Das Evangelium Jesu Christi: ewiges Leben im Reich Gottes

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Das Evangelium Jesu Christi

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„Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die daran glauben“ (Römer 1,16).

Wir haben gesehen, dass Jesus Christus das Evangelium vom Reich Gottes predigte und seine Jünger vor seiner Kreuzigung aussandte, um diese Botschaft zu verbreiten. Jedoch nach dem Tod und der Auferstehung Jesu kam für die Apostel noch ein weiterer bedeutender Aspekt hinzu, der erst durch den Tod Christi möglich war: Jesus Christus hatte die Strafe für die Sünden der Menschheit bezahlt! Damit wurde er zum Erlöser für all diejenigen, die sein Opfer annehmen und den christlichen Lebenswandel führen.

Nach dem Pfingsttag fuhren die Apostel fort, das Reich Gottes zu verkünden, genauso wie sie es zu Lebzeiten Christi getan hatten. Doch nun verstanden sie, dass dies eine neue Dimension erreicht hatte: Ewiges Leben im Reich Gottes war jetzt möglich durch das Opfer Jesu Christi als Erlöser der Menschheit und durch seine Funktion als unser Hohepriester.

Heute sind manche Menschen der Ansicht, die Bezeichnungen „Evangelium vom Reich Gottes“ und „Evangelium Jesu Christi“ seien zwei verschiedene Botschaften. In Wirklichkeit sind sie ein und dieselbe Botschaft. Das Evangelium vom Reich Gottes ist die Botschaft, die uns Jesus Christus brachte und verkündete. Das Evangelium von Christus ist ebenfalls die von Christus gepredigte Botschaft, zusammen mit der Botschaft über sein Leben, seinen Tod und sein Opfer für unsere Sünden sowie über seine Auferstehung, wodurch ewiges Leben in jenem Reich möglich wird. Das Reich Gottes kann nur erlangt werden aufgrund der zentralen Rolle Jesu Christi als persönlicher Retter.

Das erweiterte Verständnis der Apostel wird in ihren Briefen deutlicher, die sie erst nach dem Tod und der Auferstehung Jesu Christi verfassten. Zu Jesu Lebzeiten erwarteten die Menschen einen siegreichen Messias, der Judäa von der Knechtschaft der Römer befreien und ein neues Reich aufrichten würde. Die Jünger Jesu erkannten ihn als diesen Messias an und nannten ihn „Christus“ (Matthäus 16,16), was im Griechischen „gesalbt“ bedeutet und dem hebräischen Wort „Messias“ entspricht (Johannes 1,41; 4,25). Die Bezeichnung „Gesalbter“ zeichnete denjenigen aus, der als König für das messianische Reich auserwählt worden war.

Den Messias neu verstehen

Die jüdischen Gläubigen der frühen Kirche haben „das Evangelium Christi“ als Botschaft verstanden, die mehr als nur die Person Jesus Christus umfasste. Da das Wort Christus „Messias“ bedeutet, verstanden sie die Botschaft der Apostel als „das Evangelium von dem Messias“, die gute Nachricht über den König des kommenden Reiches Gottes. Für sie bedeutete die gute Nachricht nicht nur, dass Christus für die Sünden der Menschen gestorben war, sondern auch, dass der Messias bereits gekommen war und zurückkommen würde, um sein Reich aufzurichten und die vielen Prophezeiungen über seine glorreiche Herrschaft zu erfüllen.

Das Konzept eines Reiches, das vom Messias aufgerichtet wird, war für die Anhänger Jesu nichts Neues. Die Bibel berichtet, dass „sie meinten, das Reich Gottes werde sogleich offenbar werden“ (Lukas 19,11). Als Jesus nach seiner Auferstehung seinen Jüngern wieder erschien, fragten sie ihn: „Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel?“ (Apostelgeschichte 1,6).

Was die Jünger während des Lebens Christi nicht begriffen hatten, war, dass der Messias, den sie als mächtigen König erwarteten, zunächst für die Sünden der Menschheit sterben musste. Selbst dann, als Jesus ihnen diese Wahrheit offenbarte, wollten sie dies nicht akzeptieren.

Kurz vor seinem Tod „fing Jesus an, seinen Jüngern zu zeigen, wie er nach Jerusalem gehen und viel leiden müsse von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am dritten Tage auferstehen. Und Petrus nahm ihn beiseite und fuhr ihn an und sprach: Gott bewahre dich, Herr! Das widerfahre dir nur nicht!“ (Matthäus 16,21-22). Die Jünger hatten diesen Aspekt des Auftrags Christi nicht verstanden und lehnten es zu diesem Zeitpunkt ab, daran zu glauben.

Es ist daher sehr wohl verständlich, dass die Jünger schockiert waren, als ihr Herr und Meister, von dem sie erwarteten, er würde die römische Besatzungsmacht absetzen, verhaftet wurde: „Da verließen ihn alle Jünger und flohen“ (Matthäus 26,56). Dieser unerwartete Verlauf der Ereignisse – Jesu Gerichtsverhandlung, Verurteilung als Krimineller und Hinrichtung – verwirrte die Jünger sehr, und sie flohen.

Nachdem sie zu Pfingsten den heiligen Geist empfangen hatten (Apostelgeschichte 2,1-4), konnten die Jünger die Schriftstellen verstehen, die den Tod und die Auferstehung des Messias vorausgesagt hatten. In seiner ersten inspirierten Predigt vor den zu Pfingsten in Jerusalem versammelten Juden verkündete der Apostel Petrus, dass David in einem seiner Psalmen gesprochen hatte: „Er ist nicht dem Tod überlassen, und sein Leib hat die Verwesung nicht gesehen“ (Apostelgeschichte 2,31).

Wir brauchen einen persönlichen Erretter

Petrus musste seine Zuhörer – Juden, die einen Messias als König Israels erwarteten – besonders auf das Sühneopfer Christi und seine Rolle als persönlichen Erretter und Heiland aufmerksam machen, da sie in ihm nur einen nationalen Retter Israels sehen wollten:

„Diesen Jesus hat Gott auferweckt; dessen sind wir alle Zeugen … So wisse nun das ganze Haus Israel gewiss, dass Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat“ (Apostelgeschichte 2,32. 36 ). Als die Juden fragten, „Brüder, was sollen wir tun?“, antwortete Petrus: „Tut Buße [Bereut], und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des heiligen Geistes“ (Apostelgeschichte 2,37-38). Tausende folgten diesem Aufruf zur Reue und Umkehr – zu einem neuen, veränderten Leben – und ließen sich taufen.

Petrus half den Menschen zu verstehen, dass Gottes Versprechen vom heiligen Geist und von der Erlösung (Verse 17-18, 21, 33 und 40) nur durch das Opfer und die Auferstehung Jesu, des verheißenen Messias, möglich waren (Verse 24, 30-33 und 36). Die Menschen, zu denen Petrus sprach, verstanden nicht die Notwendigkeit des messianischen Opfers für ihre persönlichen Sünden, noch erkannten sie, dass der Mann, an dessen Tod sie mitschuldig waren, der erwartete und ersehnte Messias war.

In seiner nächsten öffentlichen Rede stellte Petrus klar, wie Christi sühnendes, rettendes Werk auf das kommende Reich Gottes zuführt: „Gott aber hat erfüllt, was er durch den Mund aller seiner Propheten zuvor verkündigt hat: dass sein Christus leiden sollte. So tut nun Buße [bereut] und bekehrt euch, dass eure Sünden getilgt werden, damit die Zeit der Erquickung komme von dem Angesicht des Herrn und er den sende, der euch zuvor zum Christus bestimmt ist: Jesus. Ihn muss der Himmel aufnehmen bis zu der Zeit, in der alles wiedergebracht wird, wovon Gott geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten von Anbeginn“ (Apostelgeschichte 3,18-21).

Diese großartige Botschaft, die noch Tausende von Menschen zum Glauben brachte, veranschaulicht, wie das Evangelium von Anbeginn gepredigt wurde, wie Christus als leidender Messias dazugehörte und wie die gute Nachricht eine Botschaft war über die „Erneuerung aller Dinge“ – die wunderbare Hoffnung auf die Rückkehr Christi als König eines noch zukünftigen Königreiches.

Was das Opfer Christi ermöglicht

Mit großer Klarheit sah der Apostel Paulus die Bedeutung des Opfers Christi und dessen endgültiges Ziel. Sein erster Brief an die Korinther enthält seine Botschaft: „Ich erinnere euch aber, liebe Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch fest steht, durch das ihr auch selig werdet, wenn ihr’s festhaltet in der Gestalt, in der ich es euch verkündigt habe; es sei denn, dass ihr umsonst gläubig geworden wärt. Denn als erstes habe ich euch weitergegeben, was ich auch empfangen habe: Dass Christus gestorben ist für unsre Sünden nach der Schrift; und dass er begraben worden ist; und dass er auferstanden ist am dritten Tage nach der Schrift“ (1. Korinther 15,1-4).

Jesu Christi Opfer an unserer Statt ist sicherlich eine gute Nachricht. Dass er die Todesstrafe für uns bezahlt hat, ist eine großartige Nachricht! Es ist die Grundlage, die unseren Eintritt in das Reich Gottes möglich macht.

Doch die Erläuterungen des Apostels Paulus zum Evangelium, das er predigte, hören an dieser Stelle nicht auf. Nachdem er mit der wichtigen Funktion Christi bei unserer persönlichen Erlösung angefangen hatte, fuhr er fort und erklärte, warum Jesu Christi Auferstehung so wichtig ist für das Heil der gesamten Menschheit: „Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen. Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind. Denn da durch einen Menschen der Tod gekommen ist, so kommt auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. Denn wie sie in Adam alle sterben, so werden sie in Christus alle lebendig gemacht werden“ (1. Korinther 15,19-22).

Alle werden wieder zum Leben auferweckt

Man beachte, dass Paulus sagt, alle werden schließlich wieder zum Leben erweckt. Er zeigte, dass das in Etappen geschehen wird: „Ein jeder aber in seiner Ordnung: als Erstling Christus; danach, wenn er kommen wird, die, die Christus angehören; danach das Ende, wenn er das Reich Gott, dem Vater, übergeben wird, nachdem er alle Herrschaft und alle Macht und Gewalt vernichtet hat “ (1. Korinther 15,23-24).

Wir lasen bereits über die Herrschaft Christi als König dieses kommenden Reiches. Seiner Machtübernahme als König geht aber die Auferstehung derjenigen voraus, „die Christus angehören“!

In diesem 15. Kapitel des ersten Korintherbriefes erklärt Paulus diesen wundervollen Aspekt der Botschaft, die er predigte. In den Versen 50-53 beschreibt er den Zeitpunkt und die Art unseres Eintritts in das Reich Gottes: „Das sage ich aber, liebe Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können; auch wird das Verwesliche nicht erben die Unverweslichkeit. Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen, und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden. Denn dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit.“

Das ist der ehrfurchtgebietende Zweck für Jesu Geburt, Leben, Tod und Auferstehung – und für die Auferstehung unzähliger Menschen, um das Reich Gottes zu ererben (Vers 50)! Die Nachfolger Christi sollen das Reich „ererben“, d. h. in das Reich eintreten beim Ertönen „der letzten Posaune“ (Vers 52). Dieser letzte große Schall der Posaune kündigt die Rückkehr Jesu Christi an, der auf Erden ewiglich herrschen wird (Matthäus 24,30-31; Offenbarung 11,15).

Wir sehen also deutlich in der Heiligen Schrift, dass ewiges Leben im Reich Gottes durch Jesus Christus ermöglicht wurde, „der dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht hat durch das Evangelium“ (2. Timotheus 1,10).