Anbetung nur im Gottesdienst?
Ein Thema in dieser Broschüre ist die Anbetung Gottes. Darunter verstehen die meisten Menschen die Verehrung Gottes durch Gebete, Loblieder und die Teilnahme an einem feierlichen Gottesdienst. Die gedankliche Verbindung zwischen Gott dienen und ihn anbeten ist biblisch richtig (Matthäus 4,10). Diese Verbindung mag der Ursprung des Wortes Gottesdienst gewesen sein, denn gemäß dem Wörterbuch bedeutet Gottesdienst „gemeinsame Verehrung Gottes“.
Mehr als nur Gottesdienst feiern
Unsere Bereitschaft, Gott zu dienen — ihn anzubeten —, kann sicherlich die Teilnahme an einem Gottesdienst beinhalten. Für viele Menschen ist jedoch ein feierlicher Gottesdienst die einzige Form der Anbetung Gottes. Nach der Bibel jedoch ist diese Vorstellung unvollständig.
Im biblischen Sinne ist Anbetung mehr als nur Ehrerbietung, Bewunderung oder feierliche Respekterweisung in einem Gottesdienst an nur einem Tag in der Woche. Gott macht klar, daß er diejenigen sucht, die ihn „im Geist und in der Wahrheit“ anbeten (Johannes 4,23-24).
Als Satan Jesus Christus dazu verführen wollte, ihn anzubeten, wies Jesus ihn scharf zurecht, indem er sagte: „Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen“ (Matthäus 4,10). An anderer Stelle zeigt Jesus, daß die Verehrung Gottes (Anbetung), ohne ihm zu dienen (im Sinne des Gehorsams), ein Widerspruch ist: „Was nennt ihr mich aber Herr, Herr, und tut nicht, was ich euch sage?“ (Lukas 6,46).
Gott will, daß die Menschheit ihn in der Wahrheit anbetet. Wir tun dies, indem wir ihn ehren, ihm dienen und auf seine Anweisungen achten. Gott fordert uns auf, „von einem jeden Wort [zu leben], das aus dem Mund Gottes geht“ (Matthäus 4,4; vgl. dazu Jesaja 66,1-2).
Unsere Anbetung Gottes zeigt sich kontinuierlich in unserer täglichen Lebensführung, nicht nur einmal in der Woche beim Gottesdienst. Das Christentum ist ein Lebensweg (Apostelgeschichte 18,25-26; 19,9. 23; 22,4; 24,14). Es ist eine Denk-, Handlungs- und Lebensweise und beeinflußt jeden Aspekt unseres Lebens.
Was beinhaltet wahre Anbetung?
Wahre Anbetung Gottes beinhaltet nicht weniger als die innere Verwandlung des menschlichen Herzens durch Glauben an Jesus Christus und sein Opfer. Äußere Anbetungspraktiken allein sind unzulänglich. Gott sucht diejenigen, die ihn im Geist eines bekehrten und verwandelten Herzens anbeten.
Wahre Anbetung ist also viel mehr als das Lob Gottes in einem öffentlichen Gottesdienst. Das griechische Wort, das im Neuen Testament mit „anbeten“ übersetzt wird, steht in direkter Verbindung mit dem Dienen im Sinne der täglichen Lebensführung (Matthäus 4,10; Lukas 4,7).
„Die Anbetung Gottes wird in der Schrift nirgends definiert … Sie beschränkt sich nicht auf Lobpreisungen; im weitesten Sinne darf sie als die direkte Anerkennung Gottes betrachtet werden — seine Natur, seine Eigenschaften, Wege und Ansprüche —, ob durch die Ausschüttung des Herzens in Lobpreisungen und Danksagung oder durch eine sich auf diese Anerkennung gründende Handlung“ (W. E. Vine, Vine’s Expository Dictionary of New Testament Words, Stichwort „Worship“).
Jesus Christus wies die religiösen Führer seiner Zeit scharf zurecht, weil sie Gottes Gebote durch ihre eigenen, menschlich erdachten Lehren ersetzten (Matthäus 15,9; Markus 7,7). Er bezeichnete eine solche Anbetung als vergeblich.
Jesu schärfste Verurteilung blieb aber denen vorbehalten, die behaupteten, Gott anzubeten — indem sie „Herr, Herr“ sagten (Matthäus 7,21) —, die es aber ablehnten, Gottes Willen zu tun oder seinen Gesetzen zu gehorchen (Verse 21-23). Solche Anbetung ist leer und wertlos, für Gott und Jesus inakzeptabel!
Wir leben in einer Zeit, in der viele Menschen von dem traditionellen Gottesdienst enttäuscht sind. Sie finden ihn leer, bedeutungslos und ohne Bezug zu ihrem Leben. Die Zeit ist gekommen, um die Bedeutung wahrer Anbetung neu anzusehen. Wenn wir ihre wahre Bedeutung verstehen, wird wahre Anbetung für unser jetziges Leben höchst wichtig.
Der Sabbat als Teil der Anbetung
Viele Menschen — und bekennende Christen im besonderen — mögen schokkiert sein zu erfahren, daß der SiebenteTags-Sabbat als Gottes gebotener Tag der Ruhe und gemeinschaftlicher Anbetung auch für den heutigen Christen noch Gültigkeit hat.
Die wahre Anbetung Gottes bedeutet deshalb, daß wir sein Gebot bezüglich des Sabbats ehren. Im Gegensatz dazu gründet sich das Halten des Sonntags allein auf menschliche Autorität. Die Frage muß gestellt werden, ob Gott die Anbetung an einem Tag annimmt, den er für die Menschen gar nicht eingesetzt hat, wenn sein klares Gebot bezüglich seines Sabbats ignoriert wird.