Großbritannien und die USA oßbritannien und die USA erben Josefs Erstgeburtsr erben Josefs Erstgeburtsrecht

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Auf die Zerstörung des israelitischen Nordreiches folgte etwa 500 Jahre lang ein Leben in den eurasischen Steppen. Jetzt als Skythen bezeichnet, wurde den nomadisch lebenden Nachkommen der Israeliten eine weitere Wanderung aufgezwungen.

Diesmal wurden die Israeliten von Feinden aus Asien und dem Nahen Osten aus den eurasischen Steppen in Richtung Westen gedrängt. Auch eine dramatische Klimaveränderung trieb sie in diese Richtung. Die Propheten der Bibel hatten eine große westwärts gerichtete Völkerwanderung der Israeliten vorausgesagt (Jesaja 49,12; Hosea 12,2). Sie begann ungefähr 200 v. Chr. und dauerte bis in das 5. Jahrhundert n. Chr. hinein.

Der jüdische Historiker Josephus bestätigt, daß „die zehn Stämme bis heute [im 1. Jahrhundert n. Chr.] noch jenseits des Euphrats leben und zahlenmäßig so groß sind, daß sie nicht gezählt werden können“ (Jüdische Altertümer, Buch XI, Kapitel V, Abschnitt 2).

Auch der Apostel Jakobus bestätigt ganz klar durch seine Formulierung, daß sich die verlorenen Stämme der Israeliten nicht mit den Stämmen Juda und Benjamin in Palästina wiedervereinigt hatten, denn er schreibt „an die zwölf Stämme in der Zerstreuung“ (Jakobus 1,1).

Obwohl Gott den Fortbestand der verlorenen zehn Stämme Israels auf ewig versprochen hatte, kündigte er auch an, „das Haus Israel unter allen Heiden schütteln zu lassen“ (Amos 9,9). Das geschah auch, bis die Israeliten in das Land nördlich und westlich ihrer alten Heimat kamen, wohin Gott sie gemäß seiner Ankündigung geführt hatte.

Es schien so, als ob eine unsichtbare Hand die Israeliten mit all ihren Sippen und Stämmen über die eurasischen Steppen – das Land der Skythen – nach Nordwesteuropa trieb. Dort war eine andere Gruppe verwandter Stämme, nämlich die Kelten, bereits angesiedelt.

Diese Völkerwanderung ist zwar nicht so bekannt wie die große europäische Völkerwanderung des 16. Jahrhunderts, als Kolonien in Nordamerika, Australien, Neuseeland und Südafrika gegründet wurden, aber sie war dennoch in vielen Aspekten der späteren sehr ähnlich.

Unter den Clans vieler Stämme in Europa, die zur gleichen Zeit zusammentrafen, waren diejenigen, die sich schließlich in Nordwesteuropa ansiedelten, ethnisch und kulturell eng verwandt. Historiker sehen in den angelsächsischen Völkern die ethnischen Wurzeln für einen Großteil unserer heutigen westlichen Nationen, einschließlich Großbritanniens und der USA. Diese Tatsache ist Teil der Geschichte und in entsprechenden historischen Nachschlagewerken aufgezeichnet.

Was hingegen weitgehend unerkannt bleibt, ist die keltisch-skythische Verbindung mit dem alten Israel der Bibel. Im vorangegangenen Kapitel haben wir diese Verbindung kurz aufgezeigt. Jetzt jedoch wollen wir unsere Aufmerksamkeit dem Zeitpunkt zuwenden, in dem Gott beginnt, seine Verheißungen an den mutmaßlich verlorenen Nachkommen Israels zu erfüllen. Es ist die Zeit, nachdem sie nach Nordwesteuropa und den Britischen Inseln gezogen waren und sich von dort aus nach Amerika und in die britischen Kolonien weltweit ausbreiteten.

Die Verheißungen der Größe für die Nachkommen Josefs

Von Gott inspiriert, prophezeite der Patriarch Jakob kurz vor seinem Tode, was den Nachkommen seiner zwölf Söhne „am Ende der Tage“ (1. Mose 49,1; Zürcher Bibel) begegnen sollte. In diesem Kapitel gilt unsere besondere Aufmerksamkeit der Prophezeiung Jakobs in bezug auf Josef.

Aufgrund der einzigartigen Verheißungen, die sich gegenüber den restlichen Stämmen Israels so deutlich herausheben, sind die modernen Nachkommen Josefs unter allen sogenannten verlorenen Nachkommen Israels am leichtesten zu identifizieren. Aufgrund von Abrahams Gehorsam versprach Gott Josefs Söhnen Ephraim und Manasse bzw. deren Nachkommen alle Segnungen des Erstgeburtsrechts. Dazu gehörten nationale Größe und überwältigender materieller Wohlstand.

Beachten Sie die Vorhersage Jakobs über Josef für das „Ende der Tage“: „Du, Josef, bist dem Weinstock gleich, der an der Quelle üppig treibt und seine Mauer überwuchert. Die Feinde fordern dich zum Kampf, beschießen dich mit ihren Pfeilen; doch du bleibst unerschüttert stehen und schießt mit rascher Hand zurück. Bei dir ist Jakobs starker Gott ... Gott, der Gewaltige, ist es, der dir hilft; dich segnet deines Vaters Gott.

Er gibt dir Regen aus dem Himmel, gibt Quellen aus der Erdentiefe. Das Leben mehrt und segnet er mit Fruchtbarkeit des Mutterleibes, mit Überfluß aus Mutterbrüsten. Du siehst die Berge, fest und ewig, die hoch bis in die Wolken ragen; dein Reichtum überragt sie alle. Dies alles ist dir vorbehalten, weil du den Segen erben sollst, den ich, dein Vater, einst empfing. Du, Josef, bist der Auserwählte inmitten aller deiner Brüder!“ (1. Mose 49,22-26; Gute Nachricht Bibel).

Josefs Nachkommen sollten materiell gesegnet werden, wie Jakob sagte, wie ein fruchtbringender Weinstock mit einer nie versiegenden Wasserversorgung, die ein ständiges Wachstum garantiert. Sie sollten eine rapide Zunahme ihrer Bevölkerung erleben, die sich über ihr ursprüngliches Territorium hinaus ausbreiten würde. Militärische Stärke verbunden mit den wünschenswertesten materiellen Segnungen, die die Erde zu bieten hat, sollten Josefs Nachkommen zufallen. Sie sollten wachsen und gedeihen. Das waren die Segnungen des Erstgeburtsrechtes, die Gott Josefs Nachkommen versprochen hatte (1. Chronik 5,1-2). Aufgrund dieser göttlichen Segnungen würden sich die NachfahrenJosefs von den anderen Stämmen Israels abheben (1. Mose 49,22-26).

Vor seinem Tode wiederholte Mose diese besonderen Segnungen für Josef und seine Nachkommen: „Der Segen Gottes komme über ihn! Ja, reich gesegnet sei sein Land vom HERRN mit Regen, der vom Himmel niederrinnt, mit Wasser aus den Speichern in der Tiefe, mit allem, was die Sonne wachsen läßt und was im Lauf der Monde reif wird! Das Beste nur vom Besten soll er haben, es werde ihm in reichstem Maß zuteil! Die Erde bringe es für ihn hervor, die Berge sollen es ihm tragen!

Der Gott, der in dem Dornbusch wohnte, er wende Josef seine Liebe zu, ihm, dem Erwählten unter seinen Brüdern! Er gleicht dem Erstgeborenen des Stiers, in Josef wohnt die Stärke seines Gottes. Er hat die Hörner eines Büffels: die vielen tausend Männer von Manasse, Zehntausende von Kriegern Ephraims, mit denen er die Feinde niederwirft bis zu den Grenzen dieser Erde“ (5. Mose 33,13-17; Gute Nachricht Bibel).

Gott versprach, selbst dafür zu sorgen, daß Josefs Nachkommen große materielle Segnungen erhalten würden. Welche Völker haben in den letzten zwei bis drei Jahrhunderten solch einen Segen genossen? Wer hat die physischen Segnungen des Erstgeburtsrechtes, das Josefs Söhnen Ephraim und Manasse verheißen worden ist, erhalten?

Diesen Segen durften Josefs Nachkommen nur deshalb erben, weil Abraham Gott treu gehorcht hatte. Es stellt sich daher die Frage: Galt Gottes Verheißung materiellen Wohlstands und nationaler Größe auf ewig oder war ihr Fortbestand an die Gerechtigkeit ihrer Empfänger geknüpft? Im Alten Testament hing der fortgesetzte Segen Gottes von der Treue Israels ab, und nach der Bibel ändert sich Gott nicht. In der Tat finden wir keinen biblischen Hinweis, daß der Segen des Erstgeburtsrechts auch bei der Ungerechtigkeit der heutigen Nachkommen Josefs andauern wird.

Gott gab Josefs Nachkommen eine Aufgabe

Gottes alles überragende Absicht für die Nachkommen Abrahams – ob in der Vergangenheit, heute oder in der Zukunft – hat sich nie geändert: Er wählte sie aus, daß sie ein Segen für „alle Völker der Erde“ sein sollten (1. Mose 12,3; Gute Nachricht Bibel).

Gottes transzendentale Absicht war schon immer, allen Menschen eine dauerhafte Beziehung zu ihm zu ermöglichen (Apostelgeschichte 17,30; 1. Timotheus 2,4; 2. Petrus 3,9). Nur dann haben wir die Möglichkeit, die Kraft Gottes in Anspruch zu nehmen, um unsere menschliche Natur zu ändern und den allerwichtigsten Segen des ewigen Lebens zu erhalten (Apostelgeschichte 4,12).

Gott hat Abrahams Nachkommen dafür vorgesehen, eine wichtige Aufgabe in seinem Plan für die Erlösung der Menschheit zu erfüllen. Der Kern von Gottes Verhältnis mit dem alten Israel war sein Bund mit ihnen und ihren Nachkommen. Diese Vereinbarung beinhaltete die Verpflichtungen, die Gott sich selbst auferlegte, und die Erwartungen, die Gott in bezug auf Israel hatte. Als sein heiliges Volk sollte Israel eine Vorbildnation für alle Völker sein (3. Mose 20,26; 5. Mose 4,5-8; 7,6).

Zusätzlich zum zugesagten Erstgeburtssegen machte Gott den Nachkommen Israels und damit auch der ganzen Welt das Wissen darüber verfügbar, was er in geistlicher Hinsicht von uns erwartet. Dieses Wissen hat Gott in der Bibel sorgfältig erhalten. Es ist heute jedem verfügbar, der willens ist, es zu studieren, unabhängig davon, ob er von der Abstammung her Israelit ist oder nicht.

Die Bibel wird der Welt zugängig

Welche Völker trugen maßgeblich zur weltweiten Verbreitung des Wortes Gottes bei? Obwohl wir heute den Zugang zur Bibel als etwas Selbstverständliches betrachten und fast jeder Haushalt in Europa und Nordamerika eines oder mehrere Exemplare der Bibel besitzt, ist dies in der Vergangenheit nicht immer so gewesen.

Viele Jahrhunderte lang gab es die Bibel nur in der Originalsprache und in der lateinischen Übersetzung der römisch-katholischen Kirche, deren Mitglieder im allgemeinen keinen Zugang zu dieser Übersetzung hatten. Mit der protestantischen Reformation Luthers auf dem europäischen Festland und dem Ausscheiden Englands aus der römischen Kirche gab es neue Übersetzungen der Bibel, die sich mit Hilfe des Buchdruckes von Gutenberg rasch unter den westeuropäischen Völkern verbreiteten.

Unter den ersten Übersetzungen der Bibel war auch die von Martin Luther, die 1534 erstmalig vollständig erschien. Mit seiner Übersetzung trug Luther gleichzeitig zur Entstehung einer einheitlichen deutschen Schriftsprache bei. Die LutherÜbersetzung der Bibel gehört damit seit über 450 Jahren zur deutschen Nationalliteratur. „Viele Sätze sind in der melodischen, kraftvollen, sprachgewaltigen Gestaltung, die ihr der Reformator gegeben hat, in den Sprachschatz, ins Gedächtnis und in das Glaubensleben von Generationen eingegangen“ (Vorwort zur Lutherbibel, 1984).

Es war jedoch in England, das als Teil der römischen Kirche so lange das Wort Gottes entbehren mußte, wo die Bibel auf Geheiß des Königs mit der Absicht übersetzt wurde, sie dem Volk zugänglich zu machen. Nach mehreren Versuchen, eine englischsprachige Version im 16. Jahrhundert zu erstellen, bestätigte der König von England im Jahr 1611 offiziell die Herausgabe der Bibel, die heute als „King-JamesVersion“ bekannt ist. Die Übersetzer dieser Bibel arbeiteten auf Weisung von Kö- nig James, indem die Bibel aus den Originalsprachen von einer großen Arbeitsgemeinschaft hebräischer und griechischer Sprachgelehrter übersetzt wurde.

Seit nahezu 400 Jahren hat sich diese Übersetzung in der englischsprachigen Welt als eine der bisher besten und genauesten erwiesen. Sie diente als Vorbild für Bibelübersetzungen in viele andere Sprachen. Kein anderes Buch hat die Sprache und Geschichte der englischsprachigen Völker so geprägt wie die King-JamesÜbersetzung der Bibel.

Durch die allgemeine Verbreitung der Bibel hatten die englischsprachigen Völker die Gelegenheit, grundlegendes Wissen darüber zu erhalten, welche Erwartungen Gott an die Menschen stellt. Zusätzlich bekamen manche von ihnen Informationen über ihre wahre Herkunft als Nachkommen Jakobs.

So erschienen ab 1840 verschiedene Publikationen über den israelitischen Ursprung der angloamerikanischen Völker. Eine der bedeutendsten dazu war das in mehreren Auflagen bis 1986 veröffentlichte Buch von Herbert W. Armstrong Die USA und das Britische Commonwealth in der Prophezeiung (Ambassador College, Bonn, 1967, 1972, 1975, 1980).

Wie beim alten Israel gewährt Gott den Nachkommen Josefs die Möglichkeit, eine Wahl zwischen Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit zu treffen (5. Mose 30,15. 19). Nur sehr wenige von ihnen haben demütigen Herzens die richtige Entscheidung getroffen.

Um noch einmal den Bogen zu spannen zu den Segnungen, die Gott dem alten Israel versprochen hat, wollen wir einige der wesentlichen materiellen Merkmale der Briten und Amerikaner untersuchen. Stellen wir dabei fest, daß diese Völker die in der Bibel prophezeiten Segnungen wirklich erhielten, dann haben wir weitere Beweise dafür, daß sie in der Tat die modernen Nachkommen Josefs sind.

Das britische Jahrhundert

Nicht immer war Großbritannien groß. Der wirklich sichtbare Aufstieg sowohl von Großbritannien als auch der USA begann nach 1800. Nur wenige Jahrzehnte bevor England zur führenden Weltmacht aufstieg, war sein Rang mit dem der anderen Länder Europas vergleichbar.

Von dem Habsburger Karl V., dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, wurde die Rolle Englands unter den europäischen Völkern am Ende des 16. Jahrhunderts herabwürdigend charakterisiert. Er soll gesagt haben, daß er „lateinisch zu Gott spricht, italienisch zu den Musikern, spanisch zu den Hofdamen, französisch im Gericht, deutsch zu den Dienstboten und englisch zu seinen Pferden“.

Wie kam es trotzdem innerhalb der nächsten 200 Jahre zu einem derartigen Aufstieg Englands in bezug auf seine Geltung als Weltmacht?

Das rapide industrielle und ökonomische Wachstum der angloamerikanischen Welt begann Mitte bis Ende des 18. Jahrhunderts. Wirtschaftswissenschaftler diskutieren in diesem Zusammenhang über den Zeitpunkt, an dem der Industrialisierungsprozeß die „kritische Masse“ erreicht hatte. Doch allgemein kommt man immer auf ein frühestes Datum ab 1750 und auf ein spätestes um 1800.

In der gleichen Zeit verzeichnete man in Britannien eine Bevölkerungsexplosion. Der Historiker Colin Cross bemerkte: „Eines der unerklärlichen Geheimnisse der Sozialgeschichte ist die Bevölkerungsexplosion in Großbritannien zwischen 1750 und 1850. Seit Generationen war die britische Bevölkerungszahl konstant bzw. nur sehr geringfügig ansteigend.

Doch dann verdreifachte sie sich nahezu im Laufe eines Jahrhunderts, sie wuchs von 7,7 Millionen im Jahr 1750 auf 20,7 Millionen Einwohner im Jahre 1850 ... Britannien war ein dynamisches Land und ein Kennzeichen seiner Dynamik war die Bevölkerungsexplosion“ (Fall of the British Empire, 1969, Seite 155).

Innerhalb dieses Zeitfensters schien es, daß die Nachkommen der Deportierten der Stämme Josefs die versprochenen Segnungen des Geburtsrechts erhielten. Historiker sind darüber verwundert, daß die industrielle Revolution nicht früher im Verlauf der Geschichte begann. Eine mögliche Erklärung kann sein, daß erst der göttliche Segen so einen gigantischen Anstieg der Industriekapazitäten ermöglichte – genau zu dem Zeitpunkt, den Gott gewählt hatte.

Die Bibel offenbart uns, daß Gott alles unter Kontrolle hat und gemäß seinem Plan Zeitpunkt und Ablauf der Dinge bestimmt (Jesaja 46,9-10; Daniel 2,21). Er gab vor langer Zeit durch den Patriarchen Jakob bekannt, daß Josefs Nachkommen den Segen des Erstgeburtsrechts erhalten sollten, und zwar „am Ende der Tage“ (1. Mose 49,1. 22-26; Zürcher Bibel).

In den Prophezeiungen der Bibel über weltweite Konflikte wird unsere heutige Zeit als „das Ende der Weltzeit“ bezeichnet (Matthäus 24,3; Schlachter-Übersetzung). Die Erfüllung von Gottes Vorhersagen und Verheißungen an Abraham findet „am Ende der Tage“ statt.

Das Jahr 1776 kennzeichnet einen Meilenstein in der englischen Geschichte: Die Dampfmaschine wurde in der Praxis vorgestellt und innerhalb eines Jahrzehnts zum kommerziellen Erfolg geführt.

Ungefähr zur selben Zeit geschah ein anderes bedeutendes Ereignis: Adam Smith, Professor der Moralphilosophie der Schottischen Universität von Glasgow, publizierte das Werk „Wohlstand der Nationen“, das zur philosophischen und intellektuellen Grundlage der Entwicklung Englands wurde und in der Folgezeit zum Kapitalismus führte. Bald darauf dominierte das kapitalistische System in der gesamten westlichen Welt. Insbesondere die britische Wirtschaft wurde zu beispiellosen Leistungen befähigt.

Obwohl die britischen Diplomaten und Politiker augenscheinlich kein Generalkonzept für die Struktur ihres Empires besaßen, wurde es das größte und wohlhabendste Reich in der Geschichte der Menschheit. So ist es nicht verwunderlich, daß das 19. Jahrhundert als das britische bezeichnet wird.

Haben die Briten die Hand Gottes erkannt?

Der Ausdruck „Gott ist ein Engländer“ spiegelte im 19. Jahrhundert die Sichtweise vieler Menschen inner- und außerhalb der Britischen Inseln wider. Woher kam diese Vorstellung?

Der Rang, den Großbritannien heute in der Welt einnimmt, ist nur noch ein Schatten desjenigen, den es vor einem Jahrhundert besaß. Im 19. und 20. Jahrhundert meinten einige Menschen, daß Gott auf wundersame Weise die Politiker, Diplomaten, Staatsmänner und Militärs, die Architekten, Ingenieure und Wissenschaftler, die Banker, Unternehmer, Geschäftsleute und kleinen Händler auf den Britischen Inseln segnete.

Viele Beobachter im In- und Ausland erkannten, daß dieser Erfolg den Briten zufiel, unabhängig davon, ob sie ihn anstrebten oder nicht, bzw. ob sie Entscheidungen trafen, die weise oder töricht waren. Es war so, als ob die Segnungen sie schicksalhaft ereilten.

Es war die erkannte Unvermeidbarkeit des Erfolges, die John Robert Seeley (1834-1895), Professor für moderne Geschichte an der Universität Cambridge und Autor des Buches The Expansion of England (1884), zu der saloppen Bemerkung veranlaßte, daß England sein weltumspannendes Reich „in einem Anfall von geistiger Abwesenheit“ bekam.

Das 19. Jahrhundert war mit Sicherheit das britische Jahrhundert. Zu ihrer eigenen Verwunderung fanden sich die Menschen der relativ kleinen Britischen Inseln plötzlich im Besitz eines mächtigen Weltreiches. Am Ende des 19. Jahrhunderts war das Britische Imperium „das größte Reich in der Geschichte der Menschheit, mit einem Territorium von nahezu einem Viertel der Landmassen der Erdoberfläche und einem Viertel der Erdbevölkerung“ (James Morris, Pax Britannica: The Climax of an Empire, 1968, Seite 21).

Doch dieses Weltreich wurde noch größer: „Bis zum Jahr 1933 wuchs es auf ein Gebiet von 36 Millionen Quadratkilometern an mit einer Bevölkerung von 493 Millionen Einwohnern ... Das Römische Reich hatte zu seinen besten Zeiten wahrscheinlich etwa 120 Millionen Untertanen auf einer Fläche von 6,48 Millionen Quadratkilometern“ (ebenda, Seite 27 und 42). Damit erreichte das Britische Imperium eine Fläche, die 5,5mal größer war als die des Römischen Reiches mit einer über 4mal höheren Bevölkerungszahl. Außerdem gehörten die britischen Gebiete zu den bevorzugtesten und fruchtbarsten Territorien der Erde.

So ist es nicht verwunderlich, daß damals aufmerksame Zeitgenossen die Hand Gottes in diesem Prozeß erkannten. Ihnen erschien dies alles zu offensichtlich, um es einfach zu ignorieren. So sprach z. B. Lord Rosebery, der britischer Außenminister (1886, 1892-1894) und danach Premierminister war (1894-1895), im Jahre 1900 vor den Studenten der Universität von Glasgow über das Britische Reich: „Wie unvorstellbar großartig ist dies alles! Es wurde nicht von Heiligen oder Engeln erKarte von Shaun Venish und Paul Kieffer schaffen, sondern durch die Arbeit von Menschenhänden ... Es ist jedoch nicht ein rein menschliches Werk, denn selbst die gleichgültigsten und größten Zyniker müssen hier den Finger des Göttlichen erkennen ... Sollten wir dabei nicht die überragende Leitung des Allmächtigen mehr bejubeln als den Einsatz und das Glück eines Menschengeschlechtes?“ (Hervorhebung durch uns).

In diesen stärker von der Bibel geprägten Zeiten erkannten Menschen wie Lord Rosebery die bemerkenswerten Umstände, in denen sich seine Landsleute befanden. Gott schien sie genauso zu segnen, wie er einst versprochen hatte, die alten Israeliten zu segnen. Die Briten betrachteten es deshalb nicht als unverschämte Anmaßung, sich als von Gott auserwählt zu betrachten.

Diese Ansicht gründete sich jedoch hauptsächlich auf die schnelle bzw. offenbar providenzielle Ausdehnung des britischen Weltreichs und den materiellen Segen, den dieses Reich den Briten bescherte. Es waren aber nur ganz wenige Briten, die den überaus wichtigen Zusammenhang zwischen diesem Segen und dem Gehorsam Abrahams verstanden.

Folglich waren die allermeisten Briten nicht in der Lage – auch wenn sie die günstigen Umstände ihres nationalen Erfolgs einräumen mußten –, ihre Verantwortung Gott gegenüber zu erkennen, der Welt ein Beispiel der göttlichen Lebensführung zu geben.

Der Aufstieg Amerikas

Der Patriarch Jakob hatte vorausgesagt, daß der jüngere der beiden Kinder Josefs, Ephraim, größer als sein älterer Bruder Manasse werden sollte (1. Mose 48,19). Dennoch sollte Manasses materieller Segen zur Entstehung der mächtigsten Republik dieser Welt beitragen. 1776 riefen die amerikanischen Siedler ihre Unabhängigkeit von England aus. Damit wurde der Weg für die Erfüllung dieser Prophezeiung freigemacht, nach der Manasse und Ephraim getrennte Völker sein sollten.

Die Kriege zwischen Frankreich und England hatten auf die Entwicklung Amerikas zu einer Großmacht einen entscheidenden Einfluß. Napoleons dringender Finanzbedarf aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzungen mit England veranlaßte ihn, die riesigen französischen Gebiete in Amerika den damals noch wesentlich kleineren Vereinigten Staaten mit dem sogenannten „Louisiana Landverkauf“ zu überlassen. Die Übernahme des Gebietes von Louisiana im Jahre 1803 führte schlagartig dazu, daß die amerikanische Republik zur Weltmacht aufstieg.

Der junge Staat kaufte 2,15 Millionen Quadratkilometer des fruchtbarsten landwirtschaftlich nutzbaren Gebietes der Welt – des amerikanischen Mittleren Westens – für weniger als 8 Cent je Hektar. Damit verdoppelte sich die Größe der Vereinigten Staaten praktisch über Nacht, verbunden mit einem nicht meßbaren ökonomischen und strategischen Zugewinn.

Nach dieser Transaktion von 1803 breitete sich das amerikanische Staatsgebiet in weniger als einer Generation über den ganzen nordamerikanischen Kontinent aus. Im Jahre 1867 konnten die Amerikaner ihrer Republik weitere fast 1,55 Millionen Quadratkilometer durch den Kauf von Alaska hinzufügen, das sie von Ruß- land für 7,2 Millionen Dollar erwarben – das entsprach etwa 5 Cent pro Hektar.

Niemand erkannte zu dieser Zeit, daß diese Segnungen, die den Amerikanern praktisch ohne ihr Dazutun in den Schoß fielen, die amerikanische Nation im folgenden Jahrhundert international an die Spitze der Nationen im Pro-Kopf-Einkommen gelangen ließen. Damals spotteten Gegner des Alaska-Kaufes öffentlich, doch heute beträgt der Gewinn aus diesem Gebiet, das Holz, Erze, Erdöl und andere Naturschätze liefert, mehrere 10 Milliarden US-Dollar jährlich.

Eine Nationengemeinschaft

Eine weitere Erfüllung der Vorhersage Jakobs, daß Ephraim eine „Menge von Völkern“ (1. Mose 48,19) werden sollte, ging innerhalb weniger Jahre zunehmend in Erfüllung. Es begann mit dem britischen Sieg über Frankreich im Jahre 1815, als am Ende der napoleonischen Kriege die königliche Marine zum Beherrscher der Weltmeere wurde.

Die britische Wirtschaft, durch diesen Konflikt stimuliert, stieg zu beispielloser Größe auf. Der französische Traum, die Weltherrschaft zu übernehmen, der mehr oder weniger konsequent seit den Tagen von Louis XIV. (1643-1715) verfolgt wurde und in den Niederlagen des zweiten Hundertjährigen Krieges endete, war nicht mehr realisierbar.

Britannien fühlte sich frei und im Besitz der notwendigen politischen, ökonomischen und militärischen Macht, um ein Imperium zu errichten, das bald weltumspannend sein sollte. Genauso wie das moderne Manasse (die USA) zu einer Nation heranwuchs, die ein Gebiet von einem Weltmeer zum anderen beherrschte, wurde Ephraim (Britannien) zum Erbe über Territorien und Länder in aller Welt.

Die Briten errichteten ein Reich, über dem die Sonne niemals unterging. Die Struktur des Reiches war in seiner Vielfalt nahezu unbegrenzt. Es umfaßte Menschen von augenscheinlich jeder ethnischen Herkunft und wurde entweder mit den Mitteln des Zentralismus wie dem Raj (britische Gesetzgebung) in Indien oder dem britischen Büro des Generalbevollmächtigten in Ägypten regiert, oder es wurde den Ländern der unabhängige Dominion-Status gewährt, wie z. B. Kanada,Australien, Neuseeland und Südafrika.

Bei rein physischer Betrachtung erkennt man, daß die angloamerikanische Vorherrschaft während der vergangenen zwei Jahrhunderte nicht auf der Überlegenheit ihrer Bürger gegenüber der übrigen Welt basierte, sondern allein aus den Segnungen resultierte, die sich aus der geographischen und klimatischen Lage und den sich scheinbar endlos ergießenden Naturschätzen dieser Länder ergaben.

Die weltumspannende Völkergemeinschaft – auch als das Britische Commonwealth bekannt – konzentrierte sich auf die produktivsten Gebiete der gemäßigten Klimazonen. Eine reichhaltige und verläßliche Lebensmittelversorgung war die Grundlage für ein stetiges Bevölkerungswachstum vom 18. bis hinein in das 20. Jahrhundert. Mit Sicherheit sind die modernen Nachkommen Josefs „ein Baum an der Quelle“ gewesen (1. Mose 49,22-25; siehe auch 3. Mose 26,9; 5. Mose 6,3 bzw. 7,13-14 und 28,4-6).

Die britischen und amerikanischen Völker verfügten über ein in der Geschichte beispielloses Ausmaß an Schätzen bzw. natürlichen Ressourcen. Den Bedarf, den die Briten aus ihren Beständen zu Hause nicht decken konnten, beschafften sie sich aus ihrem weltumspannenden Reich.

Die Amerikaner fanden auf ihrem eigenen Territorium alles Nötige für nationale ökonomische Größe: riesige Gebiete fruchtbarsten Bodens, scheinbar endlose Wälder, Gold, Silber und andere Edelmetalle, riesige Eisenerz- und Kohlevorkommen, Erdöl und andere Ressourcen. Alles war in ihrem Land verfügbar, einschließlich der unermeßlichen Bodenschätze des Bundesstaates Alaska.

Beide Völker waren gesegnet „mit dem Besten uralter Berge“ und „mit dem Köstlichsten der ewigen Hügel“ in den Gebieten, die allein sie kontrollierten (5. Mose 8,9; 28,1. 6. 8; 33,3-17).

Die Tore der Welt

Gottes Zusage an Abraham enthielt noch eine andere Verheißung: „Deine Nachkommen sollen die Tore ihrer Feinde besitzen“ (1. Mose 22,17). In diesem Zusammenhang bedeutet „Tor“ einen strategisch bedeutsamen Durchfahrtsweg oder Stützpunkt, mit dem der Zugang zu einem Gebiet sowohl in wirtschaftlicher als auch militärischer Hinsicht kontrolliert wird. Beispiele für solche strategischen Tore sind die Straße von Gibraltar, der Suezund der Panama-Kanal.

Es ist eine geschichtliche Tatsache, daß Großbritannien und die USA die Kontrolle über die Mehrzahl der wichtigsten Land- und See-Tore der Welt erlangten (siehe auch die Karte auf Seite 35). Diese waren höchst entscheidend für ihre ökonomische und militärische Vormachtstellung im 19. und 20. Jahrhundert. Lassen Sie uns den Werdegang verfolgen, wie die Nachkommen Josefs die oben erwähnten äußerst wichtigen Seetore in ihren Besitz brachten.

Der erste Fall entwickelte sich als Ergebnis aus dem spanischen Erbfolgekrieg von 1701-1714. Der spanische König Karl II. hatte keine Kinder, so daß das Fehlen eines Thronfolgers zu einem Streit über die Nachfolge auf dem spanischen Thron führte. Es hatte eine Zeitlang den Eindruck, daß die Angelegenheit friedlich beigelegt werden könnte. Als Karl II. jedoch den Enkel des französischen Königs Louis XIV., Philipp d’Anjou, zu seinem Nachfolger bestimmte, destabilisierte er damit das Gleichgewicht der Macht in Europa.

Karls Entscheidung bestätigte die schlimmsten Befürchtungen der anderen europäischen Fürsten bezüglich der Absichten Frankreichs. Als der spanische Botschafter in Versailles vor dem neuen König Philipp V. von Spanien kniete, hörte er, wie dieser murmelte, „Il n’y pas de Pyrenees“ – es gibt keine Pyrenäen mehr! Er schloß daraus, daß der König eine Vereinigung von Frankreich und Spanien beabsichtigte. Doch der wachsende Einfluß von England verhinderte, daß dieser Plan Realität wurde.

Im Jahr 1701 befand sich England im Krieg mit Frankreich und erreichte die Wiederherstellung einer vorteilhaften Machtbalance in Europa durch seinen Sieg über Frankreich, womit dessen Absicht zur Erlangung der Vorherrschaft über das kontinentale Europa fehlschlug. England ging aus diesem Konflikt mit seinen Seestreitkräften, die die größten Europas waren, gestärkt hervor und bestätigte damit seinen Status als Großmacht.

Als Ergebnis des Krieges besetzte England Neufundland, Neuschottland, das Gebiet der Hudson Bay, Menorca und – von ganz wesentlicher Bedeutung – Gibraltar, diesen international unverzichtbaren Stützpunkt. Damit war die Kontrolle über alle in das Mittelmeer ein- und auslaufenden Schiffe gewährleistet. Diese besetzten Gebiete wurden Gegenstand des Friedensvertrages von Utrecht, der am 11. April 1713 unterzeichnet wurde.

Mehr als 150 Jahre später erhielten die Briten die direkte Kontrolle über ein weiteres bedeutsames Seetor am anderen Ende des Mittelmeeres, den Suezkanal. Die Briten blieben in Suez nahezu ein dreiviertel Jahrhundert und kontrollierten damit diese 150 km lange von Menschenhand geschaffene Passage zwischen dem Mittelmeer und dem Roten Meer. Diese war für viele Jahre eine der am häufigsten befahrenen Schiffsrouten, weil damit der lange und mühsame Weg um die Südspitze Afrikas vermieden werden konnte. In Übereinstimmung mit den Prophezeiungen der Bibel gab Gott dieses Seetor dem britischen Volk, den modernen Nachkommen Ephraims, dem Sohn Josefs.

Das dritte äußerst wichtige Seetor, das die Nachkommen Josefs erhielten, war der Panamakanal. Genauso wie der Kauf des Louisiana-Gebietes unter Thomas Jefferson oder die Besitznahme des Suezkanals durch die Suezkanalgesellschaft, so gelang es dem amerikanischen Präsidenten Theodore Roosevelt, den Panamakanal für die USA mit unerschrockener Entschlossenheit und fragwürdiger Legalität zu sichern. Über diese Vermessenheit bemerkte Roosevelt: „Ich nahm die Landenge, begann den Kanal zu bauen und ließ dann den Kongreß debattieren, aber nicht über den Kanal, sondern über mich“ (Roger Butterfield, The American Past, 1966, Seite 323).

Ein Segen für andere Völker?

Der Aufstieg Britanniens und der USA war keine kurzzeitige Seifenblase. Der Historiker James Morris berichtet: „Während der Regierungszeit von Königin Viktoria (1837-1901) wuchs das Empire um mehr als das Zehnfache aus einem Konglomerat von unbeachteten Überseegebieten auf ein Viertel der Landfläche der Erde ... Das Reich veränderte das Angesicht ganzer Kontinente mit seinen Städten, Verkehrswegen und seinen Kirchen ... Es veränderte zudem die Lebensweise ganzer Völker, indem es seine Werte den Kulturen aufprägte, angefangen vom Cree-Indianer bis zum Burmesen, abgesehen von der völligen Neuschöpfung selbständiger Staaten. In der ganzen Menschheitsgeschichte gab es niemals ein solches Reich“ (Heaven’s Command: An Imperial Progress, 1973, Seite 539; Hervorhebung durch uns).

Nach vielen Jahren einer selbstauferlegten Isolation wurden die Vereinigten Staaten durch Ereignisse, die außerhalb ihres Einflußbereiches lagen, in eine zunehmend internationale Rolle gedrängt und hierdurch zwangsläufig zur Modellnation für Freiheit und Demokratie. Durch den japanischen Angriff 1941 fanden sich die ungenügend vorbereiteten USA plötzlich im Krieg mit den Achsenmächten. Durch die enorme Leistungsfähigkeit ihrer Industrie konnte diese jedoch in kürzester Zeit auf Hochtouren gebracht werden und trug damit bereits in den frühen Kriegsjahren zur Unterstützung für Großbritannien bei.

Die USA gingen aus dem Zweiten Weltkrieg als die führende Weltmacht hervor. Ihre vorherrschende Position veranlaßte die USA jedoch nicht, die in Trümmern liegenden Staaten zu unterdrücken, sondern ihren geschlagenen Feinden Unterstützung beim Wiederaufbau zu leisten. Damit bewiesen sie eine Großherzigkeit, die in den Annalen der Weltgeschichte beispielhaft ist.

In den Jahren 1945 bis 1952 unterstützten die Amerikaner die Länder Europas, einschließlich des ehemaligen Gegners Deutschland, mit einem Betrag von umgerechnet 150 Milliarden Euro zur Linderung der Not und für den Wiederaufbau. Auf der anderen Seite der Welt wurde der einstige Gegner Japan von den USA für einige Jahre regiert, wieder aufgebaut und auf eigene Füße gestellt. Die beiden früheren Feindstaaten, Deutschland bzw. Japan, sind in den letzten Jahren selbst zu Weltmächten aufgestiegen.

Trotz des Einflusses, der den USA als Großmacht in den Jahren seit 1945 zufiel, waren die Amerikaner nicht der Segen für andere Völker, den Gott für sein Volk Israel beabsichtigt hatte. Israels Treue zu Gott und gerechte Lebensführung sollten andere Völker beeindrucken und sie zur Nachahmung animieren: „Denn dadurch [Gehorsam] werdet ihr [Israel] als weise und verständig gelten bei allen Völkern, daß, wenn sie alle diese Gebote hören, sie sagen müssen: Ei, was für weise und verständige Leute sind das, ein herrliches Volk!“ (5. Mose 4,6). Heute ist genau das Gegenteil eingetreten. Die USA werden weltweit zunehmend verachtet.

Wird die angloamerikanische Vorherrschaft andauern?

Das 19. und das 20. Jahrhundert sahen die angloamerikanischen Völker als Beherrscher der Weltangelegenheiten. Wird sich diese Vorherrschaft auch im 21. Jahrhundert fortsetzen?

Die internationale Bedeutung von Britannien ist schon lange sehr tief gesunken. Die beiden Weltkriege forderten einen schrecklichen Zoll für Großbritannien und sein Volk. Jeder Krieg raubte dem Land eine Generation junger Menschen und schwächte seine Wirtschaft.

Mit der Entlassung Indiens 1947 in die Unabhängigkeit begann sich das Britische Empire mit einer schwindelerregenden Geschwindigkeit aufzulösen. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mußte Britannien seine Vormachtstellung an die USA abtreten.

Obwohl die amerikanische Stärke in militärischer, ökonomischer, industrieller und technologischer Hinsicht noch unbestritten ist, so zeigt doch die Spirale des moralischen Verfalls in den USA, in Verbindung mit den Vorhersagen der Bibel, den unausweichlichen Niedergang der Amerikaner. Die Bibel, die den amerikanischen Gründervätern und ihrem Volk allgemein wichtig war, wird heute in der Gesetzgebung und Rechtsprechung ignoriert. Es hat in Amerika der gleiche gottfremde Materialismus Einzug gehalten, der zum Zusammenbruch der alten Königreiche von Israel und Juda führte.

Kann das Ergebnis für die USA, wenn die Amerikaner keinen nachhaltigen Kurswechsel vornehmen, ein anderes als das Schicksal der alten Israeliten sein?

Die allermeisten Amerikaner und Briten weisen es zurück, Gott und seine Segnungen anzuerkennen. In ihrer intellektuellen und geistlichen Überheblichkeit verneinen viele die Existenz eines Schöpfergottes und folgen der heimlichen Religion der Evolution und ihrer weltlich-humanistischen Theologie.

Sie bevorzugen den Glauben, daß die überragenden Segnungen von nationalem Wohlstand und nationaler Macht auf Glücksumstände zurückzuführen bzw. das Ergebnis der eigenen Anstrengungen sind. Genau wie das alte Israel sind sie in die Falle getappt, die sie selbst aufgestellt haben. Sie haben dabei Gottes warnende Worte ignoriert, die er an Israel richtete:

„Und wenn du gegessen hast und satt bist, sollst du den HERRN, deinen Gott, loben für das gute Land, das er dir gegeben hat. So hüte dich nun davor, den HERRN, deinen Gott, zu vergessen, so daß du seine Gebote und seine Gesetze und Rechte, die ich dir heute gebiete, nicht hältst.

Wenn du nun gegessen hast und satt bist und schöne Häuser erbaust und darin wohnst und deine Rinder und Schafe und Silber und Gold und alles, was du hast, sich mehrt, dann hüte dich, daß dein Herz sich nicht überhebt und du den HERRN, deinen Gott vergißt, der dich aus Ägyptenland geführt hat“ (5. Mose 8,10-14).

Im nächsten Kapitel werden wir sehen, was den USA und Großbritannien bevorsteht. Ob Sie es glauben oder nicht, das, was ihnen zustoßen wird, wird die gesamte menschliche Zivilisation in Mitleidenschaft ziehen.