Was ist ein biblischer Bund?

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Was ist ein biblischer Bund?

Das im Alten Testament verwendete Wort „Bund“ wurde aus dem Hebräischen berit übersetzt und hat die Bedeutungen Bund, Vertrag, Bündnis. Dieses Wort hat seine Wurzeln höchstwahrscheinlich im Akkidischen, wo es „fesseln“ bedeutet. Es hat Parallelen im Ägyptischen, Aramäischen, Assyrischen und auch im Hethitischen. Das Wort berit wird über 280mal in allen Teilen des Alten Testaments verwendet (siehe auch Vine’s Complete Expository Dictionary of Old and New Testament Words, 1985, Stichwort „Covenant“).

Die Bünde Gottes bestehen aus zwei wichtigen Komponenten: ihren Bedingungen und ihrer Vertragsdauer. Obwohl Menschen untereinander Verträge oder andere Übereinkommen mit gegenseitig zu erfüllenden Bedingungen schließen, sind Gottes Verträge mit Menschen hingegen gewöhnlich allein von ihm vorgegeben. Er bestimmt die Bedingungen und die Laufzeit. Die Menschen haben dann die Wahl, Gottes Vorgaben zu akzeptieren oder abzulehnen.

Ein Beispiel ist der Bund zwischen Gott und Israel: Nachdem Gott den Israeliten alle Aspekte des beabsichtigten Bundes klar erläutert hatte, einschließlich der zu erwartenden Segnungen bei Einhaltung des Bundes sowie der Folgen bei einem Bruch des Bundes (3. Mose 26; 5. Mose 28 – 30), akzeptierten beide Vertragspartner die Bedingungen. Damit gingen sie das Verhältnis eines Bundes ein, d. h. eine bindende Verpflichtung, die ihnen jeweils zugedachte Rolle zu respektieren und zu erfüllen.

Ein weiterer für uns sehr wichtiger Aspekt zum Verständnis des Bundes Gottes mit Abraham ist der, daß er bis in die heutige Zeit fortbesteht. Bei der Wiederholung des Alten Bundes gegenüber der Generation der Israeliten, die kurz vor der Einnahme des Gelobten Landes stand, schärfte Mose seinen Landsleuten folgendes ein: „... daß er [Gott] dich heute zum Volk für sich erhebe und er dein Gott sei, wie er dir zugesagt hat und wie er deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat“ (5. Mose 29,12).

König David verstand die zeitlich unbegrenzte Dauer des Bundes mit Abraham. Bei der Ankunft der Bundeslade in Jerusalem schrieb er folgendes: „Gedenket ewig seines Bundes, des Wortes, das er verheißen hat für tausend Geschlechter, den er gemacht hat mit Abraham, und seines Eides, den er Isaak geschworen hat, den er Jakob gesetzt hat zur Satzung, und Israel zum ewigen Bund“ (1. Chronik 16,15-17).

Verträge und Bünde sind Vereinbarungen zwischen zwei oder mehreren Parteien. Der Bund, den Gott mit Abraham und seinen Nachkommen schloß, wurde von ihm selbst festgelegt. Wenn Gott einen Bund schließt, dann wird er immer seine Versprechen erfüllen, zu denen er sich beim Bundesschluß selbst verpflichtet hat.