Schöpfung oder Evolution: Die biblische Erklärung

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Schöpfung oder Evolution

Die biblische Erklärung

Nachdem wir die Evolutionstheorie als Erklärung für die verwirrende Komplexität vergangener und heutiger Lebensformen untersucht und ihre Schwächen festgestellt haben, wenden wir uns jetzt der Bibel zu, um die Aussagen des Schöpfers über seine Schöpfung kennenzulernen. Zuvor ein klärendes Wort: Die Wahrheit Gottes zu einem Thema wird oft nicht vollständig in einer Bibelstelle offenbart. Obwohl wir in den ältesten Teilen der Heiligen Schrift einen breiten Umriss einer Wahrheit finden können, stellen wir fest, dass im späteren Verlauf der Bibel weitere Details hinzugefügt werden.

Die biblischen Propheten verstanden nicht immer die Bedeutung der Prophezeiungen, die sie unter der Inspiration Gottes aufzeichneten (Daniel 12,8-9). Die Propheten besaßen offensichtlich nur Teilinformationen über ewige Wahrheiten, die ihnen offenbart wurden (1. Petrus 1,10-12).

Dies ist auch der Fall in dem Bericht über die Schöpfung in 1. Mose, Kapitel 1. Viele Bibelleser nehmen jedoch irrtümlich an, dass ausschließlich an dieser Stelle eine Aussage zu diesem Thema getroffen wird. Doch die Bibel fügt an anderen Stellen weitere Details zum Schöpfungsbericht in 1. Mose hinzu.

Betrachten wir zum Beispiel den Satz in 1. Mose 1, Vers 1: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ Es scheint hier, dass dieser Vers den Beginn von allem darstellt. Aber Gott offenbart später Details von Ereignissen und Bedingungen, die noch früher stattfanden bzw. gegeben waren.

Der Apostel Johannes versetzt uns beispielsweise in eine Zeit noch vor den in 1. Mose 1 geschilderten Ereignissen zurück: „Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und in allem war es Gott gleich. Von Anfang an war es bei Gott. Alles wurde durch das Wort geschaffen; und ohne das Wort ist nichts entstanden“ (Johannes 1,1-3; Gute Nachricht Bibel).

Hier zeigt die Bibel, dass vor der in 1. Mose beschriebenen Erschaffung von Himmel und Erde das „Wort“ zusammen mit Gott exis - tierte und dass Gott alles durch das „Wort“ erschuf. Von diesen erst später hinzugefügten Details finden wir nichts im 1. Buch Mose. Wir sehen, dass Johannes uns weitere Informationen gibt, die uns helfen zu verstehen, was „am Anfang“ geschah.

Nachdem Himmel und Erde in 1. Mose 1, Vers 1 geschaffen worden sind, wird die Erde in Vers 2 als „wüst und leer“ beschrieben. Diese skizzenhafte Beschreibung bietet keine Erklärung dafür an, warum die Erde in diesem Zustand war. Um Näheres zu diesem Thema herauszufinden, müssen wir alle relevanten Passagen der Heiligen Schrift zusammentragen und berücksichtigen, damit wir ein vollständiges Bild erhalten.

Wir erfahren z. B. im Buch Hiob, dass Engel bei der Erschaffung der Welt anwesend waren: „Wo warst du, als ich die Erde gründete? . . . Wer hat ihren Eckstein gelegt, als mich die Morgensterne miteinander lobten und jauchzten alle Gottessöhne?“ (Hiob 38,4. 6-7). Die „Morgensterne“ und „Gottessöhne“ – die Engel – frohlockten, als sie sahen, wie die Erde auf wunderbare Weise entstand. In 1. Mose 1 erfahren wir jedoch davon nichts!

Die Sünde der Engel

Wodurch ist die Erde in einen chaotischen Zustand versetzt worden? Interessanterweise finden wir die hebräischen Wörter tohu und bohu in Jeremia 4, Verse 22-23, wo sie in Verbindung mit Sünde verwendet werden: „Aber mein Volk ist toll und glaubt mir nicht. Töricht sind sie und achten’s nicht; weise sind sie genug, Übles zu tun, aber recht tun wollen sie nicht lernen. Ich schaute das Land an, siehe, es war wüst [tohu] und öde [bohu], und den Himmel, und er war finster.“

Kann Sünde die Ursache für den chaotischen Zustand gewesen sein, den wir in 1. Mose 1, Vers 2 vorfinden? Wenn ja, dann können Menschen sie nicht begangen haben, denn Menschen gab es erst am sechsten Tag der Schöpfungswoche.

Wie Hiob berichtet, gab es Engel bereits vor dieser Zeit. In 2. Petrus 2, Vers 4 erfahren wir außerdem, dass Engel gesündigt haben: „Denn Gott hat selbst die Engel, die gesündigt haben, nicht verschont.“ Der Schöpfungsbericht in 1. Mose 1 lässt vieles ungesagt. Andere Aussagen der Bibel liefern jedoch eine Erklärung für das, was zwischen den ersten beiden Versen der Bibel geschehen ist und bestätigen, dass Sünde im Spiel war. Wer sündigte?

In Hesekiel 28, Verse 12-19 klagt Gott den „König von Tyrus“ an. Hesekiels Beschreibung macht klar, dass es sich bei diesem König um keinen Menschen handeln kann: „So spricht Gott der Herr: Du warst das Abbild der Vollkommenheit, voller Weisheit und über die Maßen schön“ (Hesekiel 28,12). Außerdem erfahren wir, dass er ein erschaffenes Wesen (Vers 13) und ein „schirmender Cherub“ war (Vers 14).

In Hesekiel 10 erfahren wir auch, dass die Cherubim direkten Zutritt zu Gott hatten. Zwei dieser besonderen Engel haben den Thron Gottes beschirmt bzw. über den Thron Gottes gewacht (2. Mose 25,20). Einer dieser beiden Cherubim war ursprünglich Luzifer. Er wohnte in der Gegenwart Gottes „auf dem heiligen Berg“ (Hesekiel 28,14).

Wir erfahren, dass Luzifer eine Zeitlang ohne Sünde lebte, bevor er einen anderen Weg einschlug: „Du warst ohne Tadel in deinem Tun von dem Tage an, als du geschaffen wurdest, bis an dir Missetat gefunden wurde“ (Hesekiel 28,15). Anscheinend hatte Satan ein eigenes Handelssystem geschaffen, das ihn zur Sünde verleitete: „Durch deinen großen Handel wurdest du voll Frevels und hast dich versündigt“ (Vers 16).

Wozu führte Satans Sünde? Die Bibel berichtet von einer Rebellion unter den vom Schöpfer erschaffenen Engeln, angeführt von dem Erzengel Luzifer, der sich gegen Gott erhob (Offenbarung 12,3-4). In einer übernatürlichen Schlacht, die große Zerstörungen auf der Erde, aber auch im Weltall mit sich brachte, wurde die Rebellion niedergeschlagen. Im Neuen Testament wird Jesus Christus als Zeuge der Niederlage Luzifers zitiert (Lukas 10,18).

Die Erneuerung der Erde

Gottes ursprüngliche Absicht für seine Schöpfung war nicht das Chaos: „Denn so hat der HERR gesprochen, der Schöpfer des Himmels, der Gott, der die Erde gebildet und gemacht hat, – er hat sie hergerichtet; nicht zu einer Einöde hat er sie geschaffen, nein, um bewohnt zu werden, hat er sie gebildet“ (Jesaja 45,18; Menge-Übersetzung). Israels König David beschrieb einen wichtigen Aspekt der Schöpfung: „HERR, wie sind deine Werke so groß und viele! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter . . . Du sendest aus deinen Odem, so werden sie geschaffen, und du machst neu die Gestalt der Erde“ (Psalm 104,24. 30).

Die zerstörte Oberfläche der Erde machte eine Neugestaltung notwendig. So schuf Gott die gegenwärtigen Lebensformen, die heute Teil unserer Welt sind. Was zeigen die Fossilfunde? Sie zeigen eine Serie von versteinerten uralten Lebensformen, die verstreut in der Erdkruste abgelagert sind.

Doch der Mensch hat schriftliche Aufzeichnungen hinterlassen, die nur etwas älter als 5000 Jahre sind. Dies ist eine winzige Zeitspanne im Vergleich zu dem Alter, das die meisten Wissenschaftler für die Erde und die Sterne berechnet haben.

Der Mensch wurde von Gott nach seinem Bild geschaffen mit enormen kreativen und geistigen Fähigkeiten. So baute er in einer unglaublich kurzen Zeit die Pyramiden – die bis heute nicht nachgebaut worden sind. Der Mensch ist zum Mond geflogen und sendet Raumfahrzeuge in das All, um unser Sonnensystem und andere Galaxien zu erkunden. Solche Erfolge zeigen den enormen Unterschied zwischen Mensch und Tier, denn Tiere sind nicht nach Gottes Bild geschaffen.

Wie lange existierten die Engel, bevor der Mensch geschaffen wurde? Die Bibel offenbart uns die Antwort nicht. Wie lange brauchte Luzifer, um so viele der Engel, nämlich ein Drittel von ihnen, zur Teilnahme an seiner Rebellion zu überreden (Offenbarung 12,4)? Vergessen Sie nicht, dass Engel Geistwesen sind, für die das Vergehen der Zeit kein Altern bewirkt (Lukas 20,36).

Welcher Zeitraum es auch immer gewesen sein mag, vielleicht Millionen oder Milliarden von Jahren, die Engel wurden geschaffen und existierten vor der Erschaffung von Adam und Eva und den Tagen der Wiederherstellung der Erde, wie sie im 1. Buch Mose beschrieben sind.

Warum schuf Gott die Engel? „Sind sie nicht allesamt dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die das Heil ererben sollen?“ (Hebräer 1,14). „Denn nicht den Engeln hat er [Gott] untertan gemacht die zukünftige Welt, von der wir reden“ (Hebräer 2,5). Gott schuf die Engel, um der Menschheit zu dienen. Gott führt seinen Plan für die Menschen auf der Erde aus!

Die gesamte Schöpfung wartet auf den glorreichen Augenblick, in dem die Menschen das erben werden, was Gott von Anfang an für sie plante. „Denn ich bin überzeugt“, schreibt Paulus, „dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll. Denn das ängstliche Harren der Kreatur [andere Lesart: der Schöpfung] wartet darauf, dass die Kinder Gottes offenbar werden. Die Schöpfung ist ja unterworfen der Vergänglichkeit – ohne ihren Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat –, doch auf Hoffnung; denn auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes“ (Römer 8,18-21).

Die Bibel klärt alles auf

Sind die Aussagen der Bibel in Übereinstimmung mit den Fossilfunden, die auf ein sehr hohes Erdalter hinweisen, obwohl sie gleichzeitig von einer göttlichen Schöpfung berichtet, die nur wenige tausend Jahre zurückliegt? Ja, absolut! Wir kennen nicht die Details darüber, was vor der Erschaffung des Menschen geschah. Aber Jesus hat uns versichert, wenn er zurückkehrt, dass „nichts verborgen [ist], was nicht offenbar werden soll, und nichts geheim [ist], was nicht an den Tag kommen soll“ (Markus 4,22).

Anstatt durch das verworrene, chaotische Labyrinth der Evolutionstheorie herumzuirren, wie es so viele tun, sollen wir in das Wort Gottes schauen, um Gewissheit zu erlangen. Denn dort – direkt von unserem Schöpfer – erfahren wir die Wahrheit über den Ursprung des Menschen.

Vielleicht fasst das folgende Zitat des amerikanischen Journalisten George Sim Johnston die Wahrheit am besten zusammen: „Das erste Buch Mose hat sich unter der genauen Prüfung der modernen Geologie und Archäologie gut gehalten. Die Physik des 20. Jahrhunderts beschreibt den Anfang des Universums außerdem in praktisch denselben kosmologischen Begriffen wie die Bibel. Raum, Zeit und die Materie kamen aus dem Nichts in einem plötzlichen Licht-Ausbruch und bildeten damit die vollkommene, gast - liche Umgebung des kohlenstoffbasierten Lebens. Eine wachsende Anzahl von Chemikern und Biologen stimmt darin überein, dass das Leben seinen Ursprung in der Erde hatte [siehe 1. Mose 2, Vers 7] . . . Ich meine, dass dies alles für die Darwinisten eine merkwürdige Entwicklung ist“ (Readers Digest, Mai 1991, Seite 31).

Aber diese Dinge sind für diejenigen keine „merkwürdige Entwicklung“, die getreu auf das vertrauen, worauf Jesus vertraute, denn sie leben „von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht“ (Matthäus 4,4). Sie wissen, dass solche Wahrheiten für die Menschheit in der Bibel seit Tausenden von Jahren aufgezeichnet worden sind.

Nur das biblische Schöpfungsepos bietet eine logische Erklärung für den Ursprung der Arten. Es ist solide Basis für unseren Glauben an den unsichtbaren Schöpfergott. Wir brauchen keinen Zweifel mehr an der Glaub - würdigkeit der Bibel zu haben, denn nur sie klärt das Geheimnis über den Ursprung des Lebens auf.

Gott, der Lebensspender, schuf uns Menschen zu einem großen Zweck. Anders als bei den Tieren, die nur das materielle Leben erfahren, wurde der Mensch mit dem Potential erschaffen, ewiges Leben zu erlangen. Der Schöpfer gab uns die Bibel als Anleitung, damit wir unsere Daseinsbestimmung erkennen und unser Verhalten so ausrichten können, dass sich diese Bestimmung in unserem Leben erfüllen wird.

Welchen Sinn hat das Leben ohne Gott? Im Gegensatz zur Kenntnis über den großen Lebensspender und seinen Plan für die Menschen bietet die Evolutionstheorie überhaupt keine Erklärung für unser Dasein, sondern nur eine endlos klaffende Leere, ein Leben der vorübergehenden Bedeutungslosigkeit.