Unsere Erlösung erfolgt durch das Eingehen ins Reich Gottes
Jesu Wirken in Menschengestalt wird gewöhnlich wie folgt beschrieben: „Jesus kam zur Erde, um für uns zu sterben, damit wir gerettet werden können.“ Diese Beschreibung ist jedoch unvollständig. Die Erlösung wird allgemein so gut wie nie auf die Weise dargelegt, wie Jesus sie erklärte. Für Jesus waren die Erlösung und das Erlangen des ewigen Lebens gleichbedeutend mit dem Eingehen ins Reich Gottes.
Jesus lehrte: „Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen“ (Matthäus 18,3). Einst fragte ein reicher Jüngling Jesus: „Meister, was soll ich Gutes tun, damit ich das ewige Leben habe?“ (Matthäus 19,16). Jesus antwortete: „Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote“ (Vers 17).
Jesus stellte dazu fest: „Ein Reicher wird schwer ins Himmelreich kommen. Und weiter sage ich euch: Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher ins Reich Gottes komme“ (Verse 23-24). Als Jesu Jünger das hörten, „entsetzten sie sich sehr und spra - chen: Ja, wer kann dann selig werden?“ (Vers 25).
Jesus lehrte – und seine Jünger verstanden seine Worte –, dass das ewige Leben, die Erlösung und das Eingehen ins Reich Gottes ein und dasselbe sind!
Im weiteren Verlauf der Erzählung stellte Petrus fest, dass er und die anderen Jünger alles für die Nachfolge Jesu aufgegeben hatten. Als er von Jesus wissen wollte, was ihre Belohnung sein wird, antwortete Jesus: „Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, werdet bei der Wiedergeburt, wenn der Menschensohn sitzen wird auf dem Thron seiner Herrlichkeit, auch sitzen auf zwölf Thronen und richten die zwölf Stämme Israels . . . und das ewige Leben ererben“ (Verse 27-29).
Paulus ergänzt Jesu Worte über das Eingehen in das Reich Gottes: „Das sage ich aber, liebe Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können“ (1. Korinther 15,50). Er fügt hinzu: „Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden“ (Verse 51-52).
Die „letzte Posaune“ erschallt bei der Wiederkehr Jesu Christi, wenn er das Reich Gottes etablieren wird. Es war Jesus selbst, der diese Prophezeiung in Offenbarung 11, Vers 15 inspirierte: „Und der siebente Engel blies seine Posaune; und es erhoben sich große Stimmen im Himmel, die sprachen: Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit.“
Wie wichtig ist der Glaube an das Evangelium vom Reich Gottes? Jesus sagt uns in Markus 1, Vers 15, dass wir, wenn wir gerettet werden wollen, an das Evangelium glauben müssen!
Die Erlösung, die Jesus predigte, kann nur in Verbindung mit dem Eingehen in das Reich Gottes verstanden werden. So wird klar, was das ewige Leben wirklich auf sich hat. Es beinhaltet auch einen dienstbereiten Führungsstil im Reich Gottes, das alle menschlichen Regierungen ablösen wird (Matthäus 20,25-28; Offenbarung 20,4. 6). Die Lehre Jesu war mit dem zukünftigen Reich Gottes auf Erden unzertrennlich verknüpft.
Jesus begann zu predigen mit den Worten: „Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!“ (Matthäus 4,17). Die gleiche Botschaft über das Reich Gottes wird heute immer noch von den wahren Nachfolgern Jesu gepredigt. Wie Petrus, Andreas, Johannes und die anderen Apostel damals verstehen auch heute die Nachfolger Jesu, dass das Reich Gottes ein reales König reich ist, das Jesus bei seiner Wiederkehr auf der Erde etablieren wird.