Der Lebensspender

Der Lebensspender

Nachdem wir die Frage vom Ursprung des Universums behandelt haben, stellt sich als Nächstes die nach dem Ursprung des Lebens. Wir haben bereits gesehen, dass das Universum nicht „von selbst“ entstanden ist – es hatte einen Anfang. Wie stellt sich die Situation beim „Leben“ dar?

Wie fing das Leben an? Entstand die Vielfalt an Lebensformen auf der Erde aus dem Nichts? Wie wird leblose Materie zu lebendem Gewebe? Welche chemischen Prozesse verwandeln nichtlebende Substanzen in lebendige Organismen? Setzen die Prozesse von selbst ein oder ist dafür ein Wunder notwendig? Kann das Leben einer übernatürlichen Ursache – einem Lebensspender – glaubhaft zugeschrieben werden?

Auf diese grundsätzlichen Fragen brauchen wir glaubwürdige Antworten. Trotz jahrzehntelanger Forschung gibt es keine Beweise für die Selbstentstehung des Lebens. Die bisherige Forschung hat eigentlich das Gegenteil bewiesen. Streng kontrollierte Experimente in abgeschirmten Laboren konnten kein Leben aus toter Materie produzieren, denn Leben kann nur von Leben kommen.

Dieser Bereich ist besonders problematisch für diejenigen, die eine atheistische, evolutionäre Erklärung für die Entstehung des Lebens akzeptieren. Selbst Richard Dawkins als überzeugter Evolutionist räumt ein, dass „die Essenz des Lebens statistische Unwahrscheinlichkeit in kolossalem Maßstab ist. Wie auch immer Leben erklärt wird, es kann nicht Zufall sein. Die wahre Erklärung der Existenz für Leben muss, im Gegenteil, die Antithese des Zufalls beinhalten“ (Dawkins,Der blinde Uhrmacher, Seite 383, Hervorhebung durch uns).

Die Urschleim- oder Ursuppentheorie

Man hat versucht, die Entstehung des Lebens mittels einer hypothetischen Vergangenheit zu erklären. Dabei gibt es die Szene einer sich abkühlenden, neugeformten Erde, mit einer Atmosphäre aus einfachen Gasen wie Wasserstoff, Stickstoff, Ammoniak und Kohlendioxyd, aber fast ohne Sauerstoff. Die Zusammensetzung dieser Uratmosphäre soll durch das Einwirken von Energie, wie z. B. durch Blitzschläge, verändert worden sein. Daraus sollen sich einfache Aminosäuren gebildet haben.

Man geht davon aus, dass immer mehr chemische Verbindungen entstanden sind und sich daraus allmählich die primitiven Ozeane entwickelten, die einer heißen, verwässerten Suppe ähnlich gewesen sein sollen. Die primitiven Aminosäuren – Grundbausteine von Eiweiß – reihten sich von selbst zu DNA-Ketten und dann schließlich zu Zellen. Irgendwie soll sich das „Leben“ aus diesem „Urschleim“ entfaltet haben.

Forschern ist die Schaffung diverser Aminosäuren und anderer komplexer Verbindungen gelungen, indem sie Funken in einer Mischung verschiedener Gase zündeten. Trotz all ihrer Bemühungen ist ihnen jedoch die Schaffung neuen Lebens nicht geglückt. Grundlage für ihre Forschung ist die Annahme, dass bestimmte Elemente bereits auf der Erde existierten. Für den Ursprung dieser Elemente haben sie jedoch keine stichhaltige Erklärung. Außerdem haben sie nicht im Geringsten bewiesen, dass Leben aus chemischen Elementen – selbst den „richtigen“ Elementen – entstehen kann, die sich unter vorgegebenen Bedingungen über unbestimmte Zeit mischen.

Der Mensch mit seiner fortgeschrittenen Technik kann eine Handvoll der Bausteine produzieren, die ein Organismus zum Existieren benötigt. Er konnte jedoch noch keine Lebensform schaffen – nicht einmal eine „einfache“ Zelle, geschweige denn ein viel komplizierteres Bakterium. Selbst das Klonen, eine bemerkenswerte wissenschaftliche Errungenschaft, funktioniert nur mittels des Einsatzes bereits existierenden Lebens.

Die Sichtweise der Wissenschaft ist daher rätselhaft. Wissenschaftler lehnen die Vorstellung eines intelligenten Schöpfers ab, können selbst jedoch kein neues Leben erschaffen – auch wenn sie Versuche unter den ihrer Meinung nach günstigsten Bedingungen durchführen. Das Ausbleiben des Erfolgs hat die naturwissenschaftliche Gemeinde nicht an ihrem Glauben gehindert, das Leben sei von selbst aus einer chemischen Ursuppe entstanden.

Leben aus dem All?

Nicht alle Wissenschaftler können sich damit anfreunden, die Erklärung für den Ursprung des Lebens auf Annahmen beruhen zu lassen. Der Biophysiker Francis Crick beispielsweise, der für seine Arbeit an der Entschlüsselung der Molekularstruktur von DNA mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde, lehnt diese Vorgehensweise ab. Dazu schreibt er: „Ein ehrlicher Mensch, dem alle die heute gewonnenen Erkenntnisse zur Verfügung stehen, könnte nur behaupten, dass der Ursprung des Lebens in einem Sinne fast wie ein Wunder zu sein scheint, so vielfältig sind die zu erfüllenden Bedingungen für seinen Ursprung“ (Life Itself: Its Origin and Nature, 1981, Seite 88).

Sir Fred Hoyle ist einer der bekanntesten britischen Astrophysiker. Zusammen mit seinem Kollegen Chandra Wickramasinghe, Professor für angewandte Mathematik und Astronomie am University College in Cardiff,Wales, berechnete er die Wahrscheinlichkeit für das Vorhandensein aller notwendigen Proteine für die Entstehung des Lebens durch Zufall auf der Erde, von dem manche Wissenschaftler ausgehen.

Nach ihrer Berechnung ist die Wahrscheinlichkeit 1 zu 1040 000 – die Zahl eins gefolgt von vierzigtausend Nullen (genügend Nullen, um sieben Seiten dieser Publikation zu füllen!). Zu dieser Zahl gibt es gar keine Relationen, denn es gibt im gesamten sichtbaren Universum nur ca. 1080 subatomare Partikel. Für Mathematiker ist eine Wahrscheinlichkeit geringer als 1 zu 1050 eine totale Unmöglichkeit.

Die Wahrscheinlichkeit der Entstehung des Lebens nach den traditionellen Ansichten der Wissenschaft „ist derart übermäßig gering, dass sie nicht in Betracht gezogen werden kann, selbst wenn das ganze Universum eine organische Suppe gewesen wäre“ (Evolution From Space, 1981, Seite 24).

Professor Hoyle folgert, dass „Leben seinen Ursprung nicht hier auf der Erde gehabt haben kann, noch sieht es so aus, als ließe sich die biologische Evolution durch eine auf die Erde beschränkte Theorie des Lebens erklären … Das lässt sich durch rein wissenschaftliche Methoden zusammenfassen – durch Versuch, Beobachtung und Kalkulation“ (The Intelligent Universe, 1983, Seite 242). Wie Francis Crick gestehen die Professoren Hoyle und Wickramasinghe die Unmöglichkeit der traditionellen naturwissenschaftlichen Erklärung für die Entstehung des Lebens auf unserem Planeten ein.

Crick und andere renommierte Wissenschaftler vertreten jedoch die Ansicht, dass Mikroorganismen oder Sporen aus dem All zur Erde gelangt sein können und Leben hier so entstanden sei. Ihr Glaube an dieses sogenannte „Pan-Sperma“ erklärt aber immer noch nicht, wie das Leben an sich entstanden ist – ganz gleich, ob hier auf der Erde oder irgendwo im All.

Dass angesehene Naturwissenschaftler, darunter ein Nobelpreisträger, solche fast unvorstellbaren Spekulationen als Möglichkeit zulassen wollen, unterstreicht nur einmal mehr die Unmöglichkeit, dass die Tausenden detaillierter Lebensbausteine durch ziellose, vom Zufall abhängige Prozesse entstanden sein können. Genau das muss jedoch angenommen werden, will man die Evolutionstheorie als wahr gelten lassen.

Darwins Erklärung für neue Spezies

Die Wissenschaft hat keine Erklärung für den Ursprung des Lebens. Wie erklärt sie aber die Entstehung neuer Lebensformen aus bereits existierendem Leben? Charles Darwin überging die Frage nach dem Ursprung des Lebens, indem er meinte: „Es ist Unsinn, zu diesem Zeitpunkt an den Ursprung des Lebens zu denken; da mag man genauso gut nach dem Ursprung der Materie fragen“ (Encyclopaedia Britannica, 15. Ausgabe, Band 10, Seite 900, Stichwort „Leben“).

Die Evolutionstheorie wird weitgehend als Tatsache betrachtet. Sie gründet sich auf zwei Voraussetzungen, die wir bereits behandelt haben: Das Universum sei aus dem Nichts und das Leben von selbst aus leblosen chemischen Verbindungen entstanden. Geht man von diesen beiden Prämissen aus, postuliert die Evolutionstheorie eine Erklärung für die Existenz komplexer und diverser Lebensformen, die gemeinsame, „einfachere“ Vorfahren hatten.

An dieser Stelle tritt Charles Darwin auf den Plan. Darwin gilt als „Vater“ der Evolutionstheorie. Er schlug vor, dass Spezies einen kontinuierlichen Verwandlungsprozess mittels kleiner Veränderungen durchmachen. Dieser Prozess stelle die natürliche Auslese der Lebenstüchtigsten dar. Darwin meinte, die Veränderungen seien reiner Zufall, beeinflussten aber schließlich auch die Fortpflanzung und würden so auf die nachfolgenden Generationen übertragen.

Diese Hypothese weist mehrere Schwachstellen auf. Das „Überleben der Lebenstüchtigsten“, eine Stütze der Evolutionstheorie, bedingt die Notwendigkeit der Veränderung zum Überleben. Um das Überleben eines Lebewesens aber zu ermöglichen, müsste eine Veränderung, beispielsweise die Entwicklung eines Beins zur besseren Beweglichkeit oder eines Flügels zur Verhinderung von tödlichen Stürzen, in verhältnismäßig kurzer Zeit erfolgen und auf den Nachwuchs übertragen werden. Sonst hätte das Lebewesen keinen Vorteil von der Veränderung; sein Überleben wäre in Frage gestellt. Darwin ging jedoch gerade von einem sehr langsamen Veränderungsprozess aus.

Darwins größte Herausforderung

Die in Unterrichtsbüchern beschriebenen fossilen Funde werden als vielfältige Lebensformen beschrieben, von denen manche während der Geschichte der Erde ausgestorben sind.

Die übliche Interpretation des fossilen Materials erfolgt so, dass Darwins Theorie unterstützt wird, nach der sich einfache Lebensformen durch natürliche Veränderung zu komplexeren Lebewesen fortentwickelten. In den meisten Unterrichtsbüchern für Biologie findet man Abbildungen von diesem angeblich langsamen Wandel einer Spezies zur anderen: Fisch zu Amphibie, Amphibie zum Reptil, Reptil zum Säugetier usw.

Solche Abbildungen erfordern ein Muster beständiger Veränderung von einfachen zu komplexen Fossilien in den versteinerten Ablagerungen der Erde. In der praktischen Geologie ist das Muster jedoch nicht so beständig. Die Kluft zwischen den Abbildungen in den Unterrichtsbüchern und den tatsächlichen Funden in den steinernen Ablagerungen wird in den Texten selten erwähnt. Evolutionisten sind von ihrer Theorie derart überzeugt, dass sie – bewusst oder unbewusst – gegenteiliges Beweismaterial unberücksichtigt lassen.

Wäre die Evolution in der Tat die Erklärung für die Vielfalt an Lebewesen auf der Erde, so müsste es genügend Beweise für die zahllosen Zwischenstufen längst ausgestorbener Spezies geben. Charles Darwin musste gerungen wird in den Texten selten erwähnt. Evolutionisten sind von ihrer Theorie derart überzeugt, dass sie – bewusst oder unbewusst – gegenteiliges Beweismaterial unberücksichtigt lassen. Wäre die Evolution in der Tat die Erklärung für die Vielfalt an Lebewesen auf der Erde, so müsste es genügend Beweise für die zahllosen Zwischenstufen längst ausgestorbener Spezies geben. Charles Darwin musste sich der Tatsache stellen, dass der Fossilbericht seine Schlussfolgerungen nicht unterstützt: „Wenn die Arten durch unmerkliche Übergänge aus anderen Arten entstanden sind, warum finden wir dann nicht überall Übergangsformen? . . .Warum finden wir denn nicht eine Menge solcher in den Schichten der Erdrinde eingebettet?

Die Zahl der einstigen Zwischenvarietäten“, meinte Darwin, „muss sehr groß gewesen sein. Warum wimmelt also nicht jede geologische Formation und jede Schicht von Zwischengliedern? Die Geologie zeigt uns keineswegs eine ununterbrochene Kette organischer Wesen, und das ist vielleicht der ernsthafteste Einwand, der gegen meine Theorie erhoben werden kann“ (Die Entstehung der Arten,Reclam, Stuttgart, 1963, Seite 229-230 bzw. Seite 429-430).

Darwin war überzeugt, dass spätere Entdeckungen zahlreiche unentdeckte Verbindungsglieder, die als Beweise für seine Theorie fehlten, ans Tageslicht fördern würden. Was zeigt uns der Bericht über die Fossilien heute, mehr als 150 Jahre später, und nach intensiver Forschung praktisch überall auf der Erde?

Was offenbart der Fossilbericht?

Niles Eldredge, Konservator in der Abteilung für wirbellose Tiere am „American Museum of Natural History“ und außerordentlicher Professor an der City University of New York, ist ein überzeugter Verfechter der Evolution. Trotzdem gesteht er die mangelnden Beweise in dem Bericht über die Fossilien für die traditionelle evolutionistische Sichtweise ein.

„Es ist kein Wunder, dass die Paläontologen die Evolution so lange gemieden haben“, meint er. „Es scheint nie zu glücken. Gründliches Sammeln an steilen Hängen offenbart plötzliche Richtungswechsel, geringfügige Schwingungen und die sehr seltene Ansammlung von Veränderungen – über Millionen von Jahren. Das ist eine viel zu langsame Geschwindigkeit, um die enormen Veränderungen zu erklären, die in der evolutionären Geschichte stattgefunden haben sollen.

Wenn eine evolutionäre Neuigkeit bekannt wird, erfolgt dies gewöhnlich unter großer öffentlicher Aufmerksamkeit, aber oft ohne feste Beweise für die Entwicklung der Organismen an anderer Stelle! Die Evolution kann nicht ewig woanders stattfinden. Das ist jedoch der Eindruck, den der Bericht über die Fossilien auf manchen einsamen Paläontologen gemacht hat, der etwas über die Evolution erfahren wollte“ (Reinventing Darwin: The Great Debate at the High Table of Evolutionary Theory, 1995, Seite 95, Hervorhebung durch uns).

Stephen Jay Gould, Paläontologe an der Harvard University, ist heute vielleicht der bekannteste Autor zum Thema Evolution. Selbst ein eifriger Evolutionist, arbeitete er mit Professor Eldredge bei der Formulierung von Alternativen zur traditionellen Sichtweise des Darwinismus zusammen. Wie Eldredge erkennt er an, dass der Bericht über die Fossilien im fundamentalen Widerspruch zur Vorstellung Darwins von der allmählichen Veränderung steht. „Die Geschichte der meisten fossilen Spezies“, schreibt er, „schließt zwei Eigenschaften ein, die mit der allmählichen Veränderung besonders unvereinbar sind:

1. Beständigkeit: Die meisten Spezies weisen keine Veränderung während der Dauer ihrer Existenz auf der Erde auf. Im Bericht über die Fossilien erscheinen sie bei ihrem Verschwinden praktisch genauso wie bei ihrem Auftreten; die morphologische Veränderung ist gewöhnlich eingeschränkt und ziellos.

2. Plötzliches Auftreten: In irgendeiner örtlichen Region entsteht keine Spezies allmählich durch die beständige Veränderung ihrer Vorfahren: Sie erscheint plötzlich und ist ,voll entwickelt‘ “ (Gould, „Evolution’s Erratic Pace“, Natural History, Mai 1977, Seite 13-14).

Fehlende Fossilien an kritischen Stellen

Francis Hitching, Mitglied des Royal Archaeological Institute, der „Prehistoric Society“ und der „Society for Physical Research“, erkennt die Probleme, will man den fossilen Bericht zur Unterstützung des Darwinismus heranziehen.

„Es gibt ca. 250 000 verschiedene Spezies von fossilen Pflanzen und Tieren in den Museen der Welt“, schreibt er. „Im Vergleich dazu gibt es heute ca. 1,5 Millionen bekannte lebende Spezies auf der Erde. Setzt man die [geschätzte] Zeitdauer des evolutionären Übergangs voraus, haben schätzungsweise über hundertmal mehr bereits ausgestorbene Spezies gelebt, als bislang entdeckt wurden … Das Merkwürdige an der Sache ist die Beständigkeit der Lücken bei den Fossilien; immer fehlen die Fossilien an den wichtigen Stellen. Sucht man nach den Verbindungsgliedern zwischen den Hauptgruppen der Tiere, findet man sie nicht. Jedenfalls nicht in den Mengen, um ihre Existenz über jeden Zweifel erhaben sein zu lassen. Entweder existieren sie überhaupt nicht, oder sie kommen so selten vor, dass endlose Diskussionen darüber geführt werden, ob ein bestimmtes Fossil das Verbindungsglied zwischen zwei Gruppen ist oder nicht …

Es müsste Ausstellungs-Vitrinen voller Verbindungsglieder geben. Man müsste in der Tat meinen, dass die Fossilien sich derart nahtlos ergänzen würden, dass man Mühe hätte zu wissen, an welcher Stelle die wirbellosen Tiere aufhören und die Wirbeltiere anfangen. Das ist aber nicht der Fall. Stattdessen tauchen gut definierte, leicht zu klassifizierende Gruppen, z. B. die Fische, anscheinend aus dem Nichts kommend, in dem Fossilbericht auf: geheimnisvoll, plötzlich, voll entwickelt und auf eine höchst undarwinistische Weise. Vor ihnen [ihrem Erscheinen] gibt es verrückte unlogische Lücken, wo ihre Vorfahren sein sollten“ (The Neck of the Giraffe: Darwin, Evolution and the New Biology, 1982, Seite 9-10, Hervorhebung durch uns).

Das bestgehütete Geheimnis der Paläontologie

Was bedeutet dies alles? Die Evolution soll die allmähliche Veränderung einer Lebensform in eine andere bedeuten. Logischerweise wäre der fossile Bericht die einzig mögliche Quelle für Beweise, die diese These untermauert. Das hervorstechendste Merkmal des fossilen Berichts ist jedoch der Mangel an Beweisen für diese These. Im Gegenteil: Der fossile Bericht widerspricht der Möglichkeit einer langsamen Veränderung von Lebensformen über sehr lange Zeiträume.

Professor Eldredge berührte den Kern des Problems, als er zugab, dass Darwin „praktisch ein neues Gebiet naturwissenschaftlicher Forschung erfand – heute als Taphonomie bekannt –, um zu erklären, warum der fossile Bericht so mangelhaft, so voller Lücken ist, dass die postulierten Muster allmählicher Veränderung nicht sichtbar werden“ (Eldredge, Seite 95-96, Hervorhebung durch uns).

Professor Gould räumt in ähnlicher Weise ein, dass die „äußerste Seltenheit“ von Beweisen für die Evolution in dem fossilen Bericht „das Branchengeheimnis der Paläontologie“ ist. Darüber hinaus erkennt er an, dass „evolutionäre Bäume, die unsere Unterrichtsbücher schmücken,Angaben nur an den Spitzen und Gabeln ihrer Äste haben; alles andere wird geschlussfolgert – ganz gleich, wie [scheinbar] vernünftig das ist, ohne jegliche fossile Beweise“ („Evolution’s Erratic Pace“, Natural History, Mai 1977, Seite 14, Hervorhebung durch uns).

Teilen die Paläontologen dieses „Branchengeheimnis“ mit anderen? Kaum! „Liest man Einführungen in populärwissenschaftlichen Büchern oder sogar Unterrichtsbüchern zum Thema Evolution …, würde man kaum erraten, dass sie [die Lücken im fossilen Bericht] existieren, so geschickt und überzeugt werden sie von den meisten Autoren geschrieben. Ohne Beweise unter den Fossilien schreiben sie ,perfekte‘ Geschichten. Danach fand eine geeignete Mutation just in dem kritischen Augenblick statt, und siehe da: Eine neue Stufe der Evolution wurde eingeleitet“ (Hitching, Seite 12-13).

Phillip Johnson, Rechtsprofessor an der Universität von Kalifornien, setzt sich mit den Beweisen für und wider die Evolutionstheorie wie in einer sachlichen Gerichtsverhandlung auseinander. Zur falschen Interpretation jener Beweise stellt er fest:

„So ziemlich jedem, der in den letzten annähernd 60 Jahren einen Biologiekurs an einer Hochschule belegte, ist der Eindruck vermittelt worden, als sei der Fossilbericht eine unerschütterliche Stütze der klassischen darwinistischen These und kein unbequemer Tatbestand, den man wegerklären müsse“ (Darwin im Kreuzverhör, Christliche Literatur-Verbreitung, Bielefeld, 2003, Seite 75).

Wenn man, so Johnson, einen „einmal ehrlichen Paläontologen“ hätte, könnte man ihn im Zeugenstand aussagen lassen, „dass der Fossilbericht immer wieder das Muster des ,plötzlichen Auftretens der Arten mit anschließender Stasis‘ erkennen lässt. [Der Paläontologe] hätte gesagt, die Geschichte des Lebens beinhalte eher Variationen zu einer Reihe von Grundbauplänen und weniger eine Anhäufung von Verbesserungen. Arten seien überwiegend durch Katastrophen und weniger durch allmähliches Aussterben überalterter Individuen verschwunden.

Schließlich hätte er hervorgehoben, dass herkömmliche Interpretationen des Fossilberichts oft mehr auf die vorgefasste darwinistische Meinung als auf das Beweismaterial selbst zurückzuführen sind.“ Stattdessen scheinen Paläontologen „es als ihre Pflicht anzusehen, uns ... vor den [angeblich] falschen Schlussfolgerungen zu schützen, die wir hätten ziehen können, wenn uns die tatsächliche Beweislage bekannt gewesen wäre“ (ebenda, Seite 76).

Das Geheimnis, das Evolutionisten nicht preisgeben wollen, ist, dass selbst nach ihrer eigenen Auslegung der fossile Bericht vollständig entwickelte Arten aufweist, die plötzlich in Erscheinung traten und später verschwanden. Diverse Spezies erschienen zu unterschiedlichen Zeiten, ohne große Veränderungen ihrer Existenzform aufzuweisen. Kurzum: Der fossile Bericht unterstützt einfach nicht die zentrale These des Darwinismus, wonach Arten sich nur langsam entwickelten und sich dabei von einer Form in eine andere verwandelten.

Tatsache oder nur interessante Beobachtung?

Professor Johnson moniert, dass „Darwinisten die Evolution als Tatsache und nicht nur als Theorie ansehen, weil sie eine befriedigende Erklärung für das Verwandtschaftsschema liefert, das alle Lebewesen miteinander verbindet. Dieses Schema wird in ihrem Denken so stark mit dem gleichgesetzt, was sie als notwendige Ursache des Schemas – Abstammung mit Modifikation – betrachten, dass für sie biologische Verwandtschaft evolutionäre Verwandtschaft bedeuten muss“ (ebenda, Seite 81; Hervorhebung durch uns).

Die trügerische Sprache der Evolution dreht sich im Wesentlichen um die Klassifizierung von heute noch lebendigen Spezies. Darwinisten versuchen, die von ihnen beobachteten natürlichen Verhältnisse im Tierund Pflanzenreich durch die Kategorisierung tierischen und pflanzlichen Lebens nach physikalischen Ähnlichkeiten zu erklären. Man könnte sagen, dass Darwins Theorie wenig mehr als die geschulte Beobachtung des Offensichtlichen ist: Die meisten Tiere scheinen miteinander verwandt zu sein, weil die meisten Tiere ein oder mehrere Merkmale gemeinsam haben.

Beispielsweise könnte man Wale, Pinguine und Haie oberflächlich als Wassertiere zusammenfassen. Ebenso könnte man Vögel, Fledermäuse und Bienen als fliegende Geschöpfe gruppieren. Das sind freilich nicht die endgültigen Klassifizierungen, denn unter diesen Lebewesen gibt es viele offensichtliche Unterschiede. Die darwinistische Vorgehensweise versucht jedoch, diese offensichtlich oberflächlichen Gemeinsamkeiten im Sinne von gemeinsamen Vorfahren zu deuten. Dazu nochmals Professor Johnson:

„Darwin schlug eine naturalistische Erklärung für die essenzialistischen Merkmale der organischen Welt vor, die von ihrer Logik her so überaus anziehend war, dass sie die wissenschaftliche Welt eroberte, selbst wenn hinsichtlich einiger wichtiger Bestandteile seiner Theorie Zweifel bestehen blieben. Nach seiner Theorie waren die diskontinuierlich entstandenen Gruppen der organischen Welt Nachkommen der lange zuvor ausgestorbenen gemeinsamen Vorfahren. Der gemeinsame Vorfahre von verhältnismäßig eng verwandten Gruppen (wie von Reptilien, Vögeln und Säugetieren) lebte demnach vor relativ kurzer Zeit, während alle Wirbeltiere einen älteren gemeinsamen Vorfahren hatten und die Gesamtheit aller Tiere einen noch älteren gemeinsamen Vorfahren besaßen. Er postulierte, dass die Vorfahren mit ihren Nachkommen durch lange Ketten der aus Übergangsformen bestehenden Zwischenglieder verbunden gewesen sein müssen, die ebenfalls ausgestorben sind“ (ebenda, Seite 82).

Evolutionisten konzentrieren sich auf Gemeinsamkeiten statt auf Unterschiede. Dabei verschleiern sie die Wahrheit: Gemeinsamkeiten sind der Beweis für einen gemeinsamen Schöpfer, der hinter der Struktur und Funktion aller Lebewesen steht. Jede Art wurde mit einer bestimmten Funktion in der Natur erschaffen. Darwin und seine Nachfolger konzentrierten sich auf Gemeinsamkeiten innerhalb der großen Tiergruppierungen und zogen daraus den Schluss, dass jene Gemeinsamkeiten den Beweis für ein Verwandtschaftsverhältnis aller Tiere durch gemeinsame Vorfahren liefern.

Es gibt jedoch bedeutende Unterschiede unter den Lebewesen auf der Erde. Wenn, wie die Evolution voraussetzt, alle Lebewesen gemeinsame Vorfahren und von ihnen abstammende Übergangsvorfahren hatten, sollte der fossile Bericht viele solcher Zwischenstufen aufweisen. Wie wir bereits gesehen haben, geben selbst die Paläontologen zu, dass dies nicht der Fall ist.

Das biblische Schöpfungsepos

Das Leben bedingt einen Lebensspender. Wir nennen diese Tatsache das Gesetz der Biogenese, d. h., Leben kann nur von Leben kommen. Die Evolution behauptet hingegen, dass wir und unsere Welt das Resultat blinden Zufalls sind, das Ergebnis einer Reihe von glücklichen Zufällen. Die Bibel bietet ein völlig anderes Bild: Ein Lebensspender schuf das Leben auf der Erde zu einem großen Zweck. Wer ist der Lebensspender? Welches Vorhaben verfolgte er durch die Schaffung menschlichen Lebens?

In dieser Broschüre richten wir ein besonderes Augenmerk auf die Aussagen der Bibel. Das Problem der Naturwissenschaften ist, dass sie bei der Frage nach dem Ursprung des Universums bzw. des Lebens die Möglichkeit von vornherein ausschließen, die Bibel könnte bei der Beantwortung dieser Fragen eine zuverlässige Quelle sein.

Beginnen wir mit dem Anfang der Bibel. Das erste Kapitel der Genesis (1. Mose) beschreibt in Kurzform die Erschaffung von Himmel und Erde und das Erscheinen von Licht und dem Festland. Als nächstes beschreibt die Bibel die Erschaffung biologischen Lebens auf unserem Planeten. Von der Schöpfung an wurden Lebewesen in breit angelegte Kategorien eingeteilt: in Spezies, biblisch „Art“ genannt.

Nach Aussage der Bibel vermehrt sich jede „Art“ innerhalb der eigenen Art. Naturwissenschaftler bestätigen diese biblische Angabe: Tiere pflanzen sich ausschließlich innerhalb der eigenen Spezies fort. Die Arten werden nach dieser Anlage eingeteilt bzw. festgelegt.

Die Bibel betont, dass die jeweils übergeordneten Spezies alle nach ihrer „Art“ erschaffen worden sind und sich nicht von einer Art zur anderen entwickeln. Dazu gab der Schöpfer der jeweils biblischen „Art“ eine große genetische Vielfalt, wie jeder an den unterschiedlichen Varianten in Größe, Farbe und anderen Charakteristiken im Tierreich erkennen kann. Seit Jahrhunderten bedient sich der Mensch dieser genetischen Vielfalt und züchtet Tiere und Pflanzen, die mehr Fleisch, Milch, Wolle, Weizen, Mais und Reis hergeben. Das genetische Potential für diese Variationen wurde jedoch vom Schöpfer in der jeweils „ursprünglichen „Art“ von 1. Mose 1 angelegt.

„Und Gott sprach: Es lasse die Erde aufgehen Gras und Kraut, das Samen bringe, und fruchtbare Bäume auf Erden, die ein jeder nach seiner Art Früchte tragen, in denen ihr Same ist. Und es geschah so“ (Vers 11). Die biblische Sichtweise ist eindeutig: Gott ist der Lebensspender. Er setzte einen Prozess in Gang, durch den das von ihm gezeugte Leben in der Lage ist, neues Leben hervorzubringen: Das ist das Gesetz der Biogenese.

Vers 21 berichtet, dass „Gott … große Walfische und alles Getier [schuf], das da lebt und webt, davon das Wasser wimmelt.“ In Vers 24 lesen wir, wie die Erde „lebendiges Getier“ hervorbringen sollte, „ein jedes nach seiner Art“. Die Verse 26-27 berichten dann von der Erschaffung menschlichen Lebens.

Die Erschaffung des ersten Menschen verdient besondere Aufmerksamkeit: „Da machte Gott der HERR den Menschen aus Erde vom Acker [also aus nichtlebender Materie] und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen“ (1. Mose 2,7). Nach diesem Bericht kam menschliches Leben direkt von Gott. Gott ist in der Tat die Quelle allen Lebens.

Das Leben Gottes

Die Erschaffung allen Lebens ist nur ein Aspekt der unerschöpflichen Potenz des großen Schöpfergottes. In der Bibel lesen wir, dass Gott „allein Unsterblichkeit hat, der da wohnt in einem Licht, zu dem niemand kommen kann“ (1. Timotheus 6,16; alle Hervorhebungen in Bibelstellen durch uns). In dieser Bibelstelle und in 1. Mose, Kapitel 1 und 2 bestätigt Gott das Gesetz der Biogenese: Leben kommt nur von Leben, nicht von toter Materie. Gott, der ewiges Leben in sich besitzt, ist der ursprüngliche Lebensspender. Außerdem offenbart die Bibel, dass Gott immer existiert hat. In Jesaja 57,Vers 15 lesen wir, dass Gott „in Ewigkeit wohnt“ [Elberfelder Bibel; wörtlich: „die Ewigkeit bewohnt“].

Für uns Menschen ist diese Vorstellung schwer zu verstehen, wenn nicht gar unmöglich. Uns scheint es hingegen natürlich, wenn alles einen Anfang und ein Ende hat. Zum Anfang der Welt heißt es in der Heiligen Schrift: „Durch solches Vertrauen gelangen wir zu der Einsicht, dass die ganze Welt durch das Wort Gottes geschaffen wurde und alle sichtbaren Dinge aus Unsichtbarem entstanden sind“ (Hebräer 11,3; Gute Nachricht Bibel).

Die Bibel erklärt nicht, wie Himmel und Erde erschaffen wurden, sondern nur, dass sie erschaffen wurden. Damit bestätigt die Bibel die Entdeckungen der Wissenschaft, nämlich, dass unser Universum einen Anfang hatte. Im Gegensatz zur Bibel bietet die Evolution keine Erklärung für diesen Anfang, sondern setzt die Existenz von Materie und Leben einfach voraus. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Ohne Materie und Leben hat die Evolutionstheorie keine Grundlage, auf der sie aufbauen kann.

Die Zukunft des Menschen: ewiges Leben als Geistwesen

Nur Gott, der ewiges Leben in sich hat, kann neue Lebensformen erschaffen – ob materiell oder in anderer Form. Er ist der Lebensspender.

Für Gott ist die Erschaffung neuen geistlichen Lebens in den Menschen, mit denen er arbeitet, viel wichtiger als seine Schöpfung biologischen Lebens. Der Apostel Johannes schrieb: „Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht. Das habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr das ewige Leben habt, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes“ (1. Johannes 5,12).

Der Apostel Paulus erinnerte Timotheus an das Wirken Jesu Christi, „der dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht hat durch das Evangelium“ (2. Timotheus 1,10). Der Mensch, dessen Lebenserwartung im Durchschnitt ca. 70 Jahre ist, hat die Gelegenheit, ewiges Leben zu erlangen. Darüber hinaus beschrieb Paulus die „Hoffnung auf das ewige Leben, das Gott, der nicht lügt, verheißen hat“ (Titus 1,2). Durch Christus können wir zu „Erben des ewigen Lebens“ werden (Titus 3,7).

Der große Lebensspender gab dem Menschen zunächst physisches Leben, wie in den ersten beiden Kapiteln der Bibel beschrieben. Wie bei den Tieren ist allen Menschen der Tod – das Ende dieses physischen Lebens – bestimmt (Hebräer 9,27). Den Gegensatz zwischen dem ewigen Gott und dem sterblichen Menschen erkannte Gottes Diener Mose. Diesen Gegensatz beschrieb Mose in poetischen Worten: „Ehe denn die Berge wurden und die Erde und die Welt geschaffen wurden, bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit ... Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn’s hoch kommt, so sind’s achtzig Jahre, und was daran köstlich scheint, ist doch nur vergebliche Mühe; denn es fähret schnell dahin, als flögen wir davon ... Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden“ (Psalm 90,2. 10. 12).

Wie sollen wir klug werden? Was sollen wir bedenken?

Gott, der Lebensspender, schuf den Menschen zu einem großen Zweck und verlieh menschlichem Leben damit einen großen Sinn. Anders als bei den physikalischen Tieren, die nur das materielle Leben erfahren, wurde der Mensch mit dem Potential erschaffen, ewiges Leben zu erlangen. Der Schöpfer gab uns die Bibel als Anleitung, damit wir unsere Daseinsbestimmung erkennen und unser Verhalten so ausrichten können, dass sich diese Bestimmung in unserem Leben erfüllen wird.

Was für einen Sinn hat das Leben ohne einen Schöpfer? Im Gegensatz zur Kenntnis über den großen Lebensspender bietet die Evolutionstheorie überhaupt keine Erklärung für den Sinn des Lebens, sondern nur eine endlos klaffende Leere.