihrer Nachbarn — die Hethiter und die Kanaaniter — stand die Natur. Sie hatten keine Vorstellung eines einzigen, allmächtigen Schöpfergottes. Das Unerklärliche an ihrem Klima, dem landwirtschaftlichen Zyklus und der Geographie ihrer Umwelt schrieben sie einer ganzen Reihe von Göttern zu“ (Ausgabe 1973, Seite 10; Hervorhebung durch uns).

Die Ägypter und Mesopotamier stellten sich die Kräfte der Natur als mächtige Geister vor, die ihre Umwelt beherrschten. Ihre abergläubische Anbetung der Sonne, des Mondes und der Sterne sowie der „Mutter Erde“ und ihrer Naturgewalten — Blitz, Donner, Regen, Feuer — existiert heute immer noch in bestimmten Erdteilen.

Ironischerweise wurde dieses grundlegende Konzept von modernen Religionen übernommen, die lehren, daß Gott mehr oder weniger die Summe aller Naturgewalten im Universum ist. Aber alle diese Vorstellungen haben eines gemeinsam: Sie unterscheiden nicht den Schöpfer von seiner Schöpfung.

Viele Menschen vertrauen auf die Astrologie. Ob sie es erkennen oder nicht, schreiben sie damit der Schöpfung — den Sternen — göttliche Kräfte zu, statt ihrem Schöpfer. Gott warnt uns vor dieser Praktik: „Hebe auch nicht deine Augen auf gen Himmel, daß du die Sonne sehest und den Mond und die Sterne, das ganze Heer des Himmels, und fallest ab und betest sie an und dienest ihnen. Denn der HERR, dein Gott, hat sie zugewiesen allen andern Völkern unter dem ganzen Himmel“ (5. Mose 4,19). Astrologie hebt die Schöpfung statt den Schöpfer als Quelle übernatürlicher Führung hervor.

Die Schöpfung zu bejubeln ist der Grundstein der heutigen, materialistischen Sichtweise des Universums. Die Theorie der Entstehung des Lebens von toter Materie ist der Versuch, die Schöpfung — unser erstaunliches Universum — ohne die Intelligenz eines Schöpfers zu erklären.

Verantwortungsbewußte Wissenschaftler widerlegen den Glauben an die Selbstentstehung des Lebens. Etliche haben die wissenschaftliche Unmöglichkeit der Entstehung von Leben aus nichtlebendem Material nachgewiesen. Die Forschung zeigt, daß sich Zellen, die Grundbausteine des Lebens, aus so vielen komplexen und gegenseitig abhängigen Systemen zusammensetzen, daß die Wahrscheinlichkeit der Entstehung des Lebens aus dem Nichts selbst der extremsten Sichtweise der Wahrscheinlichkeitsgesetze widerspricht.

Michael Behe, stellvertretender Professor der Biochemie an der Lehigh University in Bethlehem, Pennsylvania, schreibt dazu: „Das Resultat dieser kumulativen Untersuchungen der Zelle — des Lebens auf der molekularischen Ebene — ist ein klarer, lauter, durchdringender Ruf nach ,Design!‘ Das Resultat ist so klar und bedeutend, daß es als eine der größten Errungenschaften in der Geschichte der Naturwissenschaften gesehen werden muß“ (Darwin’s Black Box, 1996, Seite 232-233; mit Hervorhebung wie im Originaltext). Dr. Behe widerlegt auch die Möglichkeit, daß sich das Leben entwickelt haben könnte. Mit anderen Worten: Solide wissenschaftliche Beweise machen heute klar, daß die Existenz einer Schöpfung auch die Existenz eines Schöpfers bedingt.

Warum wenden sich die Menschen dem Aberglauben und dem Götzendienst zu?

Vor fast 2000 Jahren erklärte der Apostel Paulus, daß die nur zu menschliche Tendenz, die Intelligenz und lebensspendende Kraft der physischen Schöpfung zuzuschreiben, eine Hauptquelle des Aberglaubens und der religiösen Verblendung gewesen ist: „Denn obwohl sie von Gott wußten, haben sie ihn nicht als Gott gepriesen noch ihm gedankt, sondern sind dem Nichtigen verfallen in ihren Gedanken, und ihr unverständiges Herz ist verfinstert. Da sie sich für Weise hielten, sind sie zu Narren geworden und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauscht mit einem Bild gleich dem eines vergänglichen Menschen und der Vögel und der vierfüßigen und der kriechenden Tiere. Darum hat Gott sie in den Begierden ihrer Herzen dahingegeben in die Unreinheit, so daß ihre Leiber durch sie selbst geschändet werden, sie, die Gottes Wahrheit in Lüge verkehrt und das Geschöpf verehrt und ihm gedient haben statt dem Schöpfer, der gelobt ist in Ewigkeit“ (Römer 1,21-25).

Das erste Gebot warnt uns davor, eine Religion oder eine Philosophie zu akzeptieren, die lehrt, daß unser Leben keinen göttlichen Ursprung hat und unser Wohlergehen von etwas anderem abhängig ist als dem einen wahren Gott. Es gibt kein Pantheon der Götter. Es gibt keine andere Quelle des Lebens und der Segnungen als Gott. Es gibt keine andere Macht, die über Himmel und Erde herrscht: „Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel und die Erde und alles, was darinnen ist, das ist des HERRN, deines Gottes“ (5. Mose 10,14). Er allein schuf und erhält das Universum, in dem wir existieren.

Das ist die kraftvolle Botschaft des ersten Gebotes. Wir sollen unseren Schöpfer anbeten und ihm dienen — dem Wunder wirkenden Gott, der das alte Israel aus der ägyptischen Knechtschaft führte und auch uns aus der Knechtschaft der Sünde führen will. Wir sollen ihn lieben, respektieren und verehren und eine echte, persönliche Beziehung zu ihm haben.

Wie kann der wahre Gott für uns wirklicher werden?

Gottes bemerkenswerte Taten lassen uns seinen Charakter am besten erkennen. David beschreibt seine enthusiastische Bewunderung der Fürsorge Gottes für seine Schöpfung: „Reden sollen sie von der herrlichen Pracht deiner Majestät, und deine Wunder will ich bedenken. Sie sollen sprechen von der Kraft deiner furchtbaren Taten, und deine Großtaten will ich erzählen. Das Gedächtnis deiner großen Güte werden sie hervorströmen lassen, deine Gerechtigkeit werden sie jubelnd preisen. Gnädig und barmherzig ist der HERR, langsam zum Zorn und groß an Gnade. Der HERR ist gut gegen alle, sein Erbarmen ist über alle seine Werke“ (Psalm 145,5-9; Elberfelder Bibel). In einem anderen Psalm lesen wir: „Die sollen dem HERRN danken für seine Güte und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut, daß er sättigt die durstige Seele und die Hungrigen füllt mit Gutem“ (Psalm 107,8-9).

Jesus erklärte, daß Gott gegenüber allen Menschen seine Fürsorge durch die Natur ausdrückt: „Denn er läßt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte“ (Matthäus 5,45). Gott sorgt sich um das Wohlergehen aller Menschen, auch derjenigen, die in Unkenntnis seiner Existenz leben. Warum ist es so wichtig, daß wir die Grundsätze des Charakters Gottes kennen? Es ist deshalb so wichtig, weil Gott auch in uns den gleichen Charakter schaffen will — seine göttliche Natur. Petrus berichtet, daß „uns die teuren und allergrößten Verheißungen geschenkt [sind], damit ihr dadurch Anteil bekommt an der göttlichen Natur“ (2. Petrus 1,4).

Das Verständnis dieser Dinge beinhaltet eine grundlegende Veränderung unserer Denkweise. Paulus ermahnt uns: „Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes …“ (Römer 12,2). Welche Erneuerung soll in unserem Sinn stattfinden? „Habt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus war“ (Philipper 2,5; Elberfelder Bibel). Gott möchte, daß mit der Hilfe seines heiligen Geistes die Denkweise Jesu Christi in unserem Leben immer sichtbarer wird.

Den wahren Gott kennenlernen

Wir lernen Gott kennen, indem wir seine Lebensweise praktizieren und die Liebe in uns wirken lassen, die die Grundlage der Gedanken Gottes ist: „Und daran merken wir, daß wir ihn kennen, wenn wir seine Gebote halten … Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht; denn Gott ist die Liebe“ (1. Johannes 2,3; 4,8).

Die Bibel ist eine Anleitung, die uns alles für dieses Leben notwendige Wissen über Gott vermittelt. Jesus Christus sagte: „… Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht“ (Matthäus 4,4; siehe auch 5. Mose 8,3). Paulus erklärte, daß „alle Schrift, von Gott eingegeben … nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit [ist], daß der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt“ (2. Timotheus 3,16-17).

Um Gott kennenzulernen und uns selbst zu erkennen, müssen wir diese inspirierten Schriften studieren: „Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens“ (Hebräer 4,12).

Eine familiäre Beziehung

Gott möchte, daß unsere Beziehung zu ihm wie die von Kindern zu ihrem Vater ist: „… so will ich euch annehmen und euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein, spricht der allmächtige Herr“ (2. Korinther 6,17-18). In dieser Beziehung finden wir die großartige Absicht unserer Existenz: die kontinuierliche Entwicklung göttlichen Charakters und unsere endgültige Bestimmung als Angehörige der Familie Gottes (Matthäus 5,48).

Der Apostel Johannes betont die Wichtigkeit dieser besonderen Beziehung: „Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, daß wir Gottes Kinder heißen sollen — und wir sind es auch! Darum kennt uns die Welt nicht; denn sie kennt ihn nicht. Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber: wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und ein jeder, der solche Hoffnung auf ihn hat, der reinigt sich, wie auch jener rein ist“ (1. Johannes 3,1-3).

Zu diesem Zweck wurde Jesus Christus als Erlöser der Menschheit geboren: „Den aber, der eine kleine Zeit niedriger gewesen ist als die Engel, Jesus, sehen wir durch das Leiden des Todes gekrönt mit Preis und Ehre; denn durch Gottes Gnade sollte er für alle den Tod schmecken. Denn es ziemte sich für den, um dessentwillen alle Dinge sind und durch den alle Dinge sind, daß er den, der viele Söhne zur Herrlichkeit geführt hat, den Anfänger ihres Heils, durch Leiden vollendete. Denn weil sie alle von einem [Vater] kommen, beide, der heiligt und die geheiligt werden, darum schämt er sich auch nicht, sie Brüder zu nennen“ (Hebräer 2,9-11).

Das ist die erstaunliche Bestimmung Ihres Lebens: Sie wurden geboren, um ein Angehöriger der Familie Gottes zu werden!

Gottes Liebe für uns übersteigt unser Vorstellungsvermögen: Er möchte, daß wir Teil seiner Familie werden und in seinem Reich ewig leben. Er sagt uns, daß die höchste Priorität in unserem Leben das Trachten nach seinem Reich und seiner Gerechtigkeit sein soll (Matthäus 6,33). Unser himmlischer Vater schenkt uns dieses Leben, damit wir eine beständige Beziehung zu ihm eingehen und als seine Kinder ewiges Leben erhalten können.

Er allein soll die höchste Autorität in unserem Leben sein, die wir zutiefst lieben und respektieren. Nur er ist Gott. Wir sollen daher unsere Anbetung Gottes durch nichts beeinträchtigen oder verhindern lassen.