Der achte Tag: Ewiges Leben wird allen Menschen zugänglich gemacht

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Der achte Tag

Ewiges Leben wird allen Menschen zugänglich gemacht

Die Bibel macht deutlich, dass „kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen [zur Erlösung] gegeben“ ist als der Name Jesus Christus (Apostelgeschichte 4,12).

Diese Bibelstelle provoziert schwierige Fragen für diejenigen, die glauben, dass Gott heute versucht, die ganze Welt zu retten. Wenn „heute“ in der Tat der einzige „Tag des Heils“ ist, dann müssen wir zu dem Schluss kommen, dass Christus bei seinem Auftrag, die Menschheit zu retten, weitgehend versagt hat. Schließlich sind Milliarden von Menschen gestorben, ohne den Namen Jesus Christus jemals gehört zu haben.

Trotz des missionarischen Eifers in den vergangenen Jahrhunderten sind weit mehr menschliche „Seelen“ verloren als gerettet worden. Wenn Gott wirklich allmächtig ist, warum haben dann so viele Menschen das Evangelium vom Reich Gottes nie gehört? Die traditionelle Beschreibung des Konflikts zwischen Gott und Satan über die Menschheit offenbart einen Gott, der den Kampf verliert.

Was ist das Schicksal der Menschen, die in Unkenntnis gestorben sind? Was hat Gott mit denjenigen vor, die nie an Christus geglaubt oder Gottes Wahrheit nicht verstanden haben? Wie passen solche Menschen in den Heilsplan des Schöpfers? Sind sie bereits ewig verloren, ohne jegliche Hoffnung auf das Heil?

Lassen Sie uns nicht an Gottes rettender Kraft zweifeln! Untersuchen wir einige allgemeine Grundannahmen, um zu einem Verständnis der wunderbaren Lösung unseres Schöpfers zu gelangen.

Die Lösung des Dilemmas

Der Apostel Paulus schreibt, dass Gott „will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“ (1. Timotheus 2,4). Petrus ergänzt diese Aussage, indem er feststellt, Gott „will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße [Reue] finde“ (2. Petrus 3,9). Dies ist Gottes großes Ziel für die Menschen: Er möchte, dass möglichst viele zur Reue kommen, seine Wahrheit verstehen und die Gabe des ewigen Lebens erlangen!

Gegen Ende des Laubhüttenfestes erklärte Jesus Gottes Vorhaben, als er unter dem Volk öffentlich auftrat: „Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen“ (Johannes 7,37-38). Nach den Traditionen zu Jesu Lebzeiten brachten Priester Wasser in goldenen Gefäßen, das sie aus dem Bach Siloah geschöpft hatten, der vom Tempelberg herausfließt, und gossen es auf den Altar. Eine freudige Feier mit Posaunenblasen begleitete diese Zeremonie, bei der das Volk einen Text aus dem Buch Jesaja sang: „Ihr werdet mit Freuden Wasser schöpfen aus den Heilsbrunnen“ (Jesaja 12,3).

Jesus erklärte vor vielen Menschen, dass alle, die durstig sind, zu ihm kommen und durch das „Wasser“ erfrischt werden können – auf ewig! In dieser Analogie stellt das Wasser Gottes heiligen Geist dar, den diejenigen erhalten sollen, die an Jesus glauben (Johannes 7,39). Jesus zeigte, dass die Grundbedürfnisse geistlichen Durstes und Hungers nur durch ihn als das „Brot des Lebens“ (Johannes 6,48) und die Quelle lebendigen Wassers gestillt werden können.

Aber wann soll das geschehen? Das letzte der Feste Gottes, das die Bibel den „achten Tag“ nennt (3. Mose 23,36. 39), schließt sich unmittelbar an das Laubhüttenfest an. Die Worte, die Jesus gegen Ende des Laubhüttenfestes sprach, sind nicht nur eine Vorausschau auf seine tausendjährige Herrschaft, sondern auch auf die Zeit unmittelbar danach, symbolisiert durch den „achten Tag“. Die Prophezeiungen der Bibel beschreiben, was nach dem Millennium stattfindet.

Die Menschheit hungert und dürstet nach wie vor nach der Botschaft Jesu. Gottes Versprechen, seinen Geist „über alles Fleisch“ auszugießen (Joel 3,1), ist noch nicht erfüllt worden. Milliarden von Menschen sind gestorben, ohne dass ihre geistlichen Bedürfnisse gestillt wurden. Wann werden sie durch die lebensspendende Kraft des Geistes Gottes erfrischt?

Eine physische Auferstehung als Gelegenheit für das Heil

Um die Antwort auf diese Frage zu finden, müssen wir eine Frage überlegen, die die Jünger Jesus kurz vor seiner Himmelfahrt stellten: „Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel?“ (Apostelgeschichte 1,6). Als die Jünger an Jesu Auftrag dachten, verbanden sie diesen u. a. auch mit den vielen Prophezeiungen über eine wiedervereinigte Nation Israel.

Eine dieser Prophezeiungen finden wir in Hesekiel 37, Verse 3-6. Dieser Abschnitt beschreibt Hesekiels Vision eines Tales voller verdorrter Totengebeine. Gott fragt ihn: „Du Menschenkind, meinst du wohl, dass diese Gebeine wieder lebendig werden?“ Den Knochen sagt Gott dann: „Ihr verdorrten Gebeine, höret des HERRN Wort! So spricht Gott der HERR zu diesen Gebeinen: Siehe, ich will Odem in euch bringen, dass ihr wieder lebendig werdet. Ich will euch Sehnen geben und lasse Fleisch über euch wachsen und überziehe euch mit Haut und will euch Odem geben, dass ihr wieder lebendig werdet; und ihr sollt erfahren, dass ich der HERR bin.“

In dieser Vision findet eine physische Auferstehung statt. Die Vision be - schreibt die hoffnungslose Situation, in der sich diese Verstorbenen befanden: „Unsere Gebeine sind verdorrt, und unsere Hoffnung ist verloren, und es ist aus mit uns“ (Vers 11).

Ihr Schöpfer bietet ihnen jedoch die Hoffnung auf eine Auferstehung und die Gabe des heiligen Geistes im Kontext einer wiedervereinigten Nation an. In dieser dramatischen Vision dient das alte Israel als Modell für andere Völker, die Gott zum physischen Leben wiedererwecken wird. Gott sagte: „Siehe, ich will eure Gräber auftun und hole euch, mein Volk, aus euren Gräbern herauf . . . Und ich will meinen Odem in euch geben, dass ihr wieder leben sollt“ (Vers 12 bzw. 14). Gott wird „mit ihnen einen Bund des Friedens schließen, der soll ein ewiger Bund mit ihnen sein . . . Ich will unter ihnen wohnen und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein“ (Verse 26-27).

Nicht nur Israel, sondern auch alle, die noch keine Gelegenheit hatten, von dem lebendigen Wasser des Wortes Gottes und seines heiligen Geistes zu trinken, werden endlich ihre Gelegenheit dazu erhalten (Römer 9,22-26). Gott wird ihnen das ewige Leben frei zugänglich machen.

Das Gericht vor dem großen, weißen Thron

In Offenbarung 20, Vers 5 schreibt Johannes, dass die „andern Toten aber nicht wieder lebendig [wurden], bis die tausend Jahre vollendet wurden“. An dieser Stelle unterscheidet Johannes klar zwischen der ersten Auferstehung, die bei Christi zweitem Kommen stattfindet (Vers 4 bzw.6), und der zweiten Auferstehung, die am Ende der tausendjährigen Herrschaft Christi sein wird.

Vergessen wir nicht, dass die erste Auferstehung zum ewigen Leben ist. Im Gegensatz dazu erweckt Gott die an der zweiten Auferstehung Teilhabenden zum physischen Leben.

Johannes beschreibt die gleiche Auferstehung, die auch Hesekiel beschrieben hat: „Und ich sah einen großen, weißen Thron und den, der darauf saß; vor seinem Angesicht flohen die Erde und der Himmel, und es wurde keine Stätte für sie gefunden. Und ich sah die Toten, groß und klein, stehen vor dem Thron, und Bücher wurden aufgetan. Und ein andres Buch wurde aufgetan, welches ist das Buch des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben steht, nach ihren Werken. Und das Meer gab die Toten he raus, die darin waren, und der Tod und sein Reich gaben die Toten heraus, die darin waren; und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken“ (Verse 11-13).

Die Toten, die vor ihrem Schöpfer stehen werden, sind all diejenigen, die gestorben sind, ohne den wahren Gott gekannt zu haben. Wie in Hesekiels Vision vom Tal der verdorrten Totengebeine kommen diese Menschen aus ihren Gräbern hervor und fangen an, Gott wirklich kennenzulernen. Die Bücher (biblia im Griechischen, von dem das Wort Bibel abgeleitet wird), die geöffnet werden, sind die Schriften, die einzige Quelle der Erkenntnis über das ewige Leben. Endlich werden alle in der Lage sein, Gottes Heilsplan zu verstehen.

Diese physische Auferstehung ist keine zweite Gelegenheit für das Heil. Für diese Auferstandenen ist es die erste Gelegenheit, ihren Schöpfer wirklich kennenzulernen. Die Auferstandenen werden „gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben steht, nach ihren Werken“ (Vers 12). Dieses Gericht schließt eine Zeitspanne mit ein, in der die Auferstandenen die Gelegenheit bekommen, Gottes Weg zu verstehen und darin zu wachsen und ihre Namen in das Buch des Lebens eintragen zu lassen (Vers 15). In dieser Zeit werden Milliarden von Menschen das Angebot des ewigen Lebens erhalten.

In seiner Beschreibung dieses Gerichts verglich Jesus drei Städte seiner Zeit, die nicht auf seine Botschaft reagierten, mit drei Städten der Antike: „Wehe dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wären solche Taten in Tyrus und Sidon geschehen, wie sie bei euch geschehen sind, sie hätten längst in Sack und Asche Buße getan. Doch ich sage euch: Es wird Tyrus und Sidon erträglicher ergehen am Tage des Gerichts als euch. Und du, Kapernaum, wirst du bis zum Himmel erhoben werden? Du wirst bis in die Hölle hinuntergestoßen werden. Denn wenn in Sodom die Taten geschehen wären, die in dir geschehen sind, es stünde noch heutigen Tages. Doch ich sage euch: Es wird dem Land der Sodomer erträglicher ergehen am Tage des Gerichts als dir“ (Matthäus 11,21-24).

Die Bewohner von Tyrus, Sidon und Sodom – Städte, die wegen ihrer Sünden Gottes Zorn erfuhren – werden Gnade in der Zeit des Gerichts erfahren. Im Gegensatz zu Chorazin, Betsaida und Kapernaum hatten diese Städte der Antike wenig Gelegenheit, Gott kennenzulernen. Gott wird diese Menschen auferstehen und an dem Gericht teilhaben lassen, das im Anschluss an die tausendjährige Herrschaft Christi stattfindet. Es wird eine Zeit der universellen Erkenntnis Gottes sein. Alle Menschen – „von dem Kleinsten an bis zu dem Größten“ – werden Gott kennen (Hebräer 8,11). Die Bewohner dieser Städte und zahllose andere Menschen werden ihre Gelegenheit zum Heil erfahren.

Diese letzte Zeit des Gerichts vollendet Gottes Heilsplan für die Welt. Es wird eine Zeit der Liebe, der Gnade und des absolut gerechten Gerichts Gottes sein. Die Gelegenheit, das lebenspendende Wasser des heiligen Geistes zu trinken, wird den tiefsten Durst der Menschen stillen. Diese Zeit des gerechten Gerichts bedeutet neues Leben für die von der Menschheit längst vergessenen Toten, an die sich aber Gott erinnern wird.

Was ist das Schicksal der Milliarden von Menschen, die ohne die Kenntnis des Sohnes Gottes gestorben sind und daher den Zweck Gottes für ihr Leben nie gekannt haben? Die Bibel zeigt, dass diese Menschen nicht ohne Hoffnung sind. Gott wird sie zum Leben wiedererwecken und ihnen eine Gelegenheit für das ewige Leben – das Heil – geben. Das ist die erstaunliche Wahrheit, die durch den achten Tag, das letzte der Feste Gottes, versinnbildlicht wird.

Welch herrlichen Plan beschreiben diese biblischen Feste! Wie groß wäre unsere Unkenntnis ohne diese Tage! Wie selbstverständlich wird es, wenn man die großartige Bedeutung dieser Festtage versteht, diese Jahr für Jahr halten zu wollen! Der Plan Gottes mit den Menschen wird durch die Festtage Gottes offenbart – unser Leben bekommt dadurch Perspektive und Sinn. Wie dankbar können wir sein, dass wir die guten Nachrichten, die diese Feste Gottes verbreiten, verstehen und feiern dürfen.