Der unerkannte Feind der Menschheit
Es gibt eine Hauptursache, die dem Leiden und den tragischen Umständen, die so viele Menschen plagen, zugrunde liegt. Die Bibel offenbart ein mächtiges, intelligentes und scheinbar unbegrenzt einflussreiches Wesen, das aktiv das Böse steuert, das unseren Planeten dominiert. Die meisten von uns haben von ihm gehört. Die Bibel bezeichnet ihn meistens als Teufel und Satan.
Sie haben sich vielleicht gefragt, ob es ihn wirklich gibt. Für viele ist er schließlich eine Art Märchengestalt – eine groteske, blutrote Gestalt mit Hörnern, einem spitzen Schwanz und Fledermausohren, der eine Mistgabel mit sich führt und in einer höllischen Welt mit nie verlöschenden Flammen lebt. Da er üblicherweise so fantasievoll dargestellt wird, wundert es kaum, dass nur wenige die Vorstellung von einem Teufel ernst nehmen.
Gibt es solch ein Wesen? Woher sollte solch eine Kreatur stammen? Was sind seine Absichten und seine Zielsetzung? Was tut er?
Ist er, wie viele glauben, nur eine mythische Verkörperung des Bösen?
Die meisten Menschen wissen nicht, was sie glauben sollen. Sie haben sich entweder nicht wirklich mit der Vorstellung eines Teufels befasst oder sie wissen nicht, wo sie eine entsprechende Antwort finden können.
Im Laufe der Jahrhunderte hat der Glaube an die Existenz des Teufels als ein Wesen, das für Böses verantwortlich ist, abwechselnd zu- und abgenommen. Während des Mittelalters stand ein Glaube an den Bösen und seinen Einfluss auf die Menschheit außer Frage. Aber während der Renaissance, als wissenschaftliche Fortschritte viele Mythen und den Aberglauben in Bezug auf Dä- monen ausräumten, begann auch die Vorstellung, dass es den Teufel als echtes Wesen gibt, in Misskredit zu geraten.
Weitere wissenschaftliche Fortschritte und eine erhöhte Bildung förderten die Skepsis im Hinblick auf die Existenz einer Welt von Geistwesen – ob gut oder böse. Heutzutage machen sich viele über die Vorstellung eines bösen Wesens lustig, das für das Elend und das Leid verantwortlich ist, das wir in unserer Welt sehen. Doch was ist wirklich wahr? Gibt es wirklich einen Teufel?
Eine zuverlässige Quelle der Erkenntnis finden
Wo können wir zuverlässige, zutreffende Informationen über die Geistwelt finden? Nur eine Quelle kann uns die Antworten geben und uns Informationen vermitteln, die wir nirgendwo sonst entdecken können. Diese eine verlässliche Quelle ist die Bibel. Außerhalb der Bibel ist alles, was über Satan und seine Existenz gesagt wird, lediglich Mythologie und Spekulation. (Wenn Sie deut- liche Belege für die Zuverlässigkeit der Bibel erhalten wollen, dann bestellen Sie unsere kostenlose Broschüre Die Bibel – Wahrheit oder Legende?.)
Die Bibel enthält unmissverständliche interne Beweise dafür, dass sie wirklich das Wort Gottes ist. In der Bibel offenbart Gott wahre geistliche Erkenntnis, Informationen, die ansonsten aus keiner anderen Quelle erhältlich sind. Die Bibel teilt uns in ernüchternden Worten mit, dass jenes Wesen und die Geistwelt genauso real sind wie unsere eigene Welt.
Sie zeigt uns, dass Satan ein unglaublich mächtiges Geistwesen ist, das einen alles durchdringenden Einfluss auf die Menschheit ausübt. Zusammen mit seinen Kohorten, die als Dämonen oder Teufel (Mehrzahl) bezeichnet werden, wird er häufig in der Bibel erwähnt. Er tritt vom Anfang bis zum Ende in Erscheinung, von 1. Mose bis zur Offenbarung.
Die Bibel offenbart viel über dieses Wesen. Sie zeigt seinen Ursprung auf und wie er zu dem wurde, was er ist. Sie offenbart seine Absichten und die Methoden, die er einsetzt, um diese zu erreichen. Sie beschreibt seinen Charakter und seine Wesensart und die Motive, die ihn antreiben. Sie hilft uns dabei, zu erkennen, welche erschütternden Auswirkungen sein Einfluss auf uns persönlich haben kann und welche Macht er über die gesamte Menschheit ausübt. Die Bibel vermittelt uns Wissen, das wir selbst nie entdecken oder verstehen könnten.
Echte Begegnungen
Jesus Christus sprach von dem Teufel als einem mächtigen, tatsächlich existierenden Wesen mit eigenem Bewusstsein. Wenn wir Jesus als wirklich, als den Sohn Gottes, anerkennen – und die Bibel als einen wahrhaftigen Bericht über sein Wirken als Prediger und seine Lehren –, dann müssen wir auch den Teufel als wirklich anerkennen.
Die Verfasser der vier Evangelien beschreiben Konfrontationen zwischen Christus und Satan bzw. dessen Dämonen. Die Evangelien, die ersten vier Bü- cher des Neuen Testaments, zeigen Satan als Feind Christi, der entschlossen ist, Christi Werk zu durchkreuzen und zu unterminieren. Kurz bevor Jesus öffentlich zu predigen begann, bemühte Satan sich darum, ihn durch Ver suchungen von seinem göttlichen Ziel abzubringen (Matthäus 4,1-11; Lukas 4,1-13). Nachdem er mit diesem Versuch auf der ganzen Linie gescheitert war, wurde es Satan schließlich gestattet, andere Menschen dazu zu bewegen, Jesus hinzurichten (Lukas 22,2-4; Johannes 13,2. 27), wodurch unser Messias und Heiland zum Sühneopfer für die Sünden der Menschheit wurde.
Der Apostel Petrus, der seine eigenen Kämpfe mit Satan auszufechten hatte (Matthäus 16,21-23; Lukas 22,31-32), warnt uns, dass wir uns vor diesem mächtigen, bösen Geistwesen in Acht nehmen sollten: „Bleibt besonnen und wachsam! Denn der Teufel, euer Todfeind, läuft wie ein brüllender Löwe um euch herum. Er wartet nur auf ein Opfer, das er verschlingen kann“ (1. Petrus 5,8; „Hoffnung für alle“-Übersetzung). Petrus’ Warnung hilft uns zu erkennen, dass der Teufel nicht nur der Feind Christi ist, er ist auch der Feind der Anhänger Christi und versucht sie zu verschlingen.
Der Gegner Gottes und der Menschen
Aber wir können noch mehr Informationen über Satan finden. Eine Kernbotschaft der Bibel, vom Anfang bis zum Ende, ist, dass der Teufel der Feind der gesamten Menschheit ist. Wenn wir das, was die Bibel über ihn offenbart, untersuchen, dann stellen wir fest, dass er ständig versucht, der Menschheit Schaden zuzufügen, und dass er gegen die Menschen auf jede erdenkliche Weise Krieg führt.
Selbst der Name Satan, den die Bibel für dieses böse Geistwesen gebraucht, hilft, seine bösartigen Absichten zu offenbaren. Gott benennt die Dinge nach dem, was sie sind. Satan ist ein hebräisches Hauptwort, das „Widersacher“ bedeutet – der Feind, der Gegner, der Antagonist, der Gegenspieler.
Die Verbform des Hauptwortes bedeutet „anklagen“, „verleumden“ und „ein Widersacher sein“ (Anchor Bible Dictionary, Band 5, 1992, Stichwort „Satan“, Seite 985). Der andere Begriff, den die Bibel als Beschreibung für dieses Wesen gebraucht, Teufel, ist ebenfalls aufschlussreich. Teufel ist eine Übersetzung des 6 griechischen Wortes diabolos, auf das zum Beispiel unser Wort diabolisch, mit dem wir etwas Böses oder Finsteres beschreiben, zurückgeht. Diabolos bedeutet „ein Ankläger, ein Verleumder“ (W. E. Vine, Vine’s Complete Expository Dictionary of Old and New Testament Words, 1985, Stichwort „devil, devilish“).
Die Bibel offenbart noch viel mehr über die Natur und den Charakter dieses bösen Wesens. Christus sagt, dass Satan „ein Lügner und der Vater der Lüge“ und „die Wahrheit . . . nicht in ihm“ ist (Johannes 8,44). Gerade durch seine lügnerische, trügerische Wesensart beeinflusst Satan die Menschheit am erfolgreichsten. Die Bibel offenbart das ungeheuere Ausmaß von Satans Lügen, denn er hat „die ganze Welt verführt“ (Offenbarung 12,9).
Sehen Sie hier das atemberaubende Zeugnis von Satans Wirken? Er hat „die ganze Welt verführt“! Was bedeutet das? Was sagt Gott uns, wenn er uns wissen lässt, dass dieser bösartige Geist die gesamte Welt verführt? Bedenken Sie nur die Bedeutung dieser Aussage.
Der Apostel Johannes hat nicht gesagt, dass Satan die Welt lediglich irgend - wann in der fernen Vergangenheit verführt hat. Das Tempus des Verbs, das Johannes hier verwendet – und das in der Lutherbibel als „verführt“ übersetzt wird –, bedeutet, dass Satans Verführung in der Vergangenheit begann und ein kontinuierlicher, fortlaufender Prozess ist, der noch nicht abgeschlossen ist. Die Offenbarung zeigt, dass Satans große Verführung solange andauern wird, bis Gott durch ein Wunder eingreift, um Satans Einfluss über die Menschheit zu beenden.
Der Anfang von Satans Einfluss
Satan hat die Menschheit seit Jahrtausenden verführt. Aber wann – und wie – begann sein Einfluss? Wie konnte er so fest im menschlichen Denken Fuß fassen? Was ermöglicht ihm mit seinen Methoden, nicht nur eine Handvoll Menschen, sondern praktisch die gesamte Menschheit zu verführen?
Diese Geschichte beginnt bereits bei den Ursprüngen der Menschheit. Wie in 1. Mose berichtet wird, erschuf Gott unsere ersten menschlichen Eltern, Adam und Eva. Er gab ihnen ein wunderschönes Paradies als Heimat in einem Garten mit dem Namen Eden (1. Mose 1,26-27; 2,7-8). Dort begann er damit, sie persönlich zu unterweisen (1. Mose 2,16-17) und legte die Grundlage dafür, dass sie eine enge persönliche Beziehung mit ihm haben konnten.
Aber dann geschah etwas, das diese Beziehung plötzlich zerbrechen ließ. „Aber die Schlange [der Teufel, vgl. Offenbarung 12,9; 20,2] war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der Herr gemacht hatte, und sprach zu der Frau: Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten?“ (1. Mose 3,1). Gott hatte Adam und Eva gesagt, dass sie von allen Bäumen in Eden essen durften, mit einer Ausnahme – dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Er warnte sie, dass sie des Todes sterben würden, sollten sie von dessen Frucht essen.
Satan trat in Form einer Schlange an Eva heran und widersprach auf subtile Weise dem, was Gott ihr und ihrem Ehemann geboten hatte: „Da sprach die Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist“ (1. Mose 3,4-5).
Eva glaubte der Schlange. Sie aß von der Frucht und gab auch Adam davon. Gemeinsam leiteten sie so ein tragisches Verhaltensmuster ein, dem die ganze Menschheit seither gefolgt ist: jeweils den Entschluss zu fassen, den eigenen Weg zu gehen. In Wahrheit ist das nichts anderes, als Satans verführerischem Einfluss zum Opfer zu fallen (1. Johannes 3,10), anstatt nach den Anweisungen Gottes zu leben.
Das Leben der Menschen sollte danach nie wieder das Gleiche sein. Die Sünde – die Auflehnung gegen Gottes Anweisungen – war in die Welt gekommen (Römer 5,12). Die Menschheit erntete nun deren tragische Früchte.
Satan, der Gott der Lüge bezichtigte, wurde selbst als Lügner entlarvt. Er hatte Adam und Eva versprochen, dass sie zum Leben und zu einer Weisheit und einem Verständnis, wie Gott es hat, gelangen würden. Doch der Weg des Ungehorsams, den sie wählten, führte zu Verwirrung und Tod.
Adams und Evas Kapitulation vor Satans Einfluss war der Beginn dieser „gegenwärtigen, bösen Welt“ (Galater 1,4). Satan gelang es, eine arglistige Täuschung in die Beziehung zwischen Gott und seine menschlichen Kinder einzubringen. Indem er Eva davon überzeugte, dass Gott sie und Adam über die Folgen der Teilhabe an der verbotenen Frucht belogen hatte, hat Satan bereits früh in der menschlichen Geschichte gezeigt, das er ein Widersacher sowohl Gottes als auch der Menschheit ist. Er ist der oberste falsche Ankläger, was seine biblischen Namen ja bedeuten.
Ein Mörder von Anfang an
Jesus bezog sich auf diesen Vorfall im Garten Eden, als er diejenigen seiner Landsleute zur Rede stellte, die seiner Botschaft feindlich gesonnen waren. Es waren mörderische Männer, die ihn töten wollten, weil er sich als Gottes Sohn zu erkennen gab. Jesus nannte die Quelle ihrer Beweggründe:
„Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters Gelüste wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er Lügen redet, so spricht er aus dem Eigenen; denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge“ (Johannes 8,44).
Satan ist wahrhaftig „ein Mörder von Anfang an“. Er hat Adam und Eva keinen physischen Schaden zugefügt, um ihren Tod zu bewirken. Er wusste, dass sie, wenn er sie dazu bringen könnte, zu sündigen bzw. Gott ungehorsam zu sein, den Tod über sich selbst bringen würden (Römer 6,23).
Seine Lügen – seine Täuschung – führten direkt dazu, dass sich Adam und Eva am Ende in die Klauen des Todes begaben. Indem er alle Menschen seither dazu beeinflusst hat, sich auf die gleiche Weise für den Weg der Sünde und des Ungehorsams Gott gegenüber zu entscheiden, hatte Satan einen Anteil am Tod aller Menschen, die seit Adam und Eva gestorben sind (Römer 5,12).
Satans Lügen unterminierten und zerstörten Gottes Beziehung zu seinen Kindern. Indem wir den sündhaften Weg Satans und der Rebellion von Adam und Eva folgen, haben wir uns von Gottes Leitung und Hilfe abgeschnitten. Als Folge bedürfen wir dringend der Erlösung, die nur durch Christus erfolgen kann (Jesaja 59,1-2; Römer 3,23-24; Apostelgeschichte 4,12).
Die Welt leidet aufgrund der Sünde
Die Menschheit als Ganzes ist dem Verhaltensmuster, das Adam und Eva vor langer Zeit vorgegeben haben, kontinuierlich gefolgt. Satan hat uns dazu verführt, Gottes Anleitung abzulehnen und stattdessen ihm selbst nachzufolgen. Damit hat er dafür gesorgt, dass wir ebenso wie Adam und Eva auch weiterhin Gottes Herrschaft über uns ablehnen (Epheser 2,1-3; Römer 8,7). Wir leiden, genauso wie sie damals, unter den schmerzhaften Konsequenzen unserer Entscheidungen und Handlungen.
Warum ist die Welt so voller Elend? Die Antwort, wie sie in Gottes Wort offenbart wird, ist einfach: Wir ernten, was wir säen. „Täuscht euch nicht!“, schreibt der Apostel Paulus. „Macht euch klar, dass ihr Gott nicht einfach missachten könnt, ohne die Folgen zu tragen. Denn was ein Mensch sät, wird er auch ernten. Wer nur nach seinen sündigen Neigungen lebt, wird sich damit selbst zugrunde richten und schließlich den Tod ernten“ (Galater 6,7-8; „Neues Leben“- Übersetzung).
Unsere Handlungen ziehen Konsequenzen nach sich. Ein großer Teil des Leidens in der Welt kann auf die Handlungen und Entscheidungen der Menschen zurückgeführt werden. Wir haben immer noch nicht gelernt, dass unsere Entscheidungen zu tragischen Ergebnis sen führen können.
Der Prophet Hosea hat dieses Prinzip von Ursache und Wirkung verstanden, als er den traurigen geistlichen Zustand des Königreichs Israel in der Zeit von 700 v. Chr. beobachtete. Hosea, Kapitel 2 und 4 zeigen, dass Götzenverehrung und sexuelle Unmoral zu Hoseas Zeit ungezügelt grassierten. Nur wenige Jahre später sollte das mächtige assyrische Reich aus dem Norden her in Israel einfallen, das Land erobern und seine Bewohner niedermetzeln oder versklaven.
Gott hatte die Folgen für die Sünden des Volkes vorausgesagt: „Deine Bosheit straft dich, und deine Abtrünnigkeit züchtigt dich!“ (Jeremia 2,19; Schlachter-Bibel).
Wenn wir nach dem Hauptgrund dafür suchen, warum Menschen leiden, dann können wir viel dabei lernen, wenn wir ihre Umstände auf die jeweiligen Ursachen zurückführen. Sehr häufig werden wir dabei feststellen, dass Sünde die zugrunde liegende Ursache ist. Leiden und Elend sind dann lediglich die natürlichen Folgen.
Indem Satan die Menschheit zur Sünde verführt und sie als reizvoll und anziehend erscheinen lässt, hält er unsere Welt unter einem trügerischen Bann aus Lügen, Leid und Tod.