Lesen Sie die Bibel regelmäßig mit Bedacht

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Lesen Sie die Bibel regelmäßig mit Bedacht

Für viele Leute ist die Bibel lediglich ein Staubfänger, der zwar im Bücherregal zu Hause steht, aber kaum angefasst wird. Die richtige innere Haltung zur Bibel nützt wenig, wenn man nicht bereit ist, sie zu lesen. Und es genügt nicht, sie wie ein anderes Buch – einen Roman etwa – zu lesen. Es kommt darauf an, wie man sie liest.

In diesem Sinn schrieb der Apostel Paulus an seinen Predigerkollegen Timotheus: „Bemühe dich darum, dich vor Gott zu erweisen als einen rechtschaffenen und untadeligen Arbeiter, der das Wort der Wahrheit recht austeilt“ (2. Timotheus 2,15). „Recht“ wird auch als „unverkürzt“ bzw. „kompromisslos“ übersetzt (vgl. dazu die Gute Nachricht Bibel und die „Neues Leben“-Übersetzung). Es geht darum, dass man sich getreu an die Aussagen der Heiligen Schrift hält. Das Wort „Arbeiter“ impliziert Fleiß und sorgfältige Mühe.

Wie erweisen wir uns also als „untadelige Arbeiter“? Und wie können wir das in der Bibel Gelesene recht verstehen?

Die Bibel legt sich selbst aus

Die Bibel enthält viele Informationen, die auf diverse Weise dargestellt werden. Manchmal ist es eine geschichtliche Über lieferung. In anderen Fällen ist es Poesie. Manchmal sollen wir den Inhalt im buchstäblichen Sinn verstehen. Wir fi nden auch fi gürliche Sprache in der Bibel, mit Metaphern und Symbolen.

Ein wichtiger Schlüssel beim Bibellesen ist die Tatsache, dass die Bibel sich selbst auslegt. Wir dürfen daher unsere eigenen Interpretationen nicht in den biblischen Text hineinlesen. Leider ist das bei vielen Theologen und konfessionellen Geistlichen der Fall: Sie lesen die Bibel mit vorgefasster Meinung und wollen diese der Heiligen Schrift aufdrücken, anstatt sich die wahre Bedeutung des Textes zeigen bzw. vermitteln zu lassen.

Ein weiterer Fehler sind Schlussfolgerungen, die sich auf einen einzigen Vers oder einige wenige isolierte Verse gründen. Wollen wir die Bibel richtig verstehen, müssen wir sie als Ganzes sehen. Um die Bibel sich selbst interpretieren zu lassen, gilt es deshalb zwei Grundsätze zu beachten: den ganzen Zusammenhang zu berücksichtigen und alle Verse zu einem Thema heranzuziehen.

Den ganzen Zusammenhang berücksichtigen

Wir können Missdeutungen vermeiden, wenn wir Beispiele und Lehren in der Bibel in ihrem jeweiligen Zusammenhang lesen. Bibelstellen aus ihrem Zusammenhang zu ziehen ist sogar die häufi gste Ursache für Missdeutungen der Bibel überhaupt. Wenn wir sagen, dass man den Zusammenhang berücksichtigen muss, meinen wir, dass man auch den Text vor und nach der betreffenden Stelle in seine Betrachtung einbeziehen soll. Wenn man das Umfeld einer Stelle nicht in seine Überlegungen einschließt, zieht man sie aus dem Zusammenhang.

Der Zusammenhang kann aus dem übrigen Teil eines Absatzes, eines Kapitels oder eines ganzen Buches bestehen. Im weiteren Sinne kann man die Gesamtheit der Schriften eines bestimmten Verfassers oder sogar die ganze Bibel als den Zusammenhang einer Stelle ansehen.

Wir lesen zum Beispiel in 1. Mose 3, Vers 4 Folgendes: „Ihr werdet keineswegs des Todes sterben.“ Diese Aussage könnte manche auf den Gedanken bringen, der Mensch sei unsterblich. Eine solche Auslegung würde aber eindeutigen Schriftstellen widersprechen (1. Timotheus 6,14-16; Römer 2,7; 1. Korinther 15,53). Wenn wir den Zusammenhang des Zitates berücksichtigen, sehen wir, dass es der als Schlange verkleidete Satan war, der die Lüge in die Welt setzte, der Mensch werde nicht sterben. Einige Verse vor dieser Stelle finden wir die richtige Lehre. Dort sagt Gott: „Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben“ (1. Mose 2,16-17).

Wir sehen also, dass es nicht genügt, eine isolierte Stelle zu zitieren. In dem genannten Fall wird die Schwierigkeit dadurch gelöst, dass man einen ganzen Abschnitt berücksichtigt. Wir können viel Verwirrung vermeiden, wenn wir dieses wichtige Prinzip – den ganzen Zusammenhang zu berücksichtigen – anwenden.

Manchmal muss man ein ganzes Kapitel lesen, um einen Vers richtig deuten zu können. Die Stelle in Markus 7, Verse 18-19 wird von vielen als angeblicher Beweis dafür herangezogen, dass die Fleischsorten, die in 3. Mose 11 und 5. Mose 14 als für den menschlichen Verzehr ungeeignet bezeichnet werden, nun doch gegessen werden dürfen. Christus sagte: „Seid ihr denn auch so unverständig? Merkt ihr nicht, dass alles, was von außen in den Menschen hineingeht, ihn nicht unrein machen kann? Denn es geht nicht in sein Herz, sondern in den Bauch, und kommt heraus in die Grube. Damit erklärte er alle Speisen für rein.“

Die wahre Bedeutung dieser Stelle tritt aber hervor, wenn man das ganze Kapitel betrachtet. Das Thema wird in Vers 5 angegeben: „Da fragten ihn die Pharisäer und Schriftgelehrten: Warum leben deine Jünger nicht nach den Satzungen der Ältesten, sondern essen das Brot mit unreinen Händen?

Es ging nicht darum, welche Speisen gegessen werden dürfen, sondern um die Frage, wie man essen durfte und ob die Jünger Christi es richtig machten. Die Pharisäer kritisierten sie, weil sie mit ungewaschenen Händen aßen. Christus aber erwiderte: „Ihr verlasst Gottes Gebot und haltet der Menschen Satzungen“ (Markus 7,8).

Der gleiche Vorfall wird in Matthäus 15 etwas ausführlicher beschrieben: „Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsches Zeugnis, Lästerung [das alles sind Verstöße gegen die Zehn Gebote und daher Sünden]. Das sind die Dinge, die den Menschen unrein machen. Aber mit ungewaschenen Händen essen, macht den Menschen nicht unrein“ (Matthäus 15,19-20).

Wenn wir Christi Aussage im Zusammenhang sehen, lösen sich alle Missverständnisse auf. Weit davon entfernt, gottgegebene Gesetze abzuschaffen, erklärt Christus lediglich, dass etwaige Schmutzpartikel, die in der Nahrung enthalten sind, durch den natürlichen Gang wieder ausgeschieden werden.

Gelegentlich muss man ein ganzes Buch im Zusammenhang sehen. Ein Musterbeispiel dafür ist die Verwendung des Wortes Gesetz durch Paulus im Römerbrief. Manchmal benutzt er diesen Begriff mit einer negativen Bedeutung, nämlich dann, wenn er die Haltung kritisiert, die im Gesetz eine Möglichkeit sieht, das Heil zu verdienen: „Was sollen wir nun hierzu sagen? Das wollen wir sagen: Die Heiden, die nicht nach der Gerechtigkeit trachteten, haben die Gerechtigkeit erlangt; ich rede aber von der Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt. Israel aber hat nach dem Gesetz der Gerechtigkeit getrachtet und hat es doch nicht erreicht. Warum das? Weil es die Gerechtigkeit nicht aus dem Glauben sucht, sondern als komme sie aus den Werken“ (Römer 9,30-32).

An anderer Stelle jedoch ist Gesetz für Paulus ein positiver Begriff: „So ist also das Gesetz heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und gut. Ist dann, was doch gut ist, mir zum Tod geworden? Das sei ferne!“ (Römer 7,12-13). Hier, gleich im selben Buch, aber in einem ganz anderen Zusammenhang, wird das Wort mit einer ganz anderen Bedeutung gebraucht. Man darf also nicht von der Bedeutung eines Wortes in einem Zusammenhang auf seine Bedeutung in einem anderen Zusammenhang schließen. Dieser Schlüssel – den ganzen Zusammenhang zu berücksichtigen – kann viele Missdeutungen der Bibel vermeiden helfen.

Alle Verse zu einem Thema heranziehen

Ein weiterer wichtiger Schlüssel zum Verständnis der Heiligen Schrift ist, dass wir uns die Zeit nehmen, alle Schriftstellen, die mit einem Thema zu tun haben, nachzuschlagen, bevor wir zu einem Schluss kommen. Der Apostel Paulus war uns in dieser Hinsicht ein großartiges Vorbild. So hat er viele Abschnitte aus der damaligen Bibel, den hebräischen Schriften, herangezogen, wenn er bestimmte Wahrheiten über Jesus Christus erklärte:

„Und als sie ihm einen Tag bestimmt hatten, kamen viele zu ihm in die Herberge. Da erklärte und bezeugte er ihnen das Reich Gottes und predigte ihnen von Jesus aus dem Gesetz des Mose und aus den Propheten vom frühen Morgen bis zum Abend“ (Apostelgeschichte 28,23). Um seinen Standpunkt zu untermauern, erläuterte Paulus die Stellen im Alten Testament, die Christus als Messias ausweisen.

An dem Beispiel des Paulus erkennen wir, dass wir, wenn wir ein Thema richtig verstehen wollen, alle damit zusammenhängenden Schriftstellen in Betracht ziehen müssen. Das entspricht dem Prinzip, „geistliche Dinge für geistliche Menschen“ zu deuten (1. Korinther 2,13). Die geistliche Natur der Bibel wird in Epheser 6, Vers 17 beschrieben als „das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes“.

Wenn man die verschiedenen Stellen zu einem Thema zusammenfügt, kann die Lehre der Bibel in dem betreffenden Punkt klarer werden. Hin und wieder kommt es vor, dass zwei Stellen zum selben Thema sich zu widersprechen scheinen. Häufig widersprechen sie sich jedoch nicht, sondern ergänzen sich.

Zum Beispiel sind viele Leute überzeugt, basierend auf der Bibelstelle in Johannes 3, Vers 16 – „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben“ –, dass wir, um das ewige Leben zu haben, nur an Jesus zu glauben brauchen.

Aber ist das wirklich alles? Eindeutig nicht, denn in Jakobus 2, Vers 19 lesen wir, dass „auch die Dämonen glauben und zittern“ (Elberfelder Bibel)! Sicherlich ist mehr als einfacher Glaube vonnöten. Wir müssen uns andere Schriftstellen ansehen, um in einem umfangreicheren Maße zu verstehen, was Gott von uns erwartet und verlangt.

Natürlich ist die Erlösung Gottes wundervolles Geschenk an uns. Doch Ge - schenke können an Bedingungen geknüpft sein. Und die Bibel zeigt an einigen Stellen, dass Gott bestimmte Bedingungen stellt, damit wir die Erlösung erlangen. Erfüllen wir diese Bedingungen, so schenkt uns Gott das ewige Leben. Erfüllen wir sie aber nicht, so schließen wir uns selbst vom Erhalt dieses Geschenks aus.

Da Jesus der Begründer unserer Erlösung ist, sollten wir nun einige seiner Aussagen bezüglich dessen, was wir tun müssen, um das ewige Leben in Gottes Reich zu erlangen, näher betrachten.

In Matthäus 7, Vers 21 sagte Jesus: „Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.“ Christus verdeutlichte, dass es nicht ausreicht, ihn einfach als Herrn und Meister anzuerkennen und „Herr, Herr“ zu sagen. Um das Reich zu ererben, müssen wir etwas tun. Wir müssen den Willen des Vaters tun, wie Christus deutlich sagt. Unsere Überzeugung, dass er unser Erlöser ist, muss mehr als ein warmer, tröstender Gedanke oder ein intellektuelles Konzept sein. Jesus ermahnt uns, dass das Anrufen seines Namens oder die Kenntnis seiner als Herrn nicht genug ist.

Einmal wurde Jesus von einem reichen jungen Mann gefragt, wie er das ewige Leben erlangen könne: „Meister, was soll ich Gutes tun, damit ich das ewige Leben habe?“ (Matthäus 19,16). Jesu Antwort in Vers 17 könnte diejenigen, die meinen, dass Gehorsam gegenüber Gottes Gesetz unnötig sei, schockieren: „Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote.“

Jesus sagte nicht, dass nichts anderes als der Glaube an ihn gefordert werde. Er sagte dem jungen Mann, dass er die Gebote Gottes halten müsse, um das Geschenk des ewigen Lebens zu erhalten.

In Markus 16, Vers 16 finden wir eine weitere Bedingung: „Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.“ Die Wassertaufe, bei der man komplett untergetaucht werden muss, ist eine symbolische Handlung, die den Tod unseres alten Menschen und den Anfang eines neuen Lebens repräsentiert, in dem wir Gott dienen und danach streben, die Sünde zu vermeiden (Römer 6,1-23).

Der Taufe folgt das Auflegen der Hände durch Gottes Prediger, wodurch es uns ermöglicht wird, den heiligen Geist zu erhalten und wahrlich zu Gott zu gehören (siehe Apostelgeschichte 8,17 sowie Römer 8,9). Wir erfüllen die Bedingungen für den Erhalt des Geschenks der Erlösung nicht, es sei denn, wir übergeben Gott unser Leben durch die Taufe und das Auflegen der Hände zum Erhalt des heiligen Geistes, so wie es angeordnet ist.

In Matthäus 10, Vers 22 nennt Jesus eine weitere Bedingung: „Wer aber bis an das Ende beharrt, der wird selig werden.“ Wir können die Erlösung verlieren, wenn wir nicht bis zum Ende durchhalten (siehe auch Hebräer 2,1-3; 6,4-8 sowie 10,26-31). Wenn wir uns erst einmal dazu verpflichtet haben, Gott zu gehorchen und uns ihm unterzuordnen, müssen wir bis zum Ende auf diesem Weg bleiben und dürfen nicht zurückblicken (Lukas 9,62 sowie 1. Korinther 9,27).

An diesem Beispiel sehen wir, dass wir uns weitaus mehr als nur einen einzigen, aus dem Zusammenhang herausgerissenen Vers ansehen müssen, um die ganze biblische Lehre im Hinblick auf ein bestimmtes Thema zu verstehen. Nur indem wir alle relevanten Schriftstellen lesen, erkennen wir das ganze Bild. Mit dieser wichtigen Methode, nämlich vor der Bestimmung, was mit einem bestimmten Thema gemeint ist, sorgfältig alle Schriftstellen miteinander zu vergleichen, können wir Verwirrung und Irrtümer vermeiden. Allein dadurch werden viele Stellen geklärt, von denen man meint, dass dort ein Widerspruch vorliege. Die Bibel widerspricht sich nicht – ihre Autoren ergänzen einander. (Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in dem Beitrag „Gibt es Widersprüche und Fehler in der Bibel?“ auf Seite 12.)

Sich einen Überblick verschaffen

Es ist nötig, die Bibel Thema für Thema sowie Buch für Buch durchzulesen, um sich einen breiten Überblick zu verschaffen, welcher nötig ist, um die jeweiligen Verse zu verstehen.

Indem wir die Schrift themenbasiert lesen, finden wir alles heraus, was Gottes Wort zu einem bestimmten Thema zu sagen hat. Dazu brauchen wir jedoch auch Hilfen, wie zum Beispiel eine Konkordanz oder ein Themenregister. Sowohl auf diese als auch andere Hilfen für das Bibelstudium werden wir in Kürze eingehen.

Buch für Buch zu lesen ist ein eher geradliniger Ansatz. Ein großer Teil der Schrift wird schlicht als Geschichte präsentiert. Der Anfang des ersten Buchs der Bibel, 1. Mose, stellt uns einen Bericht über Gottes Erschaffung der Himmel, der Erde sowie allen physischen Lebens (eingeschlossen der Menschheit) zur Verfügung. Danach folgt die Geschichte des ersten Mannes und der ersten Frau bis hin zu deren Nachkommen und der Zeit der großen weltweiten Sintflut.

Dann wird über die Anfänge der Zivilisation in Babylon sowie einen Mann großen Glaubens – Abraham –, seinen Sohn Isaak, Isaaks Sohn Jacob – auch Israel genannt – und die Kinder Israels berichtet. Das nächste Buch, Exodus, greift die Geschichte bei der Befreiung der Nachkommen Israels aus der ägyptischen Knechtschaft auf. Und von diesem Punkt an geht die Geschichte weiter und erzählt historisch von der Nation Israel. Im Neuen Testament wird in den vier Evangelien von Jesus Christus berichtet; in der Apostelgeschichte geht es um die frühen Jahre seiner Kirche.

Natürlich bedarf es für das Verständnis von manchen Büchern eines tieferen Studiums – Bücher, in denen zum Beispiel die gesetzlichen Bestimmungen des mosaischen Gesetzes behandelt werden, oder die poetischen Bücher eingeschlossen der Lieder (Psalmen) und der weisen Sprüche (Buch der Sprüche) sowie Bücher, die sowohl bereits erfüllte Prophezeiungen als auch noch in Zukunft stattfindende Ereignisse behandeln.

Im Neuen Testament finden wir Briefe (auch Epistel genannt) der Ermahnung und Unterweisung in der Doktrin, die die Apostel Christi Einzelpersonen oder verschiedenen Kirchengemeinden geschrieben haben. Diese können sich an bestimmten Stellen als schwierig erweisen, besonders dort, wo der Lauf der Zeit das eigentlich Angesprochene verwischt hat.

In jedem Fall aber stellen Sie durch das Lesen der gesamten Bibel sicher, dass Sie alles, was diese zu jedem beliebigen Thema zu sagen hat, erfassen. Wenn Sie sie themenbasiert lesen, könnten Sie relevante Stellen übersehen. Wenn Sie aber die gesamte Bibel lesen, verpassen Sie nichts – ausgenommen dessen, was Sie vergessen. Und da Sie mit Sicherheit einige Dinge vergessen werden, ist es wichtig, die Bibel immer und immer wieder zu lesen – sowohl in Teilen als auch als Ganzes –, um mit ihrem Inhalt vertraut zu werden. Das ist eine lebenslange Aufgabe.

Verschiedene Übersetzungen und Nachschlagewerke

Können wir alle Aspekte der Heiligen Schrift verstehen, wenn wir nur die Bibel lesen? Sicherlich können wir durch Anwendung der oben beschriebenen Prinzipien recht weit kommen. Unser Verständnis der Bibel kann aber vertieft werden, wenn wir Nachschlagewerke zur Hand nehmen, in denen die Entdeckungen und Einsichten von Forschern enthalten sind, die sich der Frage gewidmet haben, wie Kenntnisse in den Bereichen Kultur, Sprache, Geschichte und Archäologie unser Verständnis über biblische Gestalten und Ereignisse vertiefen können.

Die Heilige Schrift ist in einer Zeit entstanden, die zwischen 2000 und 3500 Jahren zurückliegt. Damals waren die Verhältnisse ganz anders als in unserer heutigen Welt. Die Verfasser der Bibel wirkten im Rahmen ihrer eigenen Kultur und Sprache. Da die Grundsprachen der Bibel – Hebräisch, Aramäisch, Griechisch – von unseren modernen Sprachen weit entfernt sind, können uns biblische Nachschlagewerke helfen, die Heilige Schrift so zu verstehen, wie sie ursprünglich gemeint und verstanden wurde.

Der Apostel Paulus mahnte seinen Mitarbeiter Timotheus: „Bemühe dich darum, dich vor Gott zu erweisen als einen rechtschaffenen und untadeligen Arbeiter, der das Wort der Wahrheit recht austeilt“ (2. Timotheus 2,15). Wie dem Handwerker seine Werkzeuge eine unentbehrliche Hilfe sind, so kön nen auch uns „Werkzeuge“ – sprich Nach schlage werke – beim Bibelstudium helfen.

Die Apostel haben häufig aus den hebräischen Schriften der Bibel, aber gelegentlich auch aus anderen Quellen zitiert. So gab Paulus mal einen Spruch des sizilianischen Dichters Aratus wieder, um den athenischen Philosophen eine Eigenschaft Gottes näherzubringen (Apostelgeschichte 17,28). Der Apostel Judas führte ein Zitat von Henoch an (Judas 14), das nicht zum alttestamentlichen Kanon der Bibel gehört. Die Apostel haben sich also nicht auf Zitate aus der Bibel beschränkt, sondern mitunter auch andere Quellen herangezogen, um ihren Zuhörern zum besseren Verständnis des Wortes Gottes zu verhelfen.

Was für Nachschlagewerke kommen nun in Frage? Wir wollen hier einige wenige nennen.

• Verschiedene Bibelübersetzungen: Die hilfreichsten Nachschlagewerke zum Bibelstudium sind verschiedene Bibelübersetzungen. Jede Übersetzung hat ihre Stärken und Schwächen, und es kann sich lohnen, die gleichen Stellen in verschiedenen Wiedergaben zu lesen.

Führende Bibelübersetzungen in deutscher Sprache sind die Lutherbibel von 1984, die wir in der Regel für Zitate in unseren Publikationen benutzen; die Einheitsübersetzung; die Elberfelder Bibel und Menge-Übersetzung. Die Elberfelder Bibel ist ein gutes Beispiel für eine relativ wörtliche Übersetzung und dadurch für die Klärung von Feinheiten von sehr großem Nutzen. Sie ist auch für Studierende der Grundsprachen eine unermessliche Hilfe.

Die Unterschiede bei Bibelübersetzungen werden deutlich, wenn man eine Übersetzung am anderen Ende des Spektrums kurz betrachtet, und zwar die „Hoffnung für alle“-Bibel. Diese Bibel wurde nach Prinzipien übersetzt, die vor allem im 20. Jahrhundert aufgekommen sind und die zu einer „freieren“ Wiedergabe des Originaltextes in dem Versuch führen, eine modernere Sprache zu benutzen. Auch wenn man solche nicht wörtlichen Bibelübersetzungen heranziehen kann, empfiehlt es sich, andere Übersetzungen zum Vergleich nachzuschlagen.

Zum Beispiel zitieren wir Römer 8, Verse 5-8 aus vier der genannten Übersetzungen:

Lutherbibel (1984): „Denn die da fleischlich sind, die sind fleischlich gesinnt; die aber geistlich sind, die sind geistlich gesinnt. Aber fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede. Denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Gott, weil das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag’s auch nicht. Die aber fleischlich sind, können Gott nicht gefallen.“ 

Einheitsübersetzung (1980): „Denn alle, die vom Fleisch bestimmt sind, trachten nach dem, was dem Fleisch entspricht, alle, die vom Geist bestimmt sind, nach dem, was dem Geist entspricht. Das Trachten des Fleisches führt zum Tod, das Trachten des Geistes aber zu Leben und Frieden. Denn das Trachten des Fleisches ist Feindschaft gegen Gott; es unterwirft sich nicht dem Gesetz Gottes und kann es auch nicht. Wer vom Fleisch bestimmt ist, kann Gott nicht gefallen.“

Elberfelder Bibel (1985): „Denn die, die nach dem Fleisch sind, sinnen auf das, was des Fleisches ist; die aber, die nach dem Geist sind, auf das, was des Geistes ist. Denn die Gesinnung des Fleisches ist Tod, die Gesinnung des Geistes aber Leben und Frieden, weil die Gesinnung des Fleisches Feindschaft gegen Gott ist, denn sie ist dem Gesetz Gottes nicht untertan, denn sie kann das auch nicht. Die aber, die im Fleisch sind, können Gott nicht gefallen.“

„Hoffnung für alle“-Bibel (1996): „Wer seinen selbstsüchtigen Wünschen folgt, der bleibt seiner sündigen Natur ausgeliefert. Wenn aber Gottes Geist in uns wohnt, wird auch unser Leben von seinem Geist bestimmt. Was unsere alte, sündige Natur will, bringt den Tod. Regiert uns aber Gottes Geist, dann schenkt er uns Frieden und Leben. Von unserem Wesen her lehnen wir Menschen uns gegen Gott auf, weil wir seine Gebote nicht erfüllen und auch gar nicht erfüllen können. Deshalb kann Gott an denen, die so selbstsüchtig leben, kein Gefallen finden.“

Welche Bibelübersetzung Sie auch kaufen, es lohnt sich, etwas mehr auszugeben, um eine Ausgabe zu bekommen, die sich nicht so leicht verschleißen wird: Einband und Papier sollten möglichst robust sein. Überlegenswert sind auch breite Ränder für Notizen.

Konkordanzen: Ein sehr nützliches Hilfsmittel für das Studium der Bibel kann eine Konkordanz sein. Eine Konkordanz ist ein alphabetisches Verzeichnis der in der Bibel vorkommenden Wörter, jeweils mit Angabe der Stellen, an denen sie verwendet werden. Sie kann einem helfen, Schriftstellen, die mit einem bestimmten Thema zu tun haben, zusammenzustellen. Oder wenn man eine Stelle sucht, deren Wortlaut man einigermaßen kennt, kann man sie mit Hilfe einer Konkordanz schnell finden. Für das Studium der Lutherbibel ist die Große Konkordanz zur Lutherbibel vom Calwer Verlag zu empfehlen.

Lexika und Wörterbücher: Auch sehr nützlich für das persönliche Bibelstudium können Bibellexika und Wörterbücher sein. Solche Nachschlagewerke beinhalten Erläuterungen für biblische Begriffe bzw. erhellen die Bedeutung der Ursprachen der Bibel. Die Auswahl ist groß und reicht von einbändigen bis mehrbändigen Ausgaben. Ein guter Ausgangspunkt wäre ein Lexikon in einem Band, wie z. B. das Lexikon zur Bibel vom Brockhaus Verlag, herausgegeben von Fritz Rienecker.

Man sollte sich bewusst sein, dass bei solchen Werken die grundlegende Haltung der Autoren zur Bibel einen Einfluss haben kann. So können z. B. bestimmte Aussagen gegen den Wahrheitsgehalt der Bibel gerichtet und für ein richtiges Verständnis der Heiligen Schrift unzuverlässig sein. Werke von Autoren, die an die göttliche Inspiration der Bibel glauben, sind in der Regel vorzuziehen. Für andere Verfasser ist die Bibel häufig nur eine Sammlung der Märchen, Mythen und Geschichten eines Volkes.

Bibelkommentare: Bibelkommentare können ebenfalls wertvolle Dienste leisten. Sie bestehen in der Regel aus dem Text der Bibel, mit zahlreichen, ausführlichen Fußnoten bzw. Anmerkungen. Außerdem bieten sie oft Einleitungen zu den verschiedenen Büchern der Bibel. Manche Bibelkommentare sind handliche, einbändige Werke, andere füllen ganze Regale. Beim Gebrauch eines Kommentars ist es wichtig, sich des Hintergrundes bzw. der Voreingenommenheiten der Verfasser bewusst zu sein. Denn manche sind gute, konservative Gelehrte, die an die Inspiration der Bibel glauben, während andere die Heilige Schrift lediglich als nicht inspirierte Literatur betrachten. Die Ansichten dieser beiden Gruppen gehen häufig auseinander und widersprechen sich sogar in vielen Fällen.

Deshalb dürfen solche Nachschlagewerke nicht als Lehrquelle angesehen werden. Nur wenn man Geistliches durch Geistliches deutet (1. Korinther 2,13; Elberfelder Bibel), kann man zur wahren Lehre gelangen. Wir dürfen niemals die Schriften von Menschen auf eine Stufe mit der Heiligen Schrift stellen. Durch Informationen über Geografie, Sprache, Kultur und Geschichte können uns Nachschlagewerke helfen, die Welt, in der die Bibel entstanden ist, besser zu verstehen. Sie können jedoch nicht zur Bestimmung wahrer Lehre benutzt werden.

Kompetenten Rat in Anspruch nehmen

Es gibt zahlreiche umfangreiche Nachschlagewerke zur Bibel – sowohl ge - druckte als auch elektronische. Aber sie alle sind kein Ersatz für die geistliche Erbauung und gegenseitige Ermahnung, die wir bei unserer Suche nach biblischen Wahrheiten durch kompetente Ratgeber bekommen können.

Als Beispiel sei der Diakon Philippus genannt, der einem hochrangigen Hofbeamten aus Äthiopien auf der Straße von Jerusalem nach Gaza begegnete:

„Da lief Philippus hin und hörte, dass er den Propheten Jesaja las, und fragte: Verstehst du auch, was du liest? Er aber sprach: Wie kann ich, wenn mich nicht jemand anleitet?“ (Apostelgeschichte 8,30-31).

Philippus erklärte, dass der Text, den der Kämmerer aus Äthiopien las, eine Prophezeiung über Jesus war. Dann wurde der Kämmerer getauft (Verse 32-39).

Daran erkennen wir, dass kompetenter Rat von Gottes Dienern zum besseren Verständnis der Heiligen Schrift biblisch belegt ist.

In diesem Sinn fragte Paulus: „Wie sollen sie aber hören ohne Prediger? Wie sollen sie aber predigen, wenn sie nicht gesandt werden? Wie denn geschrieben steht: Wie lieblich sind die Füße der Freudenboten, die das Gute verkündigen!“ (Römer 10,14-15).

Zu seinen Lebzeiten offenbarte Jesus Christus sein Vorhaben, seine Gemeinde zu „bauen“. Die „Pforten der Hölle [des Grabes]“ sollen diese Gemeinde nicht „überwältigen“ (Matthäus 16,18). Die Bibel macht klar, dass Jesus seinen Jüngern die Verantwortung für das Predigen des Evangeliums aufgetragen hat: „Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur“ (Markus 16,15).

Durch das Predigen des Evangeliums sollten mehr Nachfolger Jesu gewonnen werden: „Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker . . . und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“ (Matthäus 28,19-20).

Die Kirche hat also die Verantwortung, Gottes Wahrheit schriftgemäß zu lehren. Die Hörer haben aber auch die individuelle Verantwortung, in gebührender Weise auf die Botschaft zu reagieren.

Und was ist die Kirche? Wenn man von Kirche spricht, denken die meisten Menschen in Deutschland und in anderen europäischen Ländern an eine große Organisation oder an einen mittelalterlichen Prachtbau in der Stadtmitte.

Aus biblischer Sicht ist die „Kirche“ jedoch weder ein Gebäude noch eine menschliche Organisation, sondern die Gesamtheit aller Menschen, die sich in ihren Gedanken und Handlungen durch Gottes Geist leiten lassen. Die Gemeinschaft dient uns als eine unerlässliche Hilfe, die geistlichen Wahrheiten, von denen Jesus Christus sprach, zu verstehen.

Gott gibt uns den Rat: „Prüft aber alles, und das Gute be haltet“ (1. Thessalonicher 5,21). Obwohl wir einen eigenen Beitrag zu leisten haben, hat Gott uns auch seine Kirche gegeben, die „ein Pfeiler und eine Grundfeste der Wahrheit“ ist (1. Timotheus 3,15). Die Lehrer der Kirche sollen die Wahrheit so weitergeben, wie sie sie durch die Kirche erfahren durften. 

Paulus wies Titus diesbezüglich an: „Ich habe dich in Kreta deswegen zurückgelassen, damit du das, was noch zu tun ist, zu Ende führst und in den einzelnen Städten Älteste einsetzt, wie ich dir aufgetragen habe . . . Ein Bischof muss un bescholten sein, weil er das Haus Gottes verwaltet . . . Er muss ein Mann sein, der sich an das wahre Wort der Lehre hält; dann kann er mit der gesunden Lehre die Gemeinde ermahnen und die Gegner widerlegen“ (Titus 1,5. 7. 9; Einheitsübersetzung).

Jesus Christus sagte voraus, dass Verführer in seinem Namen auftreten werden: „Seht zu, dass euch nicht jemand verführe. Denn es werden viele kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin der Christus, und sie werden viele verführen“ (Matthäus 24,5-6).

Woran sollen wir solche falschen Lehrer erkennen? „Hütet euch vor den falschen Propheten; sie kommen zu euch wie harmlose Schafe, in Wirklichkeit aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen . . . Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, sind wir nicht in deinem Namen als Propheten aufgetreten und haben wir nicht mit deinem Namen Dämonen ausgetrieben und mit deinem Namen viele Wunder vollbracht? Dann werde ich ihnen antworten: Ich kenne euch nicht. Weg von mir, ihr Übertreter des Gesetzes!“ (Matthäus 7,15-16. 22-23; Einheitsübersetzung).

Ein Lehrer muss Gottes Gesetz lehren und auch selbst halten. Im Gegensatz dazu gehorchen falsche Lehrer Jesus nicht: „Was nennt ihr mich aber Herr, Herr, und tut nicht, was ich euch sage?“ (Lukas 6,46).

Welche Eigenschaften zeichnen Gottes Volk aus, damit wir seine Kirche und wahre Lehrer erkennen können?

Ein Hauptmerkmal der „Heiligen“ – das Volk Gottes – ist ihr Gehorsam gegenüber Gott. Sie werden auch als diejenigen dargestellt, die „da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus“ (Offenbarung 14,12). Die Glieder der Gemeinde Gottes bemühen sich, Gottes Gesetze getreu zu halten [auch wenn es ihnen nicht immer perfekt gelingt], verlassen sich aber dennoch auf den „Glauben an Jesus“ für ihr Heil.

Darüber hinaus ist die Kirche Gottes, wie sie in der Heiligen Schrift beschrieben wird, keine große und anerkannte Organisation oder Konfession. Den Gliedern seiner Gemeinde sagte Jesus: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben“ (Lukas 12,32). Die Mitglieder der von Jesus gegründeten Kirche werden auch als Menschen beschrieben, die einen engen und schwierigen Weg eingeschlagen haben, vor dem sich die meisten scheuen (Matthäus 7,13-14).

Der Apostel Jakobus warnt seine Leser, sich nicht die Werte ihrer Umgebung zu eigen zu machen, wenn diese Werte Gottes Maßstäben zuwiderlaufen: „Ihr Abtrünnigen, wisst ihr nicht, dass Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist? Wer der Welt Freund sein will, der wird Gottes Feind sein“ (Jakobus 4,4).

Die Kirche Jesu Christi folgt also nicht den Wegen dieser Welt, die nach der Bibel in Wirklichkeit nicht Gottes Welt ist (2. Korinther 4,4; 1. Johannes 5,19). Ihr konsequentes Bestreben, die Wege Gottes zu befolgen, führt in der Zeit unmittelbar vor der Rückkehr Christi dazu, dass sie isoliert wird und dann zum Schluss sogar vor Verfolgung fliehen muss. (In unserer kostenlosen Broschüre Die Kirche Jesu Christi: Wahrheit und Fälschung finden Sie mehr Informationen über die Kirche Gottes.)

Diese Beschreibungen dürften Ihnen helfen, Menschen zu fi nden, für die das Wort Gottes zum über alles andere erhabenen Lehrbuch fürs Leben geworden ist. Wir wünschen Ihnen Gottes Hilfe bei Ihrem Bemühen um Verständnis der Heiligen Schrift und bei der Suche nach seinen treuen Anhängern, die seine Kirche bilden.

Als zusätzliche Hilfe bieten wir Ihnen unseren kostenlosen Fernlehrgang zum besseren Verständnis der Bibel an. Er hat nicht nur mit der Bibel, sondern mit dem Leben schlechthin zu tun: Warum leben Sie? Was ist die Bestimmung Ihres Lebens? Welche Zukunft können Sie und Ihre Lieben erwarten?

Die Antworten auf diese und viele andere Fragen finden Sie in unserem kostenlosen Fernlehrgang (12 Lektionen). Die erste Lektion geht gleich zur Sache und behandelt die Frage „Ist die Bibel heute noch aktuell?“. Lassen Sie sich überraschen, wie lebendig und interessant die Bibel sein kann!

Schreiben Sie uns, um die ersten vier Lektionen zu bestellen.

Jünger des Wortes

Jesu Nachfolger wurden als seine Jünger bezeichnet, eine gewöhnliche Bezeichnung für die Schüler eines Rabbiners zur Zeit Jesu. Ein Jünger ist ein Schüler, ein Lernender. Wie bereits erwähnt, sollte die Kirche das Evangelium in aller Welt predigen und die Menschen, die positiv auf die Botschaft reagieren, zu Jesu Jüngern machen (Matthäus 28,19-20).

Wer ein wahrer Nachfolger Jesu ist, wird sein Jünger – sein Schüler – sein. Die Bibel kennenzulernen und mit ihrem Inhalt vertraut zu werden ist eine Aufgabe fürs ganze Leben – ein Grundkurs, bei dem es in diesem Leben keinen Abschluss gibt!

Beim Lernen auf anderen Gebieten mag es hilfreich sein, sich Notizen zu machen, sogar in dem betreffenden Lehrbuch. Das gilt auch für die Bibel.

Durch ihren Umfang kann die Bibel zunächst abschreckend wirken. Sie soll aber nicht nur gelesen, sondern auch gebraucht werden. Um sich mit Schlüsselstellen vertraut zu machen, kann es hilfreich sein, die Bibel zu markieren. Manchem reicht eine Farbe aus, während andere mit einer hoch entwickelten Farbkodierung, mit Pfeilen, Notizen, Klammern und Unterstreichungen aufs Ganze gehen.

Es empfiehlt sich aber, ein einfaches System zu benutzen. Sonst sieht nach kurzer Zeit die Bibel wie ein chaotisches Malbuch aus. Hier ein paar Vorschläge, wie Sie sich vor einem großen Durcheinander schützen können.

Farbstifte sind besonders empfehlenswert, um wichtige Textpassagen hervorzuheben. Achten Sie aber darauf, nur solche Stifte zu benutzen, deren Farbe nicht durch das Papier fließt und auch nicht schmiert. Bei Unterstreichungen kann es hilfreich sein, ein Lineal zu verwenden. Dabei können Sie solche Worte markieren, die Ihnen gleich mitteilen, worum es in dem betreffenden Abschnitt geht.

Ein gutes Markierungssystem kann Ihnen helfen, wichtige Schriftstellen schnell zu finden.

Manche Computerbibeln erlauben Ihnen, beliebig lange Notizen zu einzelnen Versen einzugeben oder zu importieren, wodurch man praktisch ein eigenes Nachschlagewerk zur Bibel anfertigen kann. Solche Notizen lassen sich dann auch leicht verändern oder löschen, was bei Eintragungen in einer Druckversion der Bibel nicht möglich ist. (Auf Seite 30 finden Sie mehr Informationen über das Bibelstudium im Zeit alter des Personal Computers.)

Was tun Sie, wenn Sie auf einem anderen Gebiet der Erkenntnisgewinnung Neues gelernt haben? Eine be währte Methode, sich das Gelernte besser einzuprägen, ist die Wiederholung. Beim Bibelstudium verhält es sich nicht anders.

Nehmen Sie sich die Zeit, über das, was Sie gelernt haben, nachzudenken. Wenn etwas scheinbar schwer zu verstehen ist, dann nehmen Sie sich die Zeit, dessen Bedeutung zu überdenken, indem Sie das, was Sie bereits gelernt haben, als Ausgangspunkt benutzen. Denken Sie darüber nach, was die Bibel aussagt oder wie Sie die Verse in Ihrem Alltag einsetzen können (Psalm 1,1-3; 119,97-99; 139,17-18).

Israels König David schrieb, dass er Tag und Nacht über das Gesetz nachdachte (Psalm 1,2). Für ihn war das tägliche Bibelstudium keine kurze Zeitspanne von einigen Minuten zu Beginn des Tages oder am Abend. In seinem Wandel mit Gott war die Auseinandersetzung mit der Heiligen Schrift ein kontinuierlicher Prozess.

David schrieb diesbezüglich: „Wie habe ich dein Gesetz so lieb! Täglich sinne ich ihm nach“ (Psalm 119,97).

Folgen Sie dem Beispiel Davids, indem Sie über das nachdenken, was Sie in der Bibel gelesen bzw. gelernt haben. Befassen Sie sich auch mit den Notizen, die Sie sich dabei gemacht haben. Meditieren Sie über das Wort Gottes! Die Bibel ermahnt uns wie folgt: „Wenn sich dir die Gelegenheit bietet, etwas zu tun, dann tu es mit vollem Einsatz“ (Prediger 9,10; Gute Nachricht Bibel). Bezieht sich diese Ermahnung auch auf unser Bibelstudium? Warum denn nicht? In diesem Sinn ist Meditation auf geistiger Ebene das, was die Verdauung auf der physischen Ebene ist.

Gott forderte sein Volk Israel auf, sein Wort zu beachten: „Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du zu Herzen nehmen“ (5. Mose 6,6). Aber es gelang den Israeliten nicht, beständig über Gott und seine Wege nachzudenken. Sie waren im Großen und Ganzen nicht bereit, wie König David über Gottes Gesetz und sein Wort zu meditieren. David war hingegen ein gutes Beispiel bezüglich der Anweisung Gottes, die wir in Josua 1, Vers 8 finden:

„Lass das Buch dieses Gesetzes nicht von deinem Munde kommen, sondern betrachte es Tag und Nacht, dass du hältst und tust in allen Dingen nach dem, was darin geschrieben steht. Dann wird es dir auf deinen Wegen gelingen, und du wirst es recht ausrichten.“

Wenn Sie die bisher behandelten Tipps bei Ihrem Bibelstudium anwenden, werden Sie zum besseren Verständnis der Heiligen Schrift gelangen. Als Nächstes kommt es darauf an, dass Sie das Gelernte in Ihrem Leben anwenden, womit wir beim Thema des letzten Kapitels dieser Broschüre angelangt sind.